Mittwoch, 22. Januar 2025

BerlinStudie empfiehlt Wärmestrategie

[27.10.2021] Eine im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung durchgeführte Studie nennt jetzt konkrete Maßnahmen, damit Berlin das Ziel der Klimaneutralität bis spätestens 2045 erreichen kann. Hierfür ist eine substanzielle Veränderung der städtischen Wärmeversorgung vonnöten.
Entwicklung des Endenergieverbrauchs im Bereich Wärmeversorgung aus dem aktuellen Bericht „Entwicklung einer Wärmestrategie für das Land Berlin“.

Entwicklung des Endenergieverbrauchs im Bereich Wärmeversorgung aus dem aktuellen Bericht „Entwicklung einer Wärmestrategie für das Land Berlin“.

(Bildquelle: SenUVK)

Die Ergebnisse einer Studie zur Entwicklung einer Wärmestrategie für das Land Berlin liegen jetzt vor. Demzufolge ist Berlins Ziel, bis spätestens im Jahr 2045 klimaneutral zu werden, nur mit einer substanziellen Veränderung der städtischen Wärmeversorgung zu schaffen. Wie die Auftraggeberin der Studie, die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Wärmeversorgung berichtet, sind entscheidende Faktoren der Abschied von fossilen Brennstoffen in der Fernwärme (Dekarbonisierung), die Elektrifizierung der Wärmeerzeugung in Einfamilienhäusern (etwa mit Wärmepumpen) und eine beschleunigte energetische Sanierung des Gebäudebestands.
Die Studie sei unter der Leitung des Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gemeinsam mit dem Hamburg Institut erarbeitet worden und komme zu dem Ergebnis, dass eine klimaneutrale Wärmeversorgung des gesamten Landes Berlin sowohl technisch als auch infrastrukturell möglich sei. Neben einem raschen Umstieg auf klimafreundliche erneuerbare Energien bei der Wärmeerzeugung müsse dafür in den nächsten Jahren schneller und umfassender als bisher energetisch saniert werden. So müsse sich die durchschnittliche Sanierungsrate von aktuell gut 0,6 Prozent auf knapp 2,8 Prozent (zwischen 2020 und 2050) mehr als vervierfachen, um Klimaneutralität zu erreichen.
Laut Studie sei es das Ziel, die Wärmeversorgung weitgehend zu elektrifizieren (etwa über strombasierte Wärmepumpen) oder auf eine sukzessive dekarbonisierte Fernwärme umzustellen. Um Kohle und auch fossiles Gas zu ersetzen, seien alle Potenziale durch Erneuerbare und Abwärme zu nutzen.
Das von den Autorinnen und Autoren der Studie empfohlene Wärmekataster für Berlin, in dem stadtweit detaillierte Verbrauchsmengen sowie Potenziale für erneuerbare Energien und die Nutzung von Abwärme etwa aus Industrieprozessen verzeichnet sein sollen, bereite die Senatsverwaltung bereits vor. Darauf aufbauend solle eine quartiersscharfe Wärmeplanung die jeweils effizientesten Maßnahmen in einzelnen Stadtteilen definieren und als Grundlage dienen, um die Entwicklung der Fernwärme, Strom und (Bio-)Gas aufeinander abzustimmen.





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