Sonntag, 14. Dezember 2025

Energiewende-IndexStimmungseinbruch in allen Branchen

[20.03.2013] Der Deutsche Energiewende-Index (DEX) fällt im ersten Quartal 2013 auf den bislang schlechtesten Wert seit Beginn der Erhebung. In der Branche herrscht eine weit verbreitete Investitionsunsicherheit.

Die Stimmung der deutschen Wirtschaft gegenüber der Energiewende ist laut dem Deutschen Energiewende-Index (Dex) im ersten Quartal 2013 um beinahe sieben Punkte auf einen eher negativen Wert von 95,8 gesunken. Wie die Deutsche Energie-Agentur (dena) mitteilt, ist das der bislang schlechteste Wert und die stärkste Veränderung seit Beginn der Erhebung des DEX im zweiten Quartal 2012. Am deutlichsten sei der Stimmungseinbruch bei Investoren und Energieversorgern sowie in der Vergleichsgruppe von Politik und Verbänden gewesen. Auch bei Verbrauchern, Netzbetreibern, Herstellern und Zulieferern seien die Werte zum Teil deutlich gesunken. Laut dena erweisen sich die regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zur Umsetzung der Energiewende als besondere Schwachstelle. Hier sei die Einschätzung der Wirtschaft in Vergleich zum Vorquartal um 8,7 Punkte gesunken und mit einem DEX-Wert von 35,0 insgesamt sehr negativ. Besonders stark verschlechtert haben sich aus Sicht der Befragten die Rahmenbedingungen für Investitionen und deren Finanzierung. Wie die dena weiter mitteilt, müssen laut der Umfrage die Rahmenbedingungen auf mehreren Gebieten entscheidend verbessert werden, um den negativen Trend zu stoppen und die Investitionsbereitschaft zu stärken. Vor allem ist nach Ansicht der betroffenen Branchen eine grundsätzliche Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), eine Synchronisierung des Ausbaus der erneuerbaren Energien mit dem Netzausbau, eine verbindliche Gesamtplanung im Einvernehmen von Bund und Ländern unter Berücksichtigung der europäischen Partner sowie ein neuer Strommarkt, der auch die Bereitstellung flexibler Kraftwerks- und Speicherkapazitäten honoriert, nötig. In der aktuellen DEX-Umfrage wird laut dena auch untersucht, wie Unternehmen die Chance zum Erreichen zentraler Ziele der Energiewende einschätzen. Zuversicht herrsche nur beim Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien auf 35 Prozent bis 2020. Mit leichter Skepsis reagieren die Unternehmen auf die Frage, ob der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2020 um 40 Prozent reduziert werden könne. Deutliche Zweifel haben sie hinsichtlich der Senkung des Primärenergieverbrauchs um 20 Prozent bis 2020 und noch mehr beim Netzausbau. Wie die dena weiter mitteilt, basiert der DEX auf einer Umfrage unter Akteuren und Betroffenen der Energiewende in Deutschland aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Er werde quartalsweise von der Deutschen Energie-Agentur und dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen Ernst & Young herausgegeben. Im ersten Quartal 2013 haben über 300 Unternehmen, Städte und Verbände an der Umfrage teilgenommen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

BDEW: Kritik an NEST-Paket

[12.12.2025] Das von der Bundesnetzagentur veröffentlichte NEST-Paket überzeugt die Branche nicht. Aus Sicht des BDEW fehlt ein verlässlicher Rahmen für die neue Anreizregulierung. Die Verbände warnen vor Folgen für Investitionspläne vieler Netzbetreiber. mehr...

Biogasrat: Warnung vor Wettbewerbsnachteilen

[12.12.2025] Der Biogasrat warnt, dass der neue Kabinettsentwurf zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote die Existenz mittelständischer Produzenten fortschrittlicher Biokraftstoffe gefährde. mehr...

AGFW: Statement zum Geothermie-Beschleunigungsgesetz

[10.12.2025] Der Bundestag hat das Geothermie-Beschleunigungsgesetz beschlossen und damit neue Standards für schnellere Planfeststellungsverfahren bei Wärmeleitungen gesetzt. Der Energieeffizienzverband AGFW warnt vor möglichen zusätzlichen Hürden durch unklare Formulierungen im Gesetz. mehr...

interview

Interview: Der Schnellere und Bessere gewinnt

[09.12.2025] Wenn wir heute von vorne beginnen würden, ein Energiesystem aufzubauen, würden wir es dezentral gestalten, sagt Milan Nitzschke. stadt+werk sprach mit ihm und Stefan Liesner über Wege zu einem sinnvollen und zukunftsfähigen Strommarktdesign. mehr...

