Freitag, 22. November 2024

Altbach/DeizisauStrom und Wärme aus Gas statt Kohle

[08.11.2023] EnBW startet in Altbach/Deizisau das zweite von drei Bauprojekten für wasserstofffähige Gaskraftwerke im Land.
Spatenstich für das neue EnBW-Gaskraftwerk in Altbach/Deizisau.

Spatenstich für das neue EnBW-Gaskraftwerk in Altbach/Deizisau.

Bürgermeister Thomas Matrohs (Deizisau), Umweltministerin Thekla Walker, EnBW-Vorstand Georg Stamatelopoulos und Bürgermeister Martin Funk (Altbach; v.l.n.r.).

(Bildquelle: EnBW / Uli Deck)

Mit drei neuen Gaskraftwerken macht die EnBW ihre Strom- und Wärmeerzeugung im mittleren Neckarraum bis 2026 kohlefrei. Nach dem Baustart in Stuttgart-Münster im Frühjahr 2023 haben nun auch die Arbeiten am Standort Altbach/Deizisau (Kreis Esslingen) für den Fuel Switch von Kohle auf Gas begonnen. Die moderne Gas- und Dampfturbinenanlage senkt die CO2-Emissionen schon im ersten Schritt um rund 60 Prozent – perspektivisch soll die Anlage mit Wasserstoff klimaneutral betrieben werden.
Als drittes Projekt folgt voraussichtlich Anfang kommenden Jahres der Standort Heilbronn.
Insgesamt investiert die EnBW für die drei Projekte rund 1,6 Milliarden Euro und flankiert damit den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien.
Beim offiziellen Spatenstich am 6. November 2023 waren unter anderem Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (Bündnis 90/Die Grünen), Georg Stamatelopoulos, EnBW-Vorstand für Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur, sowie die Bürgermeister der Gemeinden Deizisau und Altbach, Thomas Matrohs (parteilos) und Martin Funk (SPD), anwesend.
Walker erklärte: „Wasserstoff als kohlenstofffreier Energieträger bildet die Grundlage einer Zukunftstechnologie. Daher begrüße ich es sehr, dass EnBW vorangeht und bereits das zweite Gaskraftwerk in Angriff nimmt, das perspektivisch auf Wasserstoff umgestellt werden soll. Damit legen wir bereits heute den Grundstein für eine zukunftsfähige Energieversorgung.“
Stamatelopoulos unterstrich: „Das neue Kraftwerk wird zusammen mit unseren beiden anderen Projekten dazu beitragen, die Stromversorgung in Baden-Württemberg sicherer zu machen. Nur wenn wir die erneuerbaren Energien weiter ausbauen und gleichzeitig flexible Anlagen wie hier in Altbach/Deizisau vorhalten, werden wir den Ausstieg aus der Kohle wie geplant umsetzen können. Für eine Übergangszeit setzen wir dabei auf Erdgas, langfristig dann auf 100 Prozent Wasserstoff. Das Projekt ist deshalb auch ein wichtiger Baustein für unser Ziel als EnBW, bis 2035 klimaneutral zu werden.“
In Altbach/Deizisau baut die EnBW eine Anlage, die die Prinzipien eines Gasturbinen- und eines Dampfkraftwerks kombiniert. Dadurch wird die bei der Verbrennung des Gases freiwerdende Energie doppelt genutzt und ein höherer Wirkungsgrad erreicht – mehr als 60 Prozent. Die elektrische Leistung der neuen Anlage liegt bei maximal 710 Megawatt (MW) durch Fernwärmeauskopplung entsteht zusätzlich eine Wärmeleistung von etwa 180 MW. Die geplanten Heißwasserkessel liefern noch einmal rund 120 MW Wärmeleistung und sichern damit die Fernwärmeversorgung ab.
Die neue gasbefeuerte Anlage ist flexibler regelbar als ein Kohlekraftwerk und kann daher die unstetige Stromproduktion aus Windkraft und Sonnenenergie besser ergänzen. Dabei ist Erdgas als Brennstoff deutlich klimafreundlicher als Steinkohle und senkt den Ausstoß von Klimagasen um mehr als die Hälfte.





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