LändervergleichsstudieSüddeutschland an der Spitze
Die Energiewende wird in den einzelnen Bundesländern mit vielfältigen Mitteln, Schwerpunkten und Intensitäten vorangetrieben. Denn zwischen Küste und Alpenrand herrschen unterschiedliche geografische, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für den Ausbau erneuerbarer Energien. Um diese heterogene Landschaft adäquat zu erfassen, führt das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) sowie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) seit 2008 im zweijährigen Rhythmus einen Ländervergleich durch. Ziel ist es festzustellen, wo die Stärken und Schwächen der einzelnen Länder liegen und wie die föderale Energiewende verbessert werden kann. Laut ZSW wurden für jedes Land insgesamt 60 Indikatoren ausgewertet, um das Gesamtergebnis zu ermitteln. Demnach verdrängt der Freistaat Bayern das Land Brandenburg von der Spitze. Brandenburg hatte die drei vorhergehenden Rankings angeführt und belegt in der neuesten Untersuchung Rang fünf hinter Thüringen. Baden-Württemberg verbessert sich vom vierten auf den zweiten Platz während Berlin erneut das Schlusslicht bildet.
Individuelle Stärken
Die Gründe für den Erfolg der drei bestplatzierten Länder fallen laut der Studie recht unterschiedlich aus. So könne Bayern auf einen ausgeprägten Ausbau regenerativer Energien verweisen, während Baden-Württemberg besonders günstige politische Rahmenbedingungen aufweise. Mecklenburg-Vorpommern habe dagegen seine Technologie- und Wirtschaftspolitik überaus fortschrittlich gestaltet. Doch auch Länder, die im Ranking hintere Plätze belegen, seien in bestimmten Kriterien erfolgreicher als die insgesamt führenden Länder, belegt die Studie. „Die detaillierte Analyse der Indikatoren zeigt, dass für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende verschiedene Kriterien erfüllt werden müssen, die über den reinen Ausbau der erneuerbaren Energien hinausgehen. Dazu müssen sowohl Forschung als auch Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen“, erklärt Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW. Ähnlich sieht es auch Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen): Das positive Ergebnis bestätige zwar den eingeschlagenen Weg, trotzdem habe Baden-Württemberg sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. „Wir werden daher weiterhin entschlossen daran arbeiten, uns noch weiter zu verbessern und die erneuerbaren Energien im Land voranzubringen“, so der Minister.
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