Mittwoch, 20. November 2024

Biberach an der RißStromspeicher für Polizeihochschule

[24.03.2015] In der Stadt Biberach an der Riß versorgt ein virtueller Stromspeicher die baden-württembergische Polizeihochschule mit Energie. Dank Kraft-Wärme-Kopplung und Solarthermie trägt er außerdem zum Klimaschutz bei.
Per Knopfdruck starten die Projektbeteiligten den Betrieb des virtuellen Stromspeichers in Biberach an der Riß.

Per Knopfdruck starten die Projektbeteiligten den Betrieb des virtuellen Stromspeichers in Biberach an der Riß.

v.l.: Dr. Friedrich Weng, Südwestdeutsche Stromhandels GmbH; Dietrich Moser von Filseck, Leitender Ministerialrat und stv. Landespolizeipräsident; Eberhard Frey, Baudirektor, Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Ulm; Dr. Nils Schmid, stv. Ministerpräsid

(Bildquelle: SüdWestStrom)

Das Pilotprojekt eines virtuellen Stromspeichers in der Stadt Biberach an der Riß ist gestartet. Am vergangenen Freitag (20. März 2015) hat Baden-Württembergs stellvertretender Ministerpräsident Nils Schmid (SPD) die Anlage offiziell übergeben. „Das Pilotprojekt virtueller Stromspeicher ist ein wichtiger Baustein der Energiewende“, sagte Schmid. „Diese innovative Anlage versorgt die Polizeihochschule mit Strom und Wärme. Darüber hinaus trägt der Stromspeicher durch die Nutzung der hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung und den Einsatz von Solarthermie zum Klimaschutz bei.“ Laut dem Projektentwickler, der Südwestdeutschen Stromhandelsgesellschaft (SüdWestStrom), wurden auf dem Gelände der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg in den vergangenen zehn Monaten die Wärmeerzeugungsanlagen grundlegend modernisiert. Erstmals wurde dabei das Prinzip des virtuellen Stromspeichers praktisch umgesetzt. Die benötigte Wärme kann entweder durch den Einsatz elektrischer Energie in einer Wärmepumpe beziehungsweise in einem Elektrokessel erzeugt oder über Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit den zwei in Biberach installierten Blockheizkraftwerken (BHKW) zur Verfügung gestellt werden.

Hoher Wirkungsgrad

Wie bei anderen Stromspeicher-Systemen wird überschüssiger Strom aus dem öffentlichen Netz aufgenommen und in Zeiten hohen Bedarfs in das öffentliche Netz eingespeist. Das bei der elektrischen Wärmeerzeugung eingesparte Erdgas wird in der Erdgas-Infrastruktur gespeichert und bei Strommangel in den BHKWs der Hochschule zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. „Unser Konzept hat gegenüber Power-to-Gas-Anlagen oder Pumpspeicherwerken erhebliche technische und wirtschaftliche Vorteile“, erklärte Friedrich Weng, Projektentwickler und SüdWestStrom-Gründer. „Der sehr hohe Wirkungsgrad des virtuellen Stromspeichers erlaubt auch eine längerfristige Ausregelung des Stromnetzes, die aufgrund der saisonalen Schwankungen der Solar- und Windstromerzeugung besonders wichtig ist.“ Die hohe kurzfristige Flexibilität der eingesetzten Aggregate ermögliche die Bereitstellung weiterer wichtiger Systemdienstleistungen für die Stabilisierung der Stromnetze. Der Speicher leiste zudem einen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Baden-Württemberg.
Das Land Baden-Württemberg hat in das Projekt 2,5 Millionen Euro investiert. Die Investitionen sollen sich in den nächsten Jahren unter anderem durch einen bis zu 40 Prozent niedrigeren Primärenenergieverbrauch amortisieren. In den kommenden zehn Jahren soll SüdWestStrom die energiewirtschaftliche Betriebsführung und Optimierung der Anlage übernehmen. Wissenschaftlich wird der Betrieb von der Fachhochschule Biberach begleitet.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Energiespeicher

Iqony: Batteriespeicher für Bahn

[15.11.2024] Ab 2026 wird die Deutsche Bahn den Iqony-Batteriespeicher „Steady Green Energy“ in Duisburg-Walsum nutzen, um ihr Ökostromportfolio zu flexibilisieren. Der 200-Megawattstunden-Speicher wird von Fluence, einem Joint Venture von Siemens und AES, gebaut. mehr...

Einer der größten Batteriespeicher Deutschlands wurde am 8. November in Arzberg eingeweiht Der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder sowie weiteren Gästen aus Politik und Wirtschaft bei der Einweihung. Foto: C. Fröhlich

Landkreis Wunsiedel: Mega-Batteriespeicher startet

[11.11.2024] Im Landkreis Wunsiedel wurde einer der größten Batteriespeicher Deutschlands eingeweiht. Es ist ein weiteres Projekt des WUNsiedler Wegs Energie. mehr...

Luftansicht eines Solarparks mit Batteriespeicher

ABO Energy: Zuschlag für Hybridprojekt

[18.10.2024] Das Unternehmen ABO Energy hat von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für ein Hybridprojekt im baden-württembergischen Großrinderfeld erhalten, das eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit einem Batteriespeicher kombiniert. mehr...

