Montag, 28. Oktober 2024

ThügaStrategie-Review für Stadtwerke

[29.06.2016] Gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen A. T. Kearney hat die Thüga-Gruppe jetzt ein Strategiepapier für Stadtwerke veröffentlicht. Für das Unternehmen selbst konnten bereits verschiedene Anpassungspotenziale identifiziert werden.
Insgesamt rechnet Thüga mit einem Rückgang des Gesamt-Profits in der deutschen Energiewirtschaft von 19

Insgesamt rechnet Thüga mit einem Rückgang des Gesamt-Profits in der deutschen Energiewirtschaft von 19,8 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf 15,6 Milliarden Euro bis 2024.

(Bildquelle: Thüga Aktiengesellschaft)

Die Stadtwerke-Kooperation Thüga hat gemeinsam mit 50 Experten aus der Thüga-Gruppe und dem Beratungsunternehmen A.T. Kearney im vergangenen Jahr den Strukturwandel in der Energiebranche untersucht. Als wesentliche Treiber wurden die Liberalisierung, die Regulierung, die Dekarbonisierung und die Digitalisierung herausgestellt. Die Analyse versucht vor allem Antworten zu finden auf die Fragen: Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf Stadtwerke in Deutschland? Und: Welche Handlungsfelder ergeben sich daraus für die Thüga und ihre Partnerunternehmen? Grundsätzlich rechnet Thüga mit einem Rückgang des Gesamt-Profit-Pools der Energie- und Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland von 19,8 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf 15,6 Milliarden Euro bis 2024. Der Thüga-Vorstandsvorsitzende Michael Riechel erklärt: „Die Thüga-Gruppe hat den Vorteil, dass ihr Schwerpunkt vor allem im Netz- und Vertriebsgeschäft liegt. Insofern sind wir von den wirtschaftlichen Einbrüchen in der konventionellen Erzeugung und im Handel weniger stark betroffen.“

EBIT 2011 als Bezugsgröße

Wie die Stadtwerke-Kooperation mitteilt, haben die Experten im Zuge der Analyse das operative Ergebnis (EBIT) aller Branchenakteure über alle Wertschöpfungsstufen für das Ausgangsjahr 2011 ermittelt und unter Berücksichtigung der Marktentwicklung das Ergebnis für das Jahr 2024 prognostiziert. Laut Riechel sind die Auswirkungen auf die einzelnen Wertschöpfungsstufen sehr unterschiedlich. So werde sich der EBIT der zentralen Erzeugung von acht Milliarden Euro im Jahr 2011 auf 3,8 Milliarden Euro im Jahr 2024 halbieren. Bei der dezentralen Erzeugung wird hingegen mit einem Anstieg von 1,9 Milliarden auf 4,9 Milliarden gerechnet. Da sich viele Photovoltaikanlagen und Windräder in den Händen privater Investoren befinden, werden die Energieversorger hier jedoch nur bedingt profitieren. Auch die Entwicklung des EBIT bei zentralen Speichern sei rückläufig. Das operative Ergebnis des Netzgeschäfts falle mit einem Minus von vier Prozent relativ stabil aus. Hier seien allerdings die Erträge der überregionalen Transportnetze enthalten, die einer deutlich investitionsfreudigeren Regulierung unterliegen. Im Vertriebsgeschäft gehe das EBIT in Höhe von zwei Milliarden Euro um circa 25 Prozent bis zum Jahr 2024 zurück.

Branche steht vor großen Herausforderungen

Diese Entwicklungen stellen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen vor größere Herausforderungen. Thüga-Mitglieder haben laut einer Unternehmensmeldung hier eine gute Ausgangsposition. So werde durch die intensive Zusammenarbeit bereits heute ein Mehrwert generiert. Ein zentrales Ergebnis der Arbeitsgruppe lautet: „Schuster bleib bei deinen Leisten, sprich Konzentration auf das Kerngeschäft. Das heißt aber nicht weiter so, sondern kontinuierliche Verbesserung“, so Riechel. Exzellenz im Kerngeschäft bedeute etwa Sicherung, Optimierung und Weiterentwicklung beim Netz- und Vertriebsgeschäft sowie bei der Erzeugung und im Handel. Vor allem mache dies eine Kosten- und Prozessoptimierung sowie eine noch stärkere Ausrichtung auf den Kunden erforderlich. Wichtig seien zudem eine Weiterentwicklung der Kompetenzen und der Aufbau neuer profitabler Geschäftsfelder. Deshalb wollen die Unternehmen der Thüga-Gruppe ihre Zusammenarbeit noch verstärken, teilt das Unternehmen mit. Ziel sei es, weitere Skaleneffekte und Kostenvorteile zu erzielen. Derzeit passe die Thüga ihr Beratungs- und Unterstützungsangebot auf die sich ändernde Marktlage an. Dabei werde man in drei Handlungsfeldern besonders aktiv: dem Ausbau des Beratungsportfolios, der stärkeren Verzahnung der sieben Servicegesellschaften und Plattformen sowie dem Thema Wachstum durch die Beteiligung an Start-up Unternehmen zur Stärkung der Innovationskraft.



