Samstag, 28. Dezember 2024

RostockStrategie für die Wärmewende

[08.02.2023] Rostock erarbeitet einen integrierten Wärmeplan für eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2035.
Der Wärmespeicher der Stadtwerke Rostock spielt eine wichtige Rolle bei der Wärmewende in der Hansestadt.

Der Wärmespeicher der Stadtwerke Rostock spielt eine wichtige Rolle bei der Wärmewende in der Hansestadt.

(Bildquelle: Stadtwerke Rostock)

In Rostock hat sich in den vergangenen zwei Jahren ein Arbeitskreis gebildet, der die an der Wärmewende beteiligten Akteure zusammenbringt. Neben Vertretern aus Politik, Verwaltung und Universität haben sich auch Fachleute der Wohnungswirtschaft und der Stadtwerke Rostock mit dem Thema beschäftigt. Der von der Arbeitsgruppe erarbeitete Wärmeplan wurde Mitte vergangenen Jahres von der Rostocker Bürgerschaft beschlossen. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat die Hansestadt dafür jetzt in seine Best-Practice-Reihe aufgenommen.

Machbarkeitsstudien analysierten Potenziale

Martin Brauer, Koordinator für die Wärmeplanung bei den Stadtwerken Rostock, erklärte: „Der Wärmeplan ist die Strategie für die Wärmewende in Rostock. Wir haben hier gemeinsam versucht, das Optimum für bezahlbare, sichere und klimaneutrale Wärme zu ermitteln. Mithilfe von zahlreichen Machbarkeitsstudien wurden Potenziale analysiert, um Wärme zu erzeugen und zu speichern. Etwa zwei Drittel der Rostocker Haushalte werden mit Fernwärme versorgt, deshalb kommt unserem Fernwärmenetz und dessen weiteren Ausbau dabei eine besondere Bedeutung zu.“
Die Stadtwerke haben bereits in den Bau eines neuen Wärmespeichers und einer Power-to-Heat-Anlage investiert. Der Wärmespeicher mit einem Fassungsvermögen von 45 Millionen Litern Heißwasser hat den Probebetrieb erfolgreich absolviert und ist seit Anfang 2023 im Regelbetrieb (wir berichteten). Direkt daneben soll im Frühjahr die Power-to-Heat-Anlage entstehen. Diese wird aus überschüssigem Strom, Solar- und Windenergie klimaneutrale Wärme erzeugen, um den 55 Meter hohen Wärmespeicher zu laden, der mit seiner Kapazität die Rostocker Fernwärmekunden ein ganzes Wochenende versorgen kann.

Klimaneutrale Fernwärme

Weitere Maßnahmen sollen folgen, um die Fernwärmeversorgung in Rostock bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu gestalten. Im Wärmeplan wurden verschiedene Kombinationen untersucht, mit denen dies gelingen kann. Dabei wurde festgestellt, dass es so genannte No-Regret-Maßnahmen gibt. Das bedeutet, dass diese Maßnahmen in den meisten Szenarien, die zur Klimaneutralität führen, enthalten sind und somit für die Fernwärmeversorgung in Rostock relevant werden könnten. Diese No-Regret-Wärmequellen sind zum Beispiel eine Power-to-Heat-Anlage, die Restmüllverbrennung, ein Elektrolyseur oder auch Wärmepumpen aus umliegenden Gewässern wie der Warnow. Auch der Bau von Erdbecken zur Wärmespeicherung ist in vielen Szenarien enthalten und könnte eine effektive Maßnahme darstellen.



Stichwörter: Klimaschutz, Rostock, Wärmeplan


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz

Laupheim: Startschuss für klimaneutrales Wohnquartier

[20.12.2024] In Laupheim entsteht jetzt ein energieautarkes Wohnquartier mit über 100 Wohneinheiten. Die Energieversorgung basiert auf Geothermie und Photovoltaik. mehr...

Mönchengladbach: Energiekonzept beschlossen

[20.12.2024] In Mönchengladbach hat der Stadtrat jetzt ein Energiekonzept beschlossen. Es definiert konkrete Maßnahmen und Entwicklungsrichtungen und lädt Bürgerinnen und Bürger zur Mitgestaltung ein. mehr...

EnBW: Neue Gesellschaft gegründet

[19.12.2024] EnBW und elf Kommunen aus Südbaden haben eine gemeinsame Gesellschaft gegründet, um die klimafreundliche Stromerzeugung in der Region voranzutreiben. Kernprojekt von „Klima vernetzt Südbaden“ ist die kommunale Beteiligung am modernen Wasserkraftwerk Rheinhausen. mehr...