Energieministerkonferenz: Verlässliche Rahmenbedingungen gefordert

[09.12.2025] Die Energieministerkonferenz in Stralsund hat ein gemeinsames Signal an den Bund gesendet: Für den Erfolg der Energiewende braucht es verlässliche Rahmenbedingungen, bezahlbaren Strom und Tempo beim Wasserstoffhochlauf. Ländervertretern zufolge stocken zentrale Projekte wie Kernnetz, Elektrolyse und Offshore-Ausbau, während die Industrie Planungssicherheit einfordert. mehr...

Energiepolitik: Länder warnen vor Ausbremsen der Energiewende

[02.12.2025] Sieben Bundesländer fordern vom Bund mehr Klarheit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik. Ein gemeinsames Positionspapier warnt vor Einschnitten bei Förderprogrammen und beim Ausbau der Erneuerbaren. mehr...

Bundesnetzagentur: Monitoringbericht 2025 erschienen

[01.12.2025] Der Monitoringbericht 2025 von Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur sieht den Wettbewerb auf den Energie­märkten weiterhin als verlässlichen Stabilitätsanker. Trotz der Turbulenzen der vergangenen Jahre zeigen die Daten für 2024 eine hohe Wechselbereitschaft, fallende Preise und eine Stromerzeugung, die sich deutlich in Richtung erneuerbarer Energien verschiebt. mehr...

Biogasrat: Kritik an Referentenentwurf

[01.12.2025] Der Biogasrat kritisiert den Referentenentwurf zum Gas- und Wasserstoff-Binnenmarktpaket als unzureichend und warnt vor Rückschritten bei Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Der Verband fordert verlässliche Regeln für den Netzanschluss von Biomethananlagen, den Erhalt bestehender Privilegien und klare Vorgaben zur Investitionssicherheit. mehr...

Deutscher Bundestag: Anhörung zu Wasserstoffgesetz

[26.11.2025] Zum Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Beschleunigung des Wasserstoffhochlaufs hat der Ausschuss für Wirtschaft und Energie jetzt eine öffentliche Anhörung durchgeführt. Dabei zeigte sich ein breiter Wunsch nach mehr Tempo und einem deutlich erweiterten Anwendungsbereich des geplanten Gesetzes. mehr...

Lausitz: EU genehmigt Entschädigung für Kohleausstieg

[24.11.2025] Die EU-Kommission hat die Entschädigungsregelung für den Braunkohleausstieg der LEAG genehmigt und damit Milliardenhilfen für die Lausitz freigegeben. Für Brandenburg und Sachsen bedeutet das Planungssicherheit beim Strukturwandel und bei der Rekultivierung der Tagebaue. mehr...

Stiftung Umweltenergierecht: Landesregeln zur Beteiligung sind widersprüchlich

[21.11.2025] Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Landesregeln zur finanziellen Beteiligung an erneuerbaren Energien teils widersprüchlich wirken und den Ausbau bremsen können. Laut der Stiftung Umweltenergierecht schafft die Vielfalt der Vorgaben Unsicherheit und in manchen Fällen sogar rechtliche Risiken. mehr...

Umweltministerkonferenz: Willingmann wirbt für stärkere Nutzung von Flusswärme

[21.11.2025] Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann hat bei der Umweltministerkonferenz für die stärkere Nutzung von Flüssen als klimafreundliche Wärmequelle geworben. Auslöser ist ein Projekt in Tangermünde, das der Elbe Wärme entziehen und ganze Stadtquartiere versorgen soll. mehr...

Berlin: Fünftes Solarpaket vereinbart

[20.11.2025] Reinickendorf und die Berliner Stadtwerke bringen das fünfte gemeinsame Solarpaket auf den Weg und erweitern die Photovoltaikleistung auf öffentlichen Dächern. Bis Mitte 2026 sollen zehn neue Anlagen mit zusammen 827 Kilowatt ans Netz gehen. mehr...

BSW-Solar: Verband begrüßt Bauänderung

[18.11.2025] Der Bundestag erleichtert den Bau von Strom-, Wärme- und Wasserstoffspeichern: Eine Änderung des Baurechts und neue Regeln zur Netzentgeltbefreiung sollen Projekte beschleunigen und wirtschaftlicher machen. Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt die Beschlüsse und sieht darin einen Schub für den Speicherausbau. mehr...

BDEW/VKU: Wichtiger Schritt für die Energiewende

[17.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf neue Regeln für den Bau steuerbarer Kraftwerke sowie auf einen Deutschlandfonds zur Finanzierung der Energie-Infrastruktur geeinigt. Die Branchenverbände BDEW und VKU bewerten dies als Schritt in die richtige Richtung. Kritik gibt es jedoch dafür, dass die Kraft-Wärme-Kopplung im Beschluss der Koalition keine Rolle spielt. mehr...