Mittwoch, 20. November 2024

Bioenergiezentrum HochfrankenStrom aus reinem Abfall

[06.06.2014] Vor den Toren des Industriestandortes Rehau entsteht zurzeit eine großangelegte Anlage zur Bioabfallverwertung. Jährlich soll sie rund 32.300 Megawattstunden Strom und knapp 44.000 Megawattstunden Wärme aus Reststoffen erzeugen.
Die Bioabfallvergärungsanlage im 3D-Modell: Die Gärreste erreichen eine Reinheit von mehr als 99

Die Bioabfallvergärungsanlage im 3D-Modell: Die Gärreste erreichen eine Reinheit von mehr als 99,5 Prozent.

(Bildquelle: Rehau)

Mindestens 35 Prozent des gesamten Strombedarfs sollen bis zum Jahr 2020 aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden, so sehen es die Klimaschutzziele der Bundesregierung vor. Die Stadt Rehau in Bayern könnte eine der wenigen Gemeinden in Deutschland sein, die dieses Ziel bereits in wenigen Monaten erreichen. Zurzeit entsteht dort unter Mitwirkung privater Firmen sowie der regionalen Abfallorganisationen eine groß dimensionierte Anlage zur Bioabfallvergärung. Wie das am Projekt beteiligte Unternehmen Rehau Energy Solutions mitteilt, soll das Bioenergiezentrum Hochfranken nach der geplanten Inbetriebnahme Anfang 2015 jährlich rund 32.300 Megawattstunden Strom und knapp 44.000 Megawattstunden Wärme erzeugen und in das lokale Netz einspeisen. Die Bioabfallvergärungsanlage garantiert laut Meldung eine effektive Vergärung von biologischen Abfällen. Durch eine aufwendige Aufbereitung würden Störstoffe wie Blech, Plastik und Glas von den biogenen Stoffen getrennt. Durch weitere Abtrennstufen sei eine Reinheit des Gärrestes von mehr als 99,5 Prozent möglich, was die Weiterverarbeitung stark vereinfache. Das mehrstufige Nass-Vergärungsverfahren mit patentierter Helixhydrolyse gestatte zudem eine intensive Vergärung der abbaubaren Stoffe – und das unabhängig von jahreszeitbedingten Temperaturschwankungen. Die Gasausbeute ist laut Rehau Energy Solutions 25 bis 30 Prozent höher als bei bestehenden Verfahren. Dadurch würden sich trotz der aufwendigen Aufbereitung des Bioabfalls dauerhaft stabile Entsorgungskosten für die Verbraucher ergeben. Eine weitere Besonderheit sei die 100-prozentige Nutzung der Energie. So würden sowohl der Strom als auch die Wärme über das bestehende Mikrogasnetz vollständig genutzt. Die Bausumme für das Projekt beträgt 9,9 Millionen Euro. Fördermittel sind beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit beantragt.





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