NetzausbauThüringer Strombrücke kommt
Der dritte Bauabschnitt der umstrittenen Südwest-Kuppelleitung – auch als Thüringer Strombrücke bekannt – ist nicht mehr aufzuhalten. Jedenfalls wenn es nach juristischen Maßstäben geht, sind alle Mittel ausgeschöpft. Das ist das Ergebnis einer Prüfung durch das Thüringer Energieministerium. „Die Landesregierung nimmt die Bedenken der Thüringer Bürgerinnen und Bürger sehr ernst“, erklärte Thüringens Energieministerin Anja Siegesmund (Bündnis 90/Die Grünen) am Dienstag (13. Januar 2015) in Erfurt. „Deshalb haben wir geprüft, ob rechtliche Möglichkeiten bestehen, das Genehmigungsverfahren für den dritten Bauabschnitt auszusetzen.“ Die Thüringer Strombrücke besteht aus einer insgesamt 210 Kilometer langen Höchstspannungsleitung zwischen den Kommunen Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt und Redwitz in Bayern. Bei der im Raum stehenden Trassenvariante vom Erholungsort Altenfeld zur Stadt Schalkau handelt es sich laut Ministeriumsangaben um die mit den geringsten Eingriffen. „Wenn schon der Bau der Thüringer Strombrücke nicht verhindert werden kann, haben wir erreicht, dass sich im Ergebnis die ökologisch sinnvollste Variante durchgesetzt hat“, so Siegesmund. Sie kündigte an, möglichst viele Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durchsetzen zu wollen. Dazu gehören unter anderem das ökologische Schneisen-Management, Projekte für den Artenschutz sowie der Rückbau von Freileitungen. Laut Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz ist der erste Abschnitt der Südwest-Kuppelleitung zwischen den Umspannwerken Bad Lauchstädt und der Ortschaft Vieselbach bereits fertiggestellt. Der zweite Abschnitt befinde sich noch im Bau. Die Ministerin rechnet damit, dass 50Hertz in Kürze auch mit dem dritten Bauabschnitt durch den Thüringer Wald beginnen wird.
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