SchifferstadtStadtquartier wird CO2-neutral
Ein ganzer Stadtteil wird CO2-neutral mit Strom und Wärme versorgt – diese Vision soll rund um das Sportzentrum Schifferstadt Wirklichkeit werden. Green Urban Smart Energy Area (GUSEA) heißt das Projekt, für das die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen) jetzt einen Förderbescheid über gut sieben Millionen Euro übergeben konnte.
Das Besondere am GUSEA-Projekt ist die Energieverbundlösung mit sowohl zentralen als auch dezentralen Versorgungselementen, gepaart mit einer Eigenstromerzeugung und -versorgung über Photovoltaik und Speichertechnik kombiniert mit intelligentem Energie-Management. „Die Wärme- und Stromversorgung für insgesamt acht bestehende öffentliche Liegenschaften sowie für drei Neubaukomplexe soll in der Endausbaustufe energieautark ausgerichtet werden“, erläuterte Ministerin Eder.
Erste Ausbaustufe nahezu betriebsbereit
Ein klassisches Nahwärmenetz übernimmt die Beheizung der Gebäude im Kernbereich, die Wärmeversorgung der übrigen Liegenschaften erfolgt über zwei kalte Nahwärmenetze und dezentrale Wärmepumpen. Die erste Ausbaustufe – die Errichtung der Energiezentrale mit dem warmen und den beiden kalten Nahwärmenetzen – ist nahezu betriebsbereit. Damit ist die CO2-Neutralität im Wärme- und auch im Strombereich bilanziell nahezu erreicht. Und nur auf diese erste Ausbaustufe bezieht sich die Förderung mit 7,152 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Jährlich 1.000 Tonnen THG weniger
Aus der ohnehin anstehenden Sanierung einiger Gebäude auf dem Gelände des Schul- und Sportzentrums entstand – auch auf Basis einer Machbarkeitsstudie der Universität Mainz – das Projekt, das laut Ministerin Eder „neue Maßstäbe für die kommunale Energiewende setzt“. In der Endausbaustufe wird eine Treibhausgaseinsparung von mehr als 1.000 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr erreicht – das entspricht in etwa dem Wärmebedarf von 125 Vier-Personen-Haushalten.
Der ganzheitliche Ansatz umfasst neben den beiden Wärmenetzen zwei Blockheizkraftwerke und Photovoltaik auf allen Dächern. Versorgt werden das Schulzentrum und die Sportschule, die neue Kreissporthalle und die Volkshochschule, ein Jugendtreff und eine Kindertagesstätte, die Wilfried-Dietrich-Halle und eine noch zu errichtende Wohnanlage.
Klimalehrpfad für die Schüler
In der zweiten Ausbaustufe soll mithilfe von Wasserstoff aus der Elektrolyse und CO2 aus der Luft regenerativ Methan erzeugt werden (Power-to-Gas). Mit diesem Methan sollen dann die Blockheizkraftwerke betrieben werden, erklärt Professor Thomas Giel, der an der Fachhochschule Mainz Nachhaltiges Bauen lehrt. Für die Elektrolyse wird der auf den Dächern per Photovoltaik erzeugte Strom genutzt – für Giel „die beste Nutzung, nämlich direkt vor Ort“.
Betreiberin des Projekts ist eine eigens gegründete GmbH, in der neben der Gemeinde unter anderem die Stadtwerke Schifferstadt und der Rhein-Pfalz-Kreis vertreten sind. Der Kreis ist auch Hausherr der Schulgebäude. Dass für die Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums auch eine Art Klimalehrpfad entstehen soll, könnte damit zusammenhängen. Auf jeden Fall sollen den Lernenden die neuen regenerativen Energieerzeuger und Speichermedien zugänglich und sichtbar gemacht werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Fördervereins.
Schleswig-Holstein: Stadt und Land dekarbonisieren
[15.11.2024] 23 Stadt- und Gemeindewerke im Norden präsentieren Maßnahmenpläne zur CO2-Reduzierung. Minister Tobias Goldschmidt sichert Unterstützung zu. Maßnahmen könnten bis 2023 rund 520.000 Tonnen CO2 einsparen. mehr...
Klimaaktive Kommune 2024: Vorbildliche Projekte prämiert
[13.11.2024] Sechs deutsche Kommunen wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2024“ für ihre herausragenden Klimaschutzmaßnahmen ausgezeichnet. Die Gewinner erhalten jeweils 40.000 Euro Preisgeld, das in weitere Klimaprojekte fließen soll. mehr...