Stichwörter: Finanzierung, Thüga, Strategie


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Finanzierung
Bis 2030 sind Investitionen in Höhe von 721 Milliarden Euro notwendig

BDEW/VKU: Fonds für die Energiewende

[04.06.2024] Bis 2030 sind Investitionen in Höhe von 721 Milliarden Euro notwendig, bis 2035 sogar 1.200 Milliarden Euro, um die Energiewende zu finanzieren. Die Verbände BDEW und VKU schlagen deshalb einen neuen Energiewende-Fonds vor, um privates Kapital zu mobilisieren. mehr...

Michael Teigeler

Heidelberg: Bürger finanzieren grüne Wärme

[19.02.2024] Die Stadtwerke Heidelberg bieten erstmals eine Geldanlage an, mit der sich Bürgerinnen und Bürger am Ausbau der grünen Wärme beteiligen können. mehr...

E.ON: Innovationfonds für die Energiewende

[01.02.2024] Investoren wollen Start-ups weltweit bei der Entwicklung digitaler Lösungen für die Energiewende unterstützen. Rund 250 Milliarden Euro sollen in einem neuen Innovationsfonds zusammenkommen. Führende Investoren sind E.ON und der Europäische Investitionsfonds. mehr...

EnBW-Solarpark in Bingen: Die Bürger der Gemeinde können sich finanziell beteiligen.

EnBW: Bürger profitieren von Solarpark

[19.01.2024] Die Bürgerbeteiligung am Solarpark Bingen ist gestartet. Bis zu 10.000 Euro können die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde investieren. mehr...

EnBW-Firmensitz in Karlsruhe: Der Energiekonzern beschafft sich eine halbe Milliarde Euro am Kapitalmarkt.

EnBW: Grüne Nachranganleihe platziert

[18.01.2024] Der Energiekonzern EnBW hat 500 Millionen Euro am Kapitalmarkt aufgenommen. Die Mittel der Nachranganleihe sollen ausschließlich für umweltfreundliche Projekte verwendet werden. mehr...

proKlima-Fonds: 25 Jahre erfolgreiche Förderung

[08.01.2024] Der enercity-Fonds proKlima feiert sein 25-jähriges Jubiläum mit einer beeindruckenden Förderbilanz. Besonders intensiv wird derzeit die Energiewende im Wärmesektor gefördert. mehr...

Sachsen: Antragsstart für Förderung

[05.12.2023] In Sachsen können ab sofort Mittel nach der Förderrichtlinie Energie und Klima (FRL EuK/2023) beantragt werden. Bis zum Ende des Jahres 2027 stehen insgesamt 243 Millionen Euro zur Verfügung. mehr...

Zahlungsausfälle werden zum Problem.
bericht

Forderungsmanagement: Welle von Ausfällen

[02.11.2023] Zahlungsausfälle nehmen aufgrund gestiegener Energiepreise deutlich zu. Ein geregeltes Forderungsmanagement sichert die Liquidität der Stadtwerke und trägt zum positiven Image in der Region bei. mehr...

KEA-BW: Fördermittel im Überblick

[21.02.2023] In der Förderdatenbank der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg können Klimaschutzprogramme des Landes, des Bundes und der Europäischen Union (EU) recherchiert werden. mehr...

Verleihung des Klimaheldenpreises und die Scheckübergabe.

Breisach: Innovationsfonds für Zukunftslabor

[13.10.2022] Mit einem Innovationsfonds unterstützt Badenova jetzt das Zukunftslabor Smarte Region des BadenCampus in Breisach. Das Labor soll kommunale Akteure sowie Lösungsanbieter miteinander vernetzen und sie dabei unterstützen, Projekte für Lebensqualität und Daseinsvorsorge umzusetzen. mehr...

Sachsen: Werkzeug zur finanziellen Beteiligung

[18.08.2022] Ein jetzt erschienener Leitfaden der Sächsischen Energieagentur (SAENA) zeigt acht Möglichkeiten auf, wie Kommunen und Bürgern die finanzielle Beteiligung bei Erneuerbare-Energien-Projekten gelingen kann. mehr...

Berlin: Positives Fazit zu Klimaschutzprogramm

[09.08.2022] Ein Jahr nach Antragsstart des Klimaschutzprogramms Effiziente GebäudePLUS kommen das Land Berlin und die Investitionsbank Berlin (IBB) zu einem positiven Fazit. Binnen eines Jahres wurden knapp 30 Millionen Euro Zuschussvolumen beantragt. mehr...

badenova: 70 Millionen für die Energiewende

[26.07.2022] 70 Millionen Euro konnte der Energieversorger badenova bei Investoren einwerben, um Energiewende- und allgemeine Infrastrukturmaßnahmen zu finanzieren. mehr...

bericht

Bürgerbeteiligung: Energie bringt Zinsen

[21.02.2022] Die Beteiligung der Bürger an der Finanzierung von Erneuerbare-Energien-Projekten stärkt deren Akzeptanz. Mit den verschiedenen Modellen können Stadtwerke auch die Urbanisierung der Energiewende aktiv umsetzen. mehr...

Die von der Stadt Freyung

Freyung: Gesellschaft gegründet

[22.10.2021] Die Stadt Freyung, die Sparkasse Freyung-Grafenau und Bayernwerk haben jetzt die „Regionale Energiewende Beteiligung Freyung“ gegründet. Sie bietet den Bürgerinnen und Bürgern der bayerischen Stadt die Möglichkeit, in den Bau und Betrieb von erneuerbaren Energien zu investieren. mehr...