Mittwoch, 22. Januar 2025

DüsseldorfStadt startet kommunale Wärmeplanung

[10.04.2024] Die Stadt Düsseldorf plant bis 2026 eine Kommunale Wärmeplanung, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu ermöglichen. Schlüsselakteure betonen die Bedeutung dieser Initiative für die Klimaneutralität und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen.
Auftaktveranstaltung mit Stakeholdern zum Start der kommunalen Wärmeplanung am 19. März in Düsseldorf.

Auftaktveranstaltung mit Stakeholdern zum Start der kommunalen Wärmeplanung am 19. März in Düsseldorf.

(Bildquelle: Young)

Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat jetzt die kommunale Wärmeplanung gestartet. Wie die Landeshauptstadt mitteilt, sind alle deutschen Großstädte gesetzlich verpflichtet, eine kommunale Wärmeplanung bis spätestens 30. Juni 2026 zu erstellen. Bereits Ende 2025 soll das Ergebnis zur kommunalen Wärmeplanung für die Landeshauptstadt vorliegen.
Unerlässlich sei bei dem umfangreichen Projekt die Einbindung wichtiger Interessenvertreterinnen und -vertreter. Für diese Stakeholder hat am Dienstag, 19. März, eine Auftaktveranstaltung im Haus der Universität stattgefunden. Dabei waren Fachleute von rund 30 unterschiedlichen Organisationen vertreten.
Unterstützt werde die Stadt bei der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung von dem Unternehmen PricewaterhouseCoopers und den Stadtwerken Düsseldorf. Mit der Vorstellung des Auftragnehmers PricewaterhouseCoopers im Ausschuss für Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz sei am 29. Februar 2024 der offizielle Startschuss zur Erstellung der kommunalen Wärmeplanung erfolgt. Diese werde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Frühzeitige Planungs- und Investitionssicherheit

Bürgerinnen und Bürger, aber auch Unternehmen sollen mit der kommunalen Wärmeplanung frühzeitig Planungs- und Investitionssicherheit erhalten. Mit der kommunalen Wärmeplanung werde die Frage geklärt, welches Heizsystem und welcher Energieträger im Quartier die gesetzlichen Vorgaben nach dem neuen Heizungsgesetz erfüllen. Es werde ein technologieoffener Ansatz bei der Erstellung verfolgt, der neben einer zentralen Wärmeversorgung mit Fern- oder Nahwärmenetzen auch dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen oder industrielle Abwärmepotenziale betrachtet.
Entsprechend besitzen die Handwerkskammer und die Kreishandwerkerschaft eine wichtige Rolle im Prozess. Lutz Denken, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf, betont: „Die Kreishandwerkerschaft Düsseldorf befürwortet eine zuverlässige kommunale Wärmeplanung. Unsere Mitgliedsbetriebe bieten individuelle Beratung zu Maßnahmen für eine effiziente Wärmeversorgung und unterstützen bei der Umsetzung. Unsere Expertise trägt dazu bei, nachhaltige Energieinfrastrukturen in Düsseldorf zu etablieren.“

Enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure

Wichtig ist hierbei die enge Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure. Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, stellt klar: „Die kommunale Wärmeplanung ist die Grundlage für eine klima- und umweltfreundliche Wärmeversorgung vor Ort. Nur in enger Kooperation mit den lokalen Handwerksbetrieben können innovative Lösungen entwickelt werden, um energetische Sanierungsmaßnahmen zu fördern und erneuerbare Energien zu nutzen. Daher muss auch die kommunale Wärmeplanung in enger Abstimmung mit dem Handwerk erfolgen. Die Stadt Düsseldorf geht hier mit einem guten Beispiel voran.“
Die Industrie- und Handelskammer sei darüber hinaus ein wichtiger Interessensvertreter, um die Planungs- und Versorgungssicherheit mit Wärme für die Betriebe zu gewährleisten. Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf: „Für die Wirtschaft ist die Planungssicherheit das wichtigste Gut. Nachdem die Bundesregierung in der Vergangenheit bei Klimaschutzmaßnahmen für große Verunsicherung gesorgt hat, begrüßen wir das Vorgehen der Landeshauptstadt sehr, die kommunale Wärmeplanung im Schulterschluss mit der Wirtschaft zu diskutieren und umzusetzen. Als Industrie- und Handelskammer nehmen wir gerne die Interessenvertretung unserer zahlreichen Mitgliedsbranchen wahr und informieren unsere Unternehmen über die konkreten Handlungsschritte sowie Fördermöglichkeiten, um nachhaltige Technologien einzusetzen und die energetische Transformation voranzutreiben.“

Wichtiger Ansprechpartner

Der Stadt zufolge ist für Bürgerinnen und Bürger, die auf dem Weg zu einer adäquaten Wärmeversorgung die richtige Entscheidung treffen möchten, die Verbraucherzentrale NRW als unabhängige Beratungsinstitution wiederum ein wichtiger Ansprechpartner. Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, erklärt: „Die Verbraucherzentrale NRW unterstützt eine sorgfältige kommunale Wärmeplanung. Eine breite Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie die Förderung innovativer Technologien sind dabei entscheidend. Ziel ist es, eine effiziente, nachhaltige und bezahlbare Wärmeversorgung für alle Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen.“





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Gotha: Großwärmepumpe für Fernwärmenetz angeliefert

[21.01.2025] In Gotha wurde jetzt eine Großwärmepumpe und damit das Herzstück der neuen Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (iKWK) im Stadtteil Siebleben geliefert. Mit dem Start des Testbetriebs ab Mai sollen künftig rund 400 Wohneinheiten umweltfreundlich versorgt werden. mehr...

