Frankfurt am MainSonnenstrom für Wohnungen

Mainova hat in Frankfurt am Main rund 150 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 2,5 Megawatt auf Dächern von Mehrfamilienhäusern installiert.
(Bildquelle: Mainova)
Im April 2018 hat der regionale Versorger Mainova seine Kooperation mit dem Wohnungsunternehmen Nassauische Heimstätte zum Mieterstrom in Frankfurt am Main vorgestellt. Bereits ein Jahr zuvor hatten die beiden Unternehmen einen Rahmenvertrag über die Nutzung von Frankfurter Dachflächen für die Errichtung und den Betrieb von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) unterzeichnet. Die Nassauische Heimstätte gehört mit rund 60.000 Wohnungen in 140 Städten und Gemeinden zu den führenden deutschen Wohnungsunternehmen; in Frankfurt am Main bewirtschaftet sie 16.000 Wohnungen. Im Herbst 2017 war der Bau von insgesamt 30 Anlagen in den Quartieren Melibocusstraße (Frankfurt-Niederrad), Windthorststraße (Frankfurt-Höchst) und Apfel-Carré (Frankfurt-Preungesheim) gestartet. Mit einer Gesamtleistung von 415 Kilowatt Peak (kWp) werden sie nach Fertigstellung jährlich 400.000 Kilowattstunden (kWh) umweltfreundlichen Strom aus Sonnenenergie erzeugen und damit 250 Tonnen CO2 einsparen. Die Photovoltaikmodule nehmen zusammen 2.400 Quadratmeter Dachfläche ein und versorgen 360 Wohnungen inklusive Flure, Keller und Außenanlagen.
Keine Extra-Kosten für Mieter
Seit über zwei Jahren bietet Mainova Mieterstrom an. Dadurch partizipieren Mieter erstmals aktiv an der Energiewende. Bisher haben sie diese nur passiv über die staatliche EEG-Abgabe auf ihre verbrauchten Kilowattstunden Strom mitfinanziert. Der regionale Energieversorger stellte Anfang 2016 sein Mieterstrommodell zusammen mit der ABG Frankfurt Holding vor, Mainovas bisher größtem Kooperationspartner für Mieterstrom. Über 100 Photovoltaikanlagen wurden bislang allein auf 40 Liegenschaften des kommunalen Wohnungsunternehmens realisiert.
Für die Mieter entstehen keine Extra-Kosten. Und die Vermieter freuen sich über zusätzliche Einnahmen. Denn Mainova pachtet die Dachflächen und trägt die kompletten Investitionen. Das Unternehmen plant, installiert, finanziert und betreibt die Energieerzeugungsanlagen auf den Mehrfamilienhäusern. Hinzu kommen Vertrieb, Messung, Bilanzierung und Abrechnung.
Der durch die PV-Anlagen erzeugte Strom kann von den Mietern auf Wunsch bezogen werden. Wird mehr Energie benötigt als die Photovoltaikanlagen produzieren, übernimmt das öffentliche Netz jederzeit die Versorgung. Kunden, die den Mainova-Mieterstromtarif beziehen, erhalten in diesem Fall ebenfalls regenerativ erzeugten Ökostrom aus Wasserkraft. Umgekehrt wird nicht verbrauchter PV-Strom in das Netz eingespeist und vergütet.
Mieter und Vermieter profitieren
Der Ökostrom vom Dach fließt nicht automatisch an die Haushalte: Wer ihn erhalten möchte, muss einen Vertrag abschließen. Der Mainova-Mieterstromtarif Lokal PV bietet dabei nicht nur ökologischen Nutzen, sondern aufgrund reduzierter staatlicher Abgaben auch Preisvorteile. So ermöglicht der Mainova-Mieterstrom einem durchschnittlichen Dreipersonenhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden Einsparungen von über 100 Euro im Jahr gegenüber dem Grundversorgungstarif. Mit aktuell 27,27 Cent je Kilowattstunde (brutto) plus 79 Euro Grundpreis ist er darüber hinaus der günstigste Ökostrom-Tarif von Mainova mit einer zweijährigen Preisgarantie.
#bild2 Inzwischen hat der regionale Energieversorger in Frankfurt am Main rund 150 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 2,5 Megawatt auf Dächern von Mehrfamilienhäusern installiert. Weitere Projekte mit einer Kapazität von einem Megawatt sind bereits geplant oder werden gerade umgesetzt. Zusammen decken sie künftig den Bedarf von bis zu 2.000 Einpersonenhaushalten und vermeiden jährlich rund 2.000 Tonnen CO2. Mit seinem Engagement für den Ausbau der Photovoltaik im urbanen Raum nimmt Mainova eine Vorreiterrolle ein. Mit einem Anteil von 25 Prozent der deutschlandweit installierten PV-Anlagen für Mieterstrom ist das Unternehmen inzwischen sogar Marktführer.
Öffentliches Netz entlastet
Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien im urbanen Raum unterstützt Mainova aktiv den Klimaschutz in Frankfurt am Main. Neben dem Mieterstrom bietet der regionale Energieversorger spezielle PV-Eigenstromlösungen auch für Unternehmen und private Hauseigentümer an. Diese gewährleisten eine ideale Umsetzung der Energiewende vor Ort: Der umweltfreundliche PV-Strom nimmt nur den kurzen Weg vom Dach in die Wohnung und entlastet die öffentlichen Netze. Denn durch die direkte Einspeisung in das Hausnetz wird das öffentliche Netz weniger in Anspruch genommen.