Grüne Wärme für Dörfer und Städte: Neue Termine für 2025 bekanntgegeben

[12.12.2024] Die FNR führt die Seminarreihe „Grüne Wärme für Dörfer und Städte“ auch im kommenden Jahr fort. Die Online-Veranstaltungen widmen sich der nachhaltigen kommunalen Wärmeversorgung und bieten praxisnahe Informationen für Kommunen und Gemeinden. mehr...

Ökompark Heide-Westrich: Zukunftsfähige Gewerbegebiete

[11.12.2024] Der Landkreis Birkenfeld zeigt, wie zukunftsorientierte Gewerbegebiete gestaltet werden können. Der Ökompark Heide-Westrich setzt auf klimagerechte Planung und innovative Maßnahmen, die nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich überzeugen sollen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Innovative Quartiere Klimaschutz ausgezeichnet

[06.12.2024] Vier Projekte in Aachen, Düsseldorf, Neuss und Wuppertal wurden von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen jetzt als KlimaQuartier.NRW prämiert. mehr...

Stadtwerke Tübingen: 11. Umweltpreis verliehen

[05.12.2024] Die Stadtwerke Tübingen haben jetzt den 11. swt-Umweltpreis in Tübingen vergeben. Über 70 Projekte aus der Region hatten sich beworben. Die Jury prämierte sechs Initiativen, darunter die Klima-Taskforce Nürtingen. mehr...

AEE: Neue Animation zeigt Fortschritte der Energiewende

[04.12.2024] Eine neue Animation der AEE zeigt jetzt, wie die Bundesländer ihre regionalen Potenziale für die Energiewende nutzen. mehr...

Die Fahrradbrücke West „Ann Arbor Bridge“ in Tübingen ist Teil des nachhaltigen Mobilitätskonzeptes. Foto: Universitätsstadt Tübingen

Tübinger Weg: Klimaneutral durch grünen Strom

[29.11.2024] Die Universitätsstadt Tübingen wurde im November von der AEE als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Ausschlaggebend war der bereits hohe Anteil an regenerativ erzeugtem und genutztem Strom. Die Stadt setzt auch auf Nachhaltigkeit bei Wärme und Verkehr. mehr...

VSHEW-Vorstandsvorsitzender Andreas Wulff (l.) und Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt mit der unterzeichneten Dekarbonisierungsvereinbarung. Foto: PR

Schleswig-Holstein: Stadt und Land dekarbonisieren

[15.11.2024] 23 Stadt- und Gemeindewerke im Norden präsentieren Maßnahmenpläne zur CO2-Reduzierung. Minister Tobias Goldschmidt sichert Unterstützung zu. Maßnahmen könnten bis 2023 rund 520.000 Tonnen CO2 einsparen. mehr...

Klimaaktive Kommune 2024: Vorbildliche Projekte prämiert

[13.11.2024] Sechs deutsche Kommunen wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2024“ für ihre herausragenden Klimaschutzmaßnahmen ausgezeichnet. Die Gewinner erhalten jeweils 40.000 Euro Preisgeld, das in weitere Klimaprojekte fließen soll. mehr...

Bayern: Modellvorhaben klimagerechter Städtebau

[17.10.2024] Der Klimawandel ist eine Herausforderung für Städte und Gemeinden. Acht bayerische Kommunen haben im Rahmen eines Modellvorhabens des Bauministeriums Konzepte zur Klimaanpassung entwickelt. Bayerns Bauminister Bernreiter stellte nun die Ergebnisse und einen digitalen Leitfaden für alle Kommunen vor. mehr...

Bis 2040 soll die Kommunalverwaltung klimaneutral sein. Das steht unter anderem im Vorreiterkonzept Klimaschutz. Ein Werk mit mehr als 300 Seiten – hinzu kommt ein umfangreicher Anhang.

Osnabrück: Klimaneutralität der Verwaltung bis 2040

[12.09.2024] Die Stadt Osnabrück hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Kommunalverwaltung bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Ein umfassendes Maßnahmenpaket liegt bereits vor, das energetische Sanierungen, den Ausbau von Photovoltaikanlagen sowie die Umstellung auf erneuerbare Energien vorsieht. mehr...

Preisträgerinnen und Preisträger des niedersächsischen Wettbewerbs „Klima kommunal 2024“.

Niedersachsen: Klimakommunen 2024 ausgezeichnet

[11.09.2024] Der Landkreis Cuxhaven und die Stadt Goslar sind als „Niedersächsische Klimakommunen 2024“ ausgezeichnet worden. Mit ihren innovativen Klimaschutzprojekten setzten sie sich in einem Wettbewerb mit 82 Projekten durch. mehr...

Bremen: CO2-Reduktion stagniert

[05.09.2024] Der CO2-Ausstoß im Land Bremen ist im Jahr 2022 fast unverändert geblieben, wie ein neuer Bericht zeigt. Um die Klimaziele zu erreichen, mahnt Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf ein entschlossenes Vorgehen an. mehr...