OlchingStadtwerke übernehmen Energienetze
Die Stadtwerke Olching übernehmen zum 1. Januar 2018 mehrheitlich die neu zu gründenden Strom- und Erdgasnetzgesellschaften für die Olchinger Energienetze. Die bisherigen Netzbetreiber, die E.ON-Tochter bayernwerk im Strombereich und die Stadtwerke München im Erdgasbereich, bleiben als Minderheitsbeteiligte mit an Bord. Nach zehn Jahren können die Stadtwerke Olching dann ihre Geschäftsanteile von zunächst 51 Prozent auf 74,9 Prozent erhöhen, teilen diese mit. Noch stehe die neue Kooperation unter dem Vorbehalt der Zustimmung verschiedener Gremien sowie einer kartellrechtlichen Freigabe.
Erster Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Olching Andreas Magg (SPD) freut sich: „Damit haben wir ein Stück Energiegeschichte in Olching geschrieben und können über unsere Strom- und Erdgasnetze selbst bestimmen und Entscheidungen im Sinne der örtlichen Gemeinschaft treffen.“ Das kommunale Unternehmen würde mit diesem Schritt außerdem ein vollständiges Stadtwerk mit allen relevanten Energiesparten. Dabei komme man mit einer partnerschaftlichen Kooperationslösung schneller zum Ziel als mit einem langwierigen Vergabeverfahren.
„Mit dem zweiten deutlich positiven Jahresergebnis in Folge und diesen Netzübernahmen werden die Stadtwerke den Kinderschuhen entwachsen“, betont Stadtwerke-Chef Falk-Wilhelm Schulz. So sei die mehrheitliche Netzübernahme ein wichtiger Meilenstein für die noch sehr jungen Stadtwerke. Mit der Vereinigung aller Sparten unter einem Dach sollen künftig im Querverbund effizient die Netze ausgebaut und freundliche Kundenservices vor Ort angeboten werden.
Laut dem Vertragswerk zahlen die Stadtwerke sechs Millionen Euro für ihre 51 Prozent an den Strom- und Erdgasgesellschaften. Diese besitzen dann rund 69 Kilometer Mittelspannungsleitungen, 279 Kilometer Niederspannungsleitungen, rund 5.200 Stromhausanschlüsse sowie 97 Kilometer Erdgasleitungen mit zirka 2.850 Hausanschlüssen.
bayernwerk werde zunächst für die kommenden drei Jahre das Stromnetz im Rahmen einer Netzverpachtung weiterbetreiben. Während dessen soll das Stromnetz an den Ortsgrenzen von den Nachbargemeinden getrennt und ein Umspannwerk neu errichtet werden. Durch die kurzfristige Rückverpachtung könnten Kosten in sechsstelliger Höhe gespart werden, informiert das Stadtwerk. Danach soll die neue Gesellschaft die Netze betreiben. Auch das Erdgasnetz werde für sieben Jahre zurückverpachtet und auch hier soll gleichzeitig eine Netzentflechtung erfolgen. Da künftig neue Verbindungsleitungen gleichzeitig mit Fernwärmeleitungen verlegt werden, könnten im Erdgasbereich weitere sechsstellige Kosten eingespart werden.
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