Insgesamt bietet das Rhein-Main-Gebiet mit rund 200 Sonnenstunden im Monat sehr gute Voraussetzungen für die Photovoltaik. Dank der vielen Sonnenstunden können Photovoltaikanlagen hier bis zu 1.000 Kilowattstunden Solarenergie pro Jahr und installiertem Kilowatt erzeugen.
Laut Solarkataster sind von den rund 83.000 Gebäuden in Frankfurt 55.000 für Photovoltaikanlagen geeignet. Bislang sind in der Mainmetropole rund 1.300 PV-Anlagen mit einer Leistung von 26.000 kWp installiert. Hochrechnungen gehen von einem Potenzial von mehreren 100 Megawatt aus. Das zeigt, dass die Stadt bei der Photovoltaik noch in den Kinderschuhen steckt.
Dieser Beitrag ist in der Juli/August-Ausgabe von stadt+werk erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren.
RWE: PV-Anlage im Tagebau Hambach in Betrieb genommen
[28.08.2025] RWE hat am westlichen Rand des Tagebaus Hambach eine weitere Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Mehr als 22.000 Module liefern dort künftig Strom für rechnerisch rund 4.500 Haushalte. mehr...
NRW: PV-Initiative gestartet
[27.08.2025] Nordrhein-Westfalen will mehr Sonnenstrom von den Dächern seiner Städte holen. Landesregierung und Wohnungswirtschaft haben dazu eine gemeinsame Initiative für Photovoltaik auf Mehrparteienhäusern gestartet. mehr...
Saarland: Höchste Solarstromernte Deutschlands
[22.08.2025] Im Saarland erzielten Hausbesitzerinnen und -besitzer im ersten Halbjahr 2025 die höchste Solarstromernte Deutschlands. Eine typische Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus erzeugte dort fast 6.240 Kilowattstunden Strom. mehr...
BSW-Solar: Kritik an Reiche
[13.08.2025] Der Bundesverband Solarwirtschaft warnt vor Plänen, die Förderung neuer privater Solaranlagen zu streichen. Ohne Unterstützung drohten Rückschläge für die Klimaziele und die Solarbranche. mehr...
Baden-Württemberg: Photovoltaik-Ausbau bleibt auf hohem Niveau
[05.08.2025] Der Photovoltaik-Ausbau in Baden-Württemberg bleibt trotz eines leichten Rückgangs auf hohem Niveau. Große Unterschiede zeigen sich dabei zwischen den Landkreisen – mit Biberach an der Spitze und Pforzheim als Schlusslicht. mehr...
Dorfen: Agri-PV-Anlage eingeweiht
[05.08.2025] In Dorfen ist eine der größten Agri-Photovoltaikanlagen Bayerns in Betrieb gegangen: Auf über 18 Hektar erzeugen Solarmodule rund 20 Megawatt Strom und ermöglichen zugleich die Beweidung durch Jungrinder. Die doppelte Nutzung soll helfen, Flächenkonkurrenz zwischen Landwirtschaft und Energieproduktion zu entschärfen. mehr...
Quartierskonzepte: Krisensichere Energieversorgung
[04.08.2025] Die Kombination aus BHKW, Photovoltaikanlage und einem Batteriespeicher mit Notstromfunktion gewährleistet in der Gemeinde Wackersdorf die Versorgungssicherheit sowohl im Alltag als auch im Krisenfall. mehr...
Mannheim: Solaranlage versorgt Betriebshof
[30.07.2025] Der Luisenpark in Mannheim wird künftig teilweise mit eigenem Solarstrom versorgt. Eine neue Photovoltaikanlage auf dem Betriebshof liefert jährlich rund 256.000 Kilowattstunden klimafreundliche Energie. mehr...
Kreis Schwäbisch-Hall: Baustart von Solarpark
[30.07.2025] Im Landkreis Schwäbisch-Hall hat RES mit dem Bau eines Solarparks begonnen – gemeinsam mit IBC SOLAR als Generalunternehmen. Die Freiflächenanlage in Oberrot soll ab Ende 2025 klimafreundlichen Strom für rund 2.500 Haushalte liefern. mehr...
Hamm: Spitzenplatz beim PV-Ausbau
[29.07.2025] Hamm belegt beim Photovoltaik-Zubau im Ruhrgebiet einen Spitzenplatz. 2024 war für die Region ein Rekordjahr beim Ausbau der Solarenergie. mehr...
Bauwerkintegrierte Photovoltaik: Das Dach als Kraftwerk
[28.07.2025] Um Solarstrom rund um die Uhr nutzen zu können, sind moderne Speicherlösungen und intelligente Steuerungssysteme erforderlich. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Kombination von bauwerkintegrierter Solartechnik mit Batterien, Wärmepumpen und Smart-Home-Lösungen. mehr...
Hennef: Kläranlage hat PV-Anlage erhalten
[24.07.2025] Die Kläranlage Hennef deckt ihren Strombedarf