AachenStadtwerke testen e-mobiles Wohnen
Das Elektroauto steht an der Ladestation vor der Tür, kann von allen Hausbewohnern im Carsharing genutzt werden und bezieht seinen Strom direkt von der Photovoltaikanlage auf dem Dach. Ein Web-Portal oder eine App ermöglicht es, Stromerzeugung und Ladevorgänge zu verfolgen. Für kürzere Fahrten können die Mieter Pedelecs nutzen. Bewohner ohne eigenes E-Bike finden in der Nähe eine öffentliche Verleihstation. Gut erreichbare Bus- und Bahnhaltestellen sowie konventionelle Car-Sharing-Fahrzeuge ergänzen das Mobilitätsangebot dort, wo Reichweiten den elektrischen Fahrzeugen Grenzen setzen. Dieses Szenario wird jetzt in Aachen an zwei Wohnstandorten des Unternehmens gewoge getestet. An einem Standort haben die Stadtwerke Aachen (STAWAG) laut eigenen Angaben vor dem Haus eine Ladestation errichtet. Die Firma cambio stelle zwei Elektrofahrzeuge zur Verfügung, mit denen die Bewohner Fahrten mit bis zu 100 Kilometern Reichweite erledigen können. Eine Radabstellanlage mit einer Ladestation für Pedelec-Akkus haben gewoge und cambio in der Garage eingerichtet. Am zweiten Standort haben die Stadtwerke zudem eine Photovoltaikanlage installiert. Öffentliche Pedelec-Verleihstationen seien in der Nähe beider Standorte für 2015 geplant.
Ziel des Projekts ist es laut STAWAG ein übertragbares Modell zu entwickeln. „Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam mit vielen Partnern heute ein neues Kapitel nachhaltigen Stadtverkehrs aufschlagen können“, sagt Umweltdezernentin Gisela Nacken. „Emissionsfreier Stadtverkehr, den wir brauchen, beginnt an der Wohnung.“ Attraktive, multimodale Angebote sollen dabei helfen, dass die Bürger der nordrhein-westfälischen Kommune sich vernetzt fortbewegen. „Wir stehen erst am Anfang der Entwicklung und arbeiten intensiv darauf hin, 2015 mit dem Fahrradverleihsystem Velocity zu starten, um den Mobilitätsverbund Aachen einfach nutzbar zu machen“, kündigt die Dezernentin an. STAWAG-Vorstand Christian Becker ergänzt: „Carsharing mit Elektrofahrzeugen deckt drei Grundbedürfnisse ab: Wir wollen jederzeit mobil sein, wir müssen mit unseren Ressourcen schonend umgehen und alles soll möglichst reibungslos und einfach zu bedienen sein.“ Dies erfordert laut Becker ein Zusammenspiel von Mobilität, Energie und Informationstechnologie, das der Pilotversuch demonstriert: Die Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt den Ökostrom für die Ladesäule. Eine Batterie fungiere als Zwischenspeicher. „So ist das Elektroauto mit dem lokal erzeugten Solarstrom immer emissionsfrei unterwegs“, so Becker. Wer nicht selbst fahren möchte kann zu vergünstigten Konditionen den öffentlichen Nahverkehr nutzen, heißt es in der Meldung. Dem Pilotversuch vorausgegangen sei eine Mobilitätsumfrage bei den Bewohnern von sechs gewoge-Wohnanlagen. Darin sei ermittelt worden, wie sich die Mieter in Beruf und Freizeit fortbewegen. Der Versuch findet im Rahmen des EU-Projekts CIVITAS DYN@MO statt.
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