Freitag, 22. November 2024

Fraunhofer IEG / STAWAGTiefe Geothermie für Aachen

[19.02.2021] Wie viel geothermische Energie in der Aachener Region steckt, wollen jetzt die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG und die STAWAG herausfinden. Das Ziel: Mehr klimafreundliche Wärme für Aachen.

Die Aachener Stadtwerke STAWAG wollen gemeinsam mit der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG mehr klimafreundliche Wärme gewinnen. Hierfür soll Wärme aus der Tiefe geholt und in das Aachener Wärmenetz eingespeist werden. Wie das Fraunhofer IEG mitteilt, haben die beiden Partner nun eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die die Grundlage für die gemeinsame Forschung und Entwicklung bilde. „Rechnerisch erzeugen wir schon heute die gesamte Menge des Stromverbrauchs der Aachener Haushalte und kleineren Gewerbebetriebe in eigenen Ökostromanlagen. Jetzt gilt es, auch die Wärmeversorgung auf grün zu stellen“, erläutert STAWAG-Vorstand Christian Becker. Bislang wird der größte Teil der Aachener Nah- und Fernwärme aus der Abwärme des Kohlekraftwerks Weisweiler bezogen, heißt es in der Meldung der Fraunhofer IEG weiter. Diese soll bis 2030 durch hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung und erneuerbare Energien wie Geothermie ersetzt werden. Auch solarthermische Projekte und innovative Nahwärmekonzepte stehen auf der Agenda der STAWAG. „Wärme ist die halbe Energiewende“, unterstreicht Rolf Bracke, Leiter der IEG. Eine Technologie, die wesentlich dazu beitragen kann, sei die hydrothermale Geothermie, die heißes Wasser aus dem tiefen Untergrund als Wärmequelle nutzt. Wie viel geothermische Energie in der Aachener Region steckt, wolle man nun gemeinsam mit der STAWAG klären.
STAWAG und Fraunhofer IEG wollen laut der Meldung bald in einem Aufsuchungsfeld im Aachener Nordosten mit der wissenschaftlichen Voruntersuchung beginnen. Erstes Ziel sei es, die vielversprechendsten Gesteinsschichten in einer Tiefe von drei bis fünf Kilometer zu kartieren und Hinweise auf darin fließendes Thermalwasser mit Temperaturen von über 100 Grad Celsius zu finden. Dazu könnten Echolot-Verfahren und Explorationsbohrungen dienen. Ihre Ideen für Aachen haben die beiden Partner auch schon im Förderaufruf Sofortprogramm Plus der Zukunftsagentur Rheinisches Revier vorgestellt und sind dafür im vergangen Jahr mit dem 2. Stern ausgezeichnet worden. Außerdem beteiligen sie sich gemeinsam mit der Stadt Aachen am laufenden Förderwettbewerb Wärme aus Tiefengeothermie für NRW zur klimafreundlichen Umstellung kommunaler Wärmeversorgungen.





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