BDEW-ForumStadtwerke im Visier

Das 9. Forum für kleine und mittlere Stadtwerke im Süden des BDEW war gut besucht.
(Bildquelle: K21 media AG)
Es ist nicht alles Gold was glänzt, lautet ein gängiges Sprichwort. Dass das nicht nur für Schmuck und Uhren gilt, konnte vergangene Woche (Dienstag, 28. Oktober 2014) auf dem 9. Forum für kleine und mittlere Stadtwerke im Süden in Pforzheim beobachtet werden. Vertreter der Stadtwerke, Unternehmen, Politik und Verbände kamen in der Goldstadt zusammen, um aktuelle Entwicklungen der Energie- und Wasserwirtschaft zu diskutieren. Dabei zeigte sich: Die Energiewende ist längst noch nicht an ihrem Ziel.
Versorgungssicherheit nach 2017
Über 150 Teilnehmer und Zuhörer fanden den Weg ins CongressCentrum Pforzheim. Unter anderem standen Fragen zur Versorgungssicherheit, des Wärmemarkts sowie zur Ausgestaltung eines künftigen Strom-Marktdesigns auf dem Programm. „Die Energieversorgung ist ein hohes Gut, gerade für Süddeutschland“, machte Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen) gleich zu Beginn des ersten Podiumsdialogs klar. Die Reservekraftwerksverordnung läuft im Jahr 2017 aus. Möglichst schnell sollten daher konkrete Pläne entwickelt werden, wie sich neue Reserven an den Markt bringen ließen. „Ansonsten werden wir spätestens 2022/2023 Probleme mit der Versorgungssicherheit haben“, so der Minister. Dem schloss sich seine Gesprächspartnerin Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), an: #bild2 „Wir sind in Sorge, wie mit der Energiewende weiter vorangegangen wird“, so Müller. Bei der energetischen Gebäudesanierung gehe die Entwicklung in die falsche Richtung, und auch der Netzausbau verliefe schleppend. Im Hinblick auf eine mögliche Verlängerung der Reservekraftwerksverordnung gab sie ähnlich wie Untersteller zu bedenken, dass es mit einer Reform des Energy-Only-Markts nicht getan sei. Stattdessen warb Müller für die Einführung eines dezentralen Leistungsmarkts. Beide Gesprächspartner betonten, dass es Aufgabe der Politik sei, den einmal eingeschlagenen Weg konsequent weiterzuführen. Vor allem die Landesregierungen müssten entschlossener handeln, sei es beim Netzausbau oder Wärmemarkt. Ansonsten drohe auf längere Sicht ein Akzeptanzproblem der Energiewende innerhalb der deutschen Bevölkerung.
Ganz andere Sorgen äußerte Eberhard Oehler, Geschäftsführer der Stadtwerke Ettlingen, in seinem Praxisbericht. Um festzustellen, wie sicher die Stadtwerke gegenüber Angriffen von aussen sind, hatte sich das Unternehmen freiwillig einem Stresstest unterzogen. Dazu wurde eigens ein Hacker beauftragt, der sich in die internen Systeme der Stadtwerke Ettlingen einschleusen sollte. „Unser Passwort wurde nach nur 23 Sekunden geknackt“, erklärte Oehler. Der Angreifer hätte nicht nur Zugriff auf sämtlichen E-Mail-Verkehr gehabt, sondern auch auf die Stromversorgung als solche. Oehler riet daher seine anwesenden Kollegen, sich intensiver mit dem Thema IT-Sicherheit zu beschäftigen. Dazu gehöre unter anderem, die eigene Netzwerkinfrastruktur zu überprüfen und sie gegebenenfalls zu reduzieren. Zur Vorsicht mahnte er auch im Bereich der für die Energiewende so notwendigen Smart Meter. „Nichts ist wirklich sicher“, so sein Fazit, „wer das Gegenteil behauptet, handelt schlicht fahrlässig.“
Stadtwerke im Jahr 2030
Ob den Stadtwerken nun eine düstere Zukunft ins Haus steht, darüber diskutierte anschließend die Juristin Heike Schoon-Pernkopf zusammen mit mehreren Geschäftsführern kommunaler Energieversorger: Die Stadtwerke würden sich aufgrund der niedrigen Börsenpreise sowie geringer Auslastungen derzeit in einer schwierigen Lage befinden, so die Leiterin der Vertretung kleiner und mittlerer Unternehmen des BDEW. Diese sei aber keineswegs aussichtslos. Die Unternehmen müssten ihre Geschäftsfelder verstärkt an den Bedürfnissen der Kunden ausrichten. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Versorgungsunternehmen würde immer wichtiger: „Alleingänge sind künftig nicht mehr möglich – gerade beim Verteilnetzbetrieb“, sagte Schoon-Pernkopf. Der Trend zur Kooperation sei nach wie vor ungebrochen. Dem stimmten in Teilen auch die anwesenden Gesprächspartner zu. Für Thomas Spinnen von der Stadtwerke-Kooperation Trianel etwa ergeben sich vor allem bei der Produktentwicklung Vorteile für die Unternehmen. Dennoch sollte man die Geschäftsfelder mit bedacht wählen: „Die Risiken bestehen darin, versuchen zu wollen, alles zu beherrschen“, so Spinnen. Ein Beispiel hierfür ist das Thema Elektromobilität. „Das ist kein Geschäftsfeld, sondern eher eine Marketing-Geschichte“, ergänzte Wolf-Kersten Meyer, Geschäftsführer der Stadtwerke Pforzheim. Bei der Frage, wie die Geschäftsmodelle für Stadtwerke im Jahr 2030 aussehen werden, gingen die Meinungen auseinander: Meyer sah die Hauptaufgabe der Stadtwerke in erster Linie darin, als Vetriebsplattform zu dienen und zugleich die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Für Branka Rogulic, Geschäftsführerin der Stadtwerke Tuttlingen, ist es hingegen auch wichtig, den Kunden als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.
Auf den beiden folgenden Podiumsdiskussionen und Vorträgen konnten sich die Besucher über alternative Anreizregulierungen für die Verteilnetze und mögliche Potenziale im Wärmemarkt informieren. Der anschließend stattfindende Infomarkt bot eine passende Gelegenheit, sich mit den Referenten des Forums und den anderen Teilnehmern auszutauschen. Als Aussteller waren unter anderem die Unternehmen Trianel, Südwestdeutsche Stromhandelsgesellschaft (SüdWestStrom), Gas-Union, Schleupen sowie Avat Automation vertreten.
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