Freitag, 27. Dezember 2024

BerlinStudie zur Windenergienutzung

[12.01.2024] In Berlin wurde dem Senat jetzt eine Studie zur Windenergienutzung vorgelegt, die im Rahmen des Windenergieflächenbedarfsgesetzes die Ausweisung von Flächen für Windenergieanlagen vorsieht.

In Berlin wurde jetzt die Studie „Windenergienutzung in Berlin – Prüfkulisse für den Flächenbeitragswert“ im Senat vorgestellt und die Ergebnisse diskutiert. Wie die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe mitteilt, sind nach dem Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG) alle Bundesländer verpflichtet, Flächen für die Nutzung von Windenergieanlagen auszuweisen. Für Berlin und die anderen Stadtstaaten gelte dabei die Zielmarke von 0,25 Prozent der Landesfläche (bis 2027) und 0,5 Prozent der Landesfläche (bis 2032). Mit der ersten systematischen Analyse der Windpotenzialflächen in Berlin leiste der Senat auch einen wichtigen Beitrag zu seinem Ziel, Berlin bis 2045 klimaneutral zu machen.
Mit der Studie beauftragt worden sei Bosch & Partner zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik im Dezember 2022. Die nach umfangreichen datenbasierten Untersuchungen im Dezember 2023 vorgelegten und nun im Senat besprochenen Ergebnisse beinhalten theoretisch mögliche Flächen sowohl für große Windkraftanlagen (230 Meter Höhe) als auch Standorte für etwas kleinere Einzelanlagen (150 Meter Höhe). Im nächsten Schritt werden diese theoretischen Flächen einer Detailanalyse und ortsbezogenen Einzelfallbewertungen mit Bezirks- und Senatsverwaltungen unterzogen. Bis zum 31. Mail 2024 müsse auf dieser Basis das gesetzlich vorgeschriebene Planungsverfahren für die final identifizierten Flächen eingeleitet und gegenüber dem Bund gemeldet werden. Für Berlin biete sich die Darstellung der Windenergiegebiete im Flächennutzungsplan (FNP) an.

Ergebnisse der Studie

In der gesamtstädtischen Analyse seien zunächst 53 theoretische Potenzialflächen ermittelt worden. In einem zweiten Schritt seien unter Berücksichtigung von Mindestgrößen, Abständen und rechtlichen Ausschlusskriterien (wie etwa Vogelschutz, Naturschutzgebiete, Siedlungen, Verkehr: Luft, Schiene, Straße und Wasser) 31 theoretische Potenzialflächen mit rund 4.300 Hektar verblieben. Diese seien detailliert untersucht und in fünf Konfliktrisikokategorien – von sehr geringem Konfliktrisiko (1) bis sehr hohem Konfliktrisiko (5) – eingeteilt worden. Bei überlagernden Restriktionskriterien seien die Flächen der dafür vorgesehenen höchsten Konfliktrisikoklasse 6 „überlagerndes sehr hohes Konfliktrisiko“ zugeordnet worden. Insgesamt gebe es in Berlin keine Potenzialflächen mit einem Konfliktrisikowert von 1 oder 2. Einen mittleren Konfliktrisikowert von 3 bis 4 weisen rund 330 Hektar auf, während ein Großteil der Flächen (rund 4.000 Hektar) einen Konfliktrisikowert von 5 oder 6 aufweise. Zur Erfüllung des 0,5-Prozent-Ziels gemäß Windenergie-Flächenbedarfsgesetz wäre für Berlin ein Flächenbeitrag von 446 Hektar erforderlich.
Laub-, Nadel- und Mischwald seien im Rahmen der vorgelagerten Fachgespräche der Konfliktrisikowert 5 (sehr hohes Konfliktrisiko) zugeordnet worden, da Waldflächen in Berlin gemäß § 10 LWaldG eine gesetzlich verankerte besondere Bedeutung als Schutz- und Erholungswald zukomme und deshalb nur wenige Waldflächen für eine tatsächliche Nutzung für die Windenergie infrage kämen.
Alle 31 identifizierten theoretischen Potenzialflächen und ihre Konfliktrisikowerte seien jeweils in einem Steckbrief detailliert beschrieben. Auf dieser Grundlage erfolge eine Bestimmung derjenigen Flächen, die nach Beratung mit den Bezirken für die Ausweisung als Windenergievorrangflächen tatsächlich infrage kämen.



Stichwörter: Windenergie, Berlin, Studie


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Windenergie

Stadtwerke München: Zuschlag für Windpark in Eichstätt erhalten

[20.12.2024] Die Stadtwerke München haben jetzt den Zuschlag für den Bau eines neuen Windparks im Landkreis Eichstätt erhalten. Das Projekt umfasst sechs Windkraftanlagen bei Schernfeld und soll einen wichtigen Beitrag zur regionalen Energiewende leisten. mehr...

Dank regenerativem Strom und Wasserstoff wurde die Insel Rügen Energiekommune des Monats Dezember 2024. Foto: Dirk Niehaus, Energiewerk Rügen

Rügen: Energie-Kommune dank Wasserstoff

[17.12.2024] Die Insel Rügen wurde im Dezember von der AEE als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Ein Grund dafür sind die Wasserstoffprojekte, die hier realisiert werden. mehr...

Bundesnetzagentur: Rekord bei Aus­schrei­bung für Win­d­ener­gie­an­la­gen an Land

[16.12.2024] Die jüngste Ausschreibungsrunde der Bundesnetzagentur für Windenergie an Land zum 1. November 2024 verzeichnete mit einer Gebotsmenge von über 6.000 Megawatt einen Rekord. mehr...

