Dienstag, 24. Dezember 2024

Baden-WürttembergStudie zeigt Wasserstoff-Bedarf

[29.04.2022] Die Nutzungs- und Erzeugungspotenziale von Wasserstoff in Baden-Württemberg bis 2035 sind Gegenstand einer aktuellen Studie der Plattform H2BW und der Landesagentur e-mobil BW.
Sibylle Hepting-Hug

Sibylle Hepting-Hug, Fachabteilungsleiterin Landesumweltministerium, und Franz Loogen von e-mobil BW stellten die Studie in Stuttgart vor.

(Bildquelle: e-mobil BW)

Auf dem Weg zu einer klimaneutralen Energieversorgung wird Wasserstoff als Energieträger eine zentrale Rolle spielen. Es ist daher entscheidend zu wissen, wie hoch der Wasserstoff-Bedarf in Baden-Württemberg sein wird. Eine neue Studie der Plattform H2BW und der Landesagentur e-mobil BW geht dazu einen ersten wichtigen Schritt. „Die Studie zeigt auf, wo Potenziale für Baden-Württemberg liegen und welche Herausforderungen es im Land zu bewältigen gibt“, sagt Andre Baumann, Staatssekretär für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, anlässlich der Studienvorstellung in Stuttgart. Die neue Studie der Plattform H2BW, die durch die Landes- und Innovationsagentur e-mobil BW koordiniert wird, analysiert, wie hoch der Wasserstoff-Bedarf (H2) und wie groß das Wasserstoff-Erzeugungspotenzial in Baden-Württemberg sind. Die Studienergebnisse zeigen: Im Jahr 2035 werden 16,6 Terrawattstunden, also rund 550.000 Tonnen Wasserstoff, im Land benötigt. Denn aus heutiger Sicht hat Wasserstoff neben Strom das Potenzial zur Dekarbonisierung des Energiesystems beizutragen. Dies gilt insbesondere für energieintensive Branchen, wie die chemische Industrie, den Wärmesektor oder den Schwerlastverkehr.
„Als Innovationsagentur des Landes setzen wir uns dafür ein, die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie in den verschiedenen Sektoren voranzutreiben“, sagte Franz Loogen, Geschäftsführer der e-mobil BW. „Im Cluster Brennstoffzelle BW initiieren wir gemeinsam mit Industrie und Forschung Projekte, um diesen Technologien, etwa in der Mobilität, zur Marktreife zu verhelfen.“ Aktuell und bis 2025 sind die Kosten für regenerativ hergestellten Wasserstoff nicht konkurrenzfähig zu denen fossiler Kraftstoffe. Diese können auf lange Sicht jedoch sinken. Im günstigen Fall erreichen die Produktionskosten für grünen Wasserstoff 2,55 Euro pro Kilogramm im Jahr 2035. Aus diesem Grund empfiehlt die Studie, schon jetzt die Rahmenbedingungen zur Nutzung von Wasserstoff in der Grundstoffchemie und der Energieversorgung zu schaffen. Auch entsprechende investitionsfördernde Maßnahmen sollten implementiert werden. Das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 (2040 in Baden-Württemberg) führt zu einem deutlichen Anstieg des Strombedarfs. Dieser entsteht durch stromintensive Anwendungen, wie batterieelektrische Fahrzeuge oder Wärmepumpen. Die Studie berechnet für Baden-Württemberg bis 2035 einen Anstieg um circa 16 Prozent, bis 2045 um mehr als 44 Prozent.





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