Freitag, 11. Oktober 2024

GutachtenSpitzenglättung für Verteilernetze

[30.08.2019] Ein aktuelles Gutachten zur Digitalisierung der Energiewende schlägt eine so genannte Spitzenglättung für Verteilnetze vor. Worum geht es und welche Vorteile hat das Instrument?
Spitzenglättung im Verteilnetz: Neues Instrument soll dezentrale Erzeugung und flexiblen Verbrauch in Einklang bringen.

Spitzenglättung im Verteilnetz: Neues Instrument soll dezentrale Erzeugung und flexiblen Verbrauch in Einklang bringen.

(Bildquelle: man64/123RF.COM)

Die fortschreitende Dezentralisierung des Energieversorgungssystems mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien, Speicher und sonstiger flexibler Verbrauchseinrichtungen oder Erzeuger stellt alle Akteure der Energiewirtschaft vor erhebliche Herausforderungen. Die neuen flexiblen Stromverbraucher wie Elektroautos, Heimspeicher oder elektrische Wärmepumpen bieten dabei die Chance, einen Gegenpol zu den volatilen erneuerbaren Erzeugern zu bilden und so die Stabilität des Stromsystems zu sichern. Sie bringen aber auch neue Herausforderungen für die Verteilernetze mit sich: Wenn etwa künftig nach Feierabend viele Elektroautos gleichzeitig laden wollen oder viele Verbraucher gleichzeitig auf Preissignale des Strommarkts reagieren, könnten die Netze an ihre Grenzen stoßen.

Flexibilität nutzbar machen

Wie neue Verbraucher sicher in die Verteilernetze integriert und ihre Flexibilität für das Energiesystem nutzbar gemacht werden kann, ist Gegenstand eines Gutachtens im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi), das jetzt veröffentlicht wurde. In dem Gutachten wird die Einführung des neuen Instruments der Spitzenglättung für die Verteilernetze vorgeschlagen. Im Kern würde dies bedeuten, dass die Netzanschlusskapazität in zwei Teile aufgeteilt würde: Ein Teil soll dem Verbraucher jederzeit uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Dieser Teil deckt die üblichen, klassischen Verbräuche ab. Bei einem zweiten Teil soll der Netzbetreiber zeitlich und im Umfang eng begrenzt die für flexible Einrichtungen verfügbare Entnahmeleistung einschränken können, wenn das Netz an seine Kapazitätsgrenzen kommt.

Vergünstigungen bei Netzentgelten

Nach Auffassung der Autoren des Gutachtens hat dies keine Nachteile für die Verbraucher, da nur die Stromentnahme für flexible Verbrauchseinrichtungen zeitlich etwas verlagert wird. Die Flexibilität könne für marktliche Zwecke weiterhin genutzt werden. Im Gegenzug sollen für die bedingte Netznutzung Vergünstigungen bei den Netzentgelten gewährt werden. Durch das Instrument der Spitzenglättung könnten Engpässe im Netz adressiert und der zusätzliche Netzausbau auf ein wirtschaftlich sinnvolles Maß begrenzt werden, heißt es im Gutachten. Zudem werde so der Marktzugang und die Wirtschaftlichkeit neuer, flexibler Stromanwendungen verbessert.
Hintergrund: Das Gutachten ist Teil des auf fünf Jahre angelegten BMWi-Projekts „Digitalisierung der Energiewende: Barometer und Topthemen“, welches die Unternehmen Ernst & Young, BET Büro für Energiewirtschaft und technische Planung und WIK-Consult im Auftrag des BMWi durchführen.



Stichwörter: Netze | Smart Grid, BET,


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Netze | Smart Grid
Einfach und schnell: Der Einbau der Smight-Technologie erfolgt von den Mitarbeitenden selbst.

Stadtwerke Frankenthal: Lösungen für ein stabiles Stromnetz

[26.09.2024] Um ihr Stromnetz besser überwachen und planen zu können, setzen die Stadtwerke Frankenthal auf die Messlösung SMIGHT Grid2. Damit wollen sie Überlastungen frühzeitig erkennen und das Netz fit für die Zukunft machen. mehr...

Oberhausener Netzgesellschaft rüstet ihre Ortsnetzstationen mit SMIGHT Grid2 aus.

OB Netz: Digitale Netztransparenz

[09.09.2024] Die Oberhausener Netzgesellschaft nutzt jetzt Echtzeitdaten, um ihr Niederspannungsnetz besser zu überwachen und effizienter zu planen. Mit der neuen Sensorik von Smight können Stromflüsse und Spannungen minutengenau erfasst werden. mehr...

Neues Umspannwerk: Stadtwerke Bochum reagieren auf den steigenden Strombedarf.

Stadtwerke Bochum: Neues Umspannwerk in Betrieb

[02.09.2024] Nach vierjähriger Bauzeit haben die Stadtwerke Bochum ein neues Umspannwerk in Betrieb genommen. Die Anlage soll den steigenden Energiebedarf decken und die Energieversorgung des innovativen Bochumer Gewerbegebiets MARK 51°7 sicherstellen. mehr...