MVV: Vertrag zu Sekundärregelleistung abgeschlossen

[12.12.2024] MVV Trading hat erstmals Verträge zur Vermarktung von Sekundärregelleistung aus Onshore-Windparks abgeschlossen. Damit ermöglicht das Unternehmen Windparkbetreibern nicht nur eine neue Einnahmequelle, sondern auch eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung des Stromnetzes. mehr...

Kreis Steinfurt: Windparks erhalten Siegel

[11.12.2024] Im Kreis Steinfurt hat die Initiative energieland2050 erstmals drei Windparks mit dem Siegel „zertifizierter Bürgerwind“ ausgezeichnet. mehr...

Cuxhaven: Neue Liegeplätze für Offshore-Windenergie

[03.12.2024] Im Februar 2025 beginnen in Cuxhaven die Bauarbeiten für drei neue Liegeplätze am Offshore-Terminal. Das Projekt im Umfang von 300 Millionen Euro wird von Bund, Land und Wirtschaft gemeinsam finanziert. mehr...

Stadtwerke Amberg/VSB Deutschland: Gemeinsames Windenergieprojekt bei Köfering

[21.11.2024] Die Stadtwerke Amberg und VSB Deutschland haben jetzt den Startschuss für ein Windenergieprojekt südlich von Köfering nahe der A6 gegeben. mehr...

Das Bild zeigt eine Windkraftanlage im Bau. Der Turm steht bereits, im Vordergrund liegen die Rotoren auf dem Boden.

BWE: Ausschreibungen auf Rekordniveau

[05.11.2024] Der Ausbau der Windenergie an Land erreicht neue Höhen. Mit einem Ausschreibungsvolumen von über 4.000 Megawatt und einer robusten Genehmigungslage nähert sich Deutschland seinem Ziel von 10.000 Megawatt Windenergiezubau pro Jahr. mehr...

Rheinland-Pfalz: Neues Onlineportal für Windkraftausbau

[31.10.2024] Ab dem 1. November 2024 können interessierte Nutzer in Rheinland-Pfalz auf ein neues Flächenportal zugreifen, das den Ausbau der Windenergie im Land voranbringen soll. Das von Innenminister Michael Ebling und der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) entwickelte Tool stellt umfangreiche Daten zu potenziellen Windkraftflächen bereit und ermöglicht eine detaillierte Planung. mehr...

Stadtwerke Tübingen: Neuer Solarpark in Bayern

[28.10.2024] Die Stadtwerke Tübingen beliefern die Universität und das Universitätsklinikum künftig direkt mit selbst erzeugtem Ökostrom aus ihrem neuen Solarpark in Bayern. Die langfristige Zusammenarbeit im Rahmen eines zehnjährigen Power-Purchase-Agreements soll die regionale Energiewende stärken und bei den beteiligten Partnern für Preisstabilität und Klimaschutz sorgen. mehr...

WindGISKI: Standorte für Windkraft mit KI identifizieren

[25.10.2024] Das Forschungsprojekt WindGISKI der Leibniz Universität Hannover hat erste Ergebnisse zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Planung von Windenergieanlagen vorgestellt. Ziel des Projekts ist es, mithilfe eines KI-gestützten Geo-Informationssystems Standorte für Windkraft effizienter und konfliktfreier zu identifizieren. mehr...

Windpark im Schwarzwald: Baden-Württemberg will erneuerbare Energien dynamisch ausbauen.

Baden-Württemberg: Vorranggebiete für Windenergie in Planung

[17.10.2024] Der Ausbau der Windenergie geht in Baden-Württemberg nur langsam voran – beschleunigen soll ihn die Windenergieregionalplanung. Ende September 2025 soll die Planung abgeschlossen sein und dann die Vorranggebiete für Windkraft feststehen. mehr...

Windrad mit Blick auf den Soonwald© Doris Becker

Rhein-Hunsrück-Kreis: Grüne Stromproduktion auf neuem Höchststand

[15.10.2024] 
Die erneuerbare Stromproduktion hat im Rhein-Hunsrück-Kreis im Jahr 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Insbesondere bei der Windkraft konnte der Stromertrag durch Repowering deutlich gesteigert werden. mehr...

Dußlingens Bürgermeister Thomas Hölsch und Hanno Brühl, Prokurist der Stadtwerke Tübingen, beim Unterzeichnen des Pachtvertrags.

Stadtwerke Tübingen / Dußlingen: Pachtvertrag für Windpark unterzeichnet

[11.10.2024] Auf der Gemarkung Dußlingen sollen sich künftig Windräder drehen. Der Gestattung kommunaler Flächen für den interkommunalen Windpark hat die Gemeinde bereits im Mai zugestimmt. Nun wurde auch der Pachtvertrag mit den Stadtwerken Tübingen unterzeichnet. mehr...

Die kommunale Beteiligung an Windenergieprojekten bringt Schwung in den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Windenergie: Kommunen finanziell beteiligen

[07.10.2024] Das Erneuerbare-Energien-Gesetz beteiligt Kommunen seit dem Jahr 2023 an Windenergieprojekten. Dadurch werden die Vorteile der Energiewende vor Ort erfahrbar. Auch die Projektentwickler begrüßen die neue Möglichkeit der finanziellen Beteiligung und wenden sie konsequent an. mehr...