Bayern: Modellvorhaben klimagerechter Städtebau
[17.10.2024] Der Klimawandel ist eine Herausforderung für Städte und Gemeinden. Acht bayerische Kommunen haben im Rahmen eines Modellvorhabens des Bauministeriums Konzepte zur Klimaanpassung entwickelt. Bayerns Bauminister Bernreiter stellte nun die Ergebnisse und einen digitalen Leitfaden für alle Kommunen vor. mehr...
Osnabrück: Klimaneutralität der Verwaltung bis 2040
[12.09.2024] Die Stadt Osnabrück hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Kommunalverwaltung bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Ein umfassendes Maßnahmenpaket liegt bereits vor, das energetische Sanierungen, den Ausbau von Photovoltaikanlagen sowie die Umstellung auf erneuerbare Energien vorsieht. mehr...
Niedersachsen: Klimakommunen 2024 ausgezeichnet
[11.09.2024] Der Landkreis Cuxhaven und die Stadt Goslar sind als „Niedersächsische Klimakommunen 2024“ ausgezeichnet worden. Mit ihren innovativen Klimaschutzprojekten setzten sie sich in einem Wettbewerb mit 82 Projekten durch. mehr...
Bremen: CO2-Reduktion stagniert
[05.09.2024] Der CO2-Ausstoß im Land Bremen ist im Jahr 2022 fast unverändert geblieben, wie ein neuer Bericht zeigt. Um die Klimaziele zu erreichen, mahnt Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf ein entschlossenes Vorgehen an. mehr...
Niedersachsen: Elf Sieger bei „Klima kommunal“
[05.09.2024] Elf niedersächsische Kommunen wurden für vorbildlichen Klimaschutz im Wettbewerb „Klima kommunal“ 2024 ausgezeichnet. mehr...
Chemnitz: Bürger gestalten Energiewende mit
[02.09.2024] Die AEE zeichnet im August 2024 die Stadt Chemnitz als Energie-Kommune des Monats aus. Grund ist das gemeinsame Gestalten der Energiewende mit Bürgern, Wirtschaft und Wissenschaft. mehr...
Karlsruhe: Fördermittel komplett abgerufen
[09.08.2024] Bereits jetzt sind die Mittel des städtischen Förderprogramms „KlimaBonus Karlsruhe“ in Höhe von zwei Millionen Euro vollständig ausgeschöpft. mehr...
Münster: Fortschritte auf dem Weg zur Klimastadt
[02.08.2024] Die Stadt Münster verzeichnet erhebliche Fortschritte in ihren Klimaschutzprojekten. Unternehmen, Institutionen und Bürger tragen dabei zum Klimastadt-Vertrag bei und setzen zahlreiche Maßnahmen um. mehr...
Magdeburg: Neuer Klimabeirat nimmt Arbeit auf
[02.08.2024] In Magdeburg hat jetzt ein 18-köpfiges Expertengremium seine Arbeit aufgenommen. Es soll die Landeshauptstadt bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“ unterstützen. mehr...
Metropolregion Nürnberg: Neuer Klimapakt beschlossen
[01.08.2024] Mit der Verabschiedung eines aktualisierten Klimapakts hat die Metropolregion Nürnberg einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2040 gemacht. Im Mittelpunkt steht die interkommunale Zusammenarbeit. mehr...
Kehl: Ökostromanschlüsse für Hafen
[30.07.2024] Das Land Baden-Württemberg und der Bund unterstützen jetzt den Bau von Landstromanlagen im Hafen Kehl mit rund 1,1 Millionen Euro. Diese Anlagen versorgen Schiffe mit erneuerbarer Energie und reduzieren dadurch die CO2-Emissionen in der Binnenschifffahrt. mehr...
Baden-Württemberg: Energieverbrauch übermittelt
[29.07.2024] In Baden-Württemberg haben 547 von 1.136 Kommunen und Landkreisen ihre Energieverbräuche für 2023 fristgerecht veröffentlicht. Die KEA-BW erstellt auf Basis dieser Daten individuelle Steckbriefe, die den Gemeinden helfen, ihre Energiedaten zu analysieren und Einsparpotenziale zu identifizieren. mehr...
Gütersloh: Stadt setzt sich Klimaschutzziele
[23.07.2024] Auf dem dritten Klimagipfel OWL in Detmold haben die Stadt Gütersloh und 71 weitere Kommunen ein neues Kommuniqué unterzeichnet. Schwerpunkte sind die klimafreundliche Wärmeplanung, der Ausbau der Windenergie und eine Wissensoffensive zur Förderung der Akzeptanz lokaler Klimaschutzprojekte. mehr...