Messtechnik: Nachrüst-Lösung für Ortsnetzstationen

[23.08.2024] Um Netzbetreibern eine einfache und schnelle Umrüstung ihrer Messtechnik gemäß den Anforderungen des Energiewirtschaftsgesetzes zu ermöglichen, hat Socomec eine modulare All-in-One-Lösung entwickelt. mehr...

rku.it: SW Magdeburg ist Neukunde

[14.08.2024] rku.it hat die Städtischen Werke Magdeburg als Neukunde im Bereich SMGWA und MDM gewonnen. mehr...

Umspannwerk: Stadtwerk am See simuliert das Stromnetz der Zukunft.

Stadtwerk am See: Mit KI zur Netzstabilität

[12.08.2024] In einem Forschungsprojekt hat das Stadtwerk am See einen intelligenter Regler entwickelt, der mithilfe von KI das Stromnetz überwachen und in Echtzeit stabilisieren kann. Ziel ist es, die Netze effizienter zu machen und unnötigen Ausbau zu vermeiden. mehr...

Spatenstich für neues Schalthaus: Stadtwerke Bayreuth investieren in das Stromnetz der Zukunft.

Stadtwerke Bayreuth: Modernes Schalthaus im Bau

[09.08.2024] Die Stadtwerke Bayreuth investieren fünf Millionen Euro in ein neues Schalthaus. In den Bau fließen Erkenntnisse aus einem Forschungsprojekt zum Stromnetz der Zukunft ein. mehr...

Mitnetz Strom erneuert

Mitnetz Strom: Investitionen in Südsachsen

[08.08.2024] Mitnetz Strom erhöht seine Investitionen im Jahr 2024, um das Stromnetz in der Region Südsachsen auszubauen und zu modernisieren. Ziel ist es, die Versorgungssicherheit zu verbessern und den Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden. mehr...

Smight: Ganzheitliches Sicherheitskonzept

[01.08.2024] Das Unternehmen Smight hat die Zertifizierung nach ISO 27001 erhalten. Diese Zertifizierung bestätigt das Engagement des Unternehmens für höchste Standards in der Informationssicherheit, insbesondere im Bereich Kritischer Infrastrukturen. mehr...

Der Einbau von Test-Smart-Metern in die Haushalte der Bürgerinnen und Bürger unterstützt das virtuelle Abbild eines Stromnetzes in Karlsruhe.

Karlsruhe: Digitaler Zwilling des Stromnetzes

[31.07.2024] Die Stadtwerke Karlsruhe Netzservice und das Karlsruher Institut für Technologie entwickeln jetzt einen Digitalen Zwilling des Karlsruher Stromnetzes, um die Netzstabilität langfristig zu sichern. Dabei wird ein Ortsnetz im Stadtteil Neureut detailgetreu nachgebildet. mehr...

50Hertz: Ostwind 2 vorzeitig in Betrieb

[17.07.2024] Die Offshore-Netzanbindung Ostwind 2 von 50Hertz ist vorzeitig in Betrieb genommen worden. Nach erfolgreichem Probebetrieb werden die Windparks Arcadis Ost 1 und Baltic Eagle nun nahezu drei Monate früher als geplant ans Netz angeschlossen. mehr...

Die Stadtwerke Nettetal setzen auf SMIGHT Grid2

Stadtwerke Nettetal: Echtzeitdaten für effiziente Netzplanung

[12.07.2024] Die Stadtwerke Nettetal setzen auf SMIGHT Grid2, um ihr Niederspannungsnetz zukunftssicher zu machen. Echtzeitdaten ermöglichen eine präzisere Netzplanung und helfen, die wachsende Zahl von Photovoltaikanlagen und Ladestationen zu bewältigen. mehr...

Die Stadtwerke Schwäbisch Hall arbeiten daran

Stadtwerke Schwäbisch Hall: Erweiterung des Umspannwerks

[12.07.2024] Die Stadtwerke Schwäbisch Hall erweitern ihr Umspannwerk in der Robert-Bosch-Straße, um die Kapazität zu verdoppeln und den Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden. Der erste Bauabschnitt hat bereits begonnen und soll im Herbst 2025 abgeschlossen sein. mehr...

Umrüstung einer Trafostation der Hertener Stadtwerke mit moderner Visualisierungssoftware.

Hertener Stadtwerke: Digitalisierung der Ortsnetzstationen

[03.07.2024] Bis Ende des Jahres wollen die Hertener Stadtwerke 25 ihrer Ortsnetzstationen digitalisiert haben. Dies ist notwendig um die unterschiedlichen Akteure im Stromkreislauf besser überwachen und steuern zu können. mehr...

Bayernwerk-Vorstandsvorsitzender Egon Leo Westphal (rechts) und LEW-Vorstand Christian Barr (links) stellen dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die Einspeisesteckdose vor.

Bayernwerk/LEW: Einspeisesteckdosen können kommen

[27.06.2024] Bayernwerk Netz und LEW Verteilnetz haben das Konzept für Einspeisesteckdosen vorgestellt. Die Netzbetreiber stellen in Umspannwerken dazu zusätzliche Anschlussleistung für Erneuerbare-Energien-Anlagen bereit. mehr...