Leipzig: Fahrplan für Wärmeversorgung vorgestellt

[20.01.2025] Die Stadt Leipzig hat erstmals Eckpunkte für eine langfristige klimaneutrale Wärmeplanung vorgelegt. Ziel ist es, den Wärmebedarf der Stadt bis 2045 klimaneutral zu decken. mehr...

Flensburg: Großwärmepumpe für CO₂-Neutralität

[16.01.2025] Die Stadtwerke Flensburg haben jetzt ihre erste Großwärmepumpe bei Johnson Controls bestellt. mehr...

Das Bild zeigt das Cover des dena-Gebäudereports 2025 mit einer Grafik übereinanderstehender Häuser.

Gebäudesektor: Klimaziele werden verfehlt

[10.01.2025] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) legt einen neuen Gebäudereport vor. Während im Neubau klimafreundliche Heiztechnologien auf dem Vormarsch sind, dominieren im Bestand weiterhin fossile Energieträger. mehr...

Iqony/RAG: Wärmewende mit Grubenwasser

[09.01.2025] Mit der Abwärme aus Grubenwasser der RAG-Wasserhaltung in Camphausen werden künftig die Städte Quierschied und Sulzbach beheizt. mehr...

Leipziger Stadtwerke: Ökostrom zu Fernwärme

[08.01.2025] Die Leipziger Stadtwerke und 50Hertz haben eine PtH-Anlage zur Umwandlung von Ökostrom in Fernwärme in Betrieb genommen. mehr...

Eine Deutschlandkarte zeigt mit verschiedenen farbigen Punkten den Stand der Wärmeplanung in Kommunen.

BDEW: Wärmeplanung kommt voran

[07.01.2025] Ein Jahr nach Inkrafttreten des Wärmegesetzes sind fast alle größeren Kommunen aktiv. Das geht aus einer Analyse des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor. Der Verband fordert nun ein umfassendes Wärmepaket, um die Dynamik zu sichern. mehr...

Das Bild zeigt die Skyline von Köln von der Rheinseite.

Köln: Flusswärme-Projekt nimmt Gestalt an

[17.12.2024] Europas größte Flusswasser-Wärmepumpe entsteht in Köln. Ein wichtiger Meilenstein ist erreicht: RheinEnergie hat die Aufträge für Bau und Technik vergeben. Das Projekt soll ab 2027 bis zu 50.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und die Wärmewende vorantreiben. mehr...

Stadtwerke Osnabrück: Wärmepumpen-Komplettpaket gestartet

[17.12.2024] Mit einem neuen Komplettangebot wollen die Stadtwerke Osnabrück Privathaushalten den Umstieg auf Wärmepumpen erleichtern. In Zusammenarbeit mit Viessmann und lokalen Handwerksbetrieben bietet das Paket Beratung, Installation und passende Stromtarife aus einer Hand. mehr...

Berlin: Erste Ergebnisse der Wärmeplanung veröffentlicht

[13.12.2024] Berlin zeigt erstmals konkrete Gebiete auf, die auch in Zukunft dezentral beheizt werden sollen. Eine digitale Karte bietet den Bürgerinnen und Bürgern Orientierung und Unterstützung bei der Wahl zukunftsfähiger Heizlösungen. mehr...

Mannheim: Eröffnung der Wärmewende Akademie

[05.12.2024] In Mannheim wurde jetzt mit der Wärmewende Akademie ein neues Schulungs- und Vernetzungszentrum zur Förderung klimafreundlicher Heizlösungen eröffnet. mehr...

Wiesbaden: Mit ESWE zur Wärmeplanung

[03.12.2024] Wiesbaden und ESWE haben jetzt einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, um die kommunale Wärmeplanung voranzutreiben. Bis 2026 soll ein umfassender Wärmeplan erarbeitet werden, der den Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung ebnet. mehr...

Stadtwerke Gotha: Kommunale Wärmeplanung gestartet

[29.11.2024] Die Stadt Gotha treibt die Wärmewende voran. Mit der kommunalen Wärmeplanung, die von den Stadtwerken Gotha umgesetzt wird, soll eine klimafreundliche und kosteneffiziente Wärmeversorgung für die Residenzstadt geschaffen werden. mehr...

RheinEnergie: Flughafen Köln/Bonn baut Holzheizwerk

[28.11.2024] Der Köln Bonn Airport errichtet jetzt gemeinsam mit RheinEnergie ein nachhaltiges Holzheizwerk, um den CO2-Ausstoß des Flughafens zu reduzieren. mehr...

Offenbach an der Queich: Kalte Nahwärme mit Zukunft

[27.11.2024] Offenbach an der Queich (Rheinland-Pfalz) betreibt künftig ein kaltes Nahwärmenetz. Damit hat sich die Ortsgemeinde nach Angaben des Ministeriums für Klimaschutz und Energie des Landes für eine zukunftsweisende Wärmeversorgung mit Vorbildcharakter entschieden. mehr...