Grafik zum Speicherpotenzial bidirektional-fähiger E-Autos

E.ON: Speicherpotenzial von E-Autos nutzen

[15.10.2024] Eine Schwarmbatterie aus Elektroautos, die vorbereitet sind für das bidirektionale Laden, könnte rechnerisch die Stromproduktion von mehreren Gaskraftwerken ersetzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Potenzialanalyse von E.ON Deutschland. mehr...

Zehn Jahre Batteriekraftwerk: Jubiläumsveranstaltung in Schwerin.

WEMAG: Pionier bei Batteriespeichern

[18.07.2024] Vor zehn Jahren hat die WEMAG ein Batteriekraftwerk in Betrieb genommen. Jetzt feierte der Schweriner Energieversorger das Jubiläum der Anlage. mehr...

Speichertechnologien ermöglichen Energieeffizienz
bericht

Energiespeicherung: Die Rolle von Großspeichern

[15.07.2024] So vielschichtig das Energiesystem ist, so vielschichtig sind auch die Speichertechnologien, die für die Energiewende benötigt werden. Sie ermöglichen Energieeffizienz, Versorgungssicherheit und Flexibilität auf allen Ebenen. Ein Überblick. mehr...

Ein Batteriespeicherkraftwerk mit einer Leistung von 30 Megawatt will das Wormser Unternehmen EWE bauen.

EWR: Batteriespeicher für Worms

[04.07.2024] Ein Batteriespeicherkraftwerk mit einer Leistung von 30 Megawatt will das Wormser Unternehmen EWR bauen und betreiben. Die Batteriemodule kommen von Tesvolt. mehr...

Blick in einen geöffneten Batteriespeicher-Container am Standort Schwabmünchen (Bayern

VERBUND: Großspeicher für Bayern und Hessen

[13.06.2024] Drei weitere VERBUND-Batteriegroßspeicher wurden in Bayern und Hessen in Betrieb genommen. mehr...

Blick von oben auf den Flensburger Wärmespeicher.

Stadtwerke Flensburg: Zweiter Speicher mit Elektrodenkessel

[07.06.2024] Die Stadtwerke Flensburg haben jetzt den zweiten Wärmespeicher und den zweiten Elektrodenkessel in Betrieb genommen. mehr...

Die Unternehmen Uniper und NGEN haben eine Partnerschaft zum Bau eines Batteriespeichers am Kraftwerksstandort Heyden in Nordrhein-Westfalen vereinbart.

Uniper: Batteriespeicher am Kraftwerk Heyden

[29.05.2024] Der Energiekonzern Uniper plant am Kraftwerksstandort Heyden in Petershagen den Bau eines Batteriespeichers mit einer Kapazität von 100 Megawattstunden. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Speicherspezialisten NGEN umgesetzt. mehr...

In Münster hat die Deutsche Telekom jetzt zwei Batteriegroßspeicher in Betrieb genommen.

Deutsche Telekom: Batteriegroßspeicher in Betrieb

[07.05.2024] Im Münster hat die Deutsche Telekom jetzt mit seiner Tochtergesellschaft PASM die ersten Batteriegroßspeicher für die Integration erneuerbarer Energien in Betrieb genommen. mehr...

Die Optimierungssoftware von Kisters unterstützt Betreiber von Solar- und Windparks bei der Auswahl der richtigen Batterie und deren Einsatz.

Kisters: Batteriespeicher optimal vermarkten

[20.03.2024] Zusätzliche Erlöse durch die Optimierung von Batteriespeichern an Erzeugungsparks und Energiesystemen jeder Größe sind mit der Kisters-Optimierungssoftware möglich. mehr...

Trianel-Solarpark: Mit Batteriespeichern kann die zeitliche Verschiebung zwischen Erzeugung und Verbrauch gesteuert werden.
bericht

Hybridkraftwerke: Die kommunale Kraft der Energiewende

[28.02.2024] Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien gewinnen Speicherkapazitäten und Flexibilitätsoptionen an Bedeutung. Trianel stellt sich dieser Herausforderung mit Hybridkraftwerken und dem Bau eigener Umspannwerke. mehr...

Der neue Fernwärmespeicher an der Gewerkenstraße in Gelsenkirchen-Schalke wird ein Fassungsvermögen von rund 31 Millionen Liter Wasser und eine Wärmekapazität von 1.050 MWh haben.

Iqony: Wärmewende für Schalke

[19.01.2024] In Gelsenkirchen entsteht ein Fernwärmespeicher, der das lokale Fernwärmenetz etwa ein Wochenende lang versorgen kann. Gebaut wird er von Iqony. mehr...

Batteriespeicher (links) werden in Stade durch die Kommune gefördert. Dafür stehen 7.000 Euro zur Verfügung.

Stade: 70.000 Euro für Batteriespeicher

[18.01.2024] Die Hansestadt Stade fördert seit Jahresbeginn den Einbau von Batteriespeichern für Photovoltaikanlagen. Insgesamt stehen 70.000 Euro zur Verfügung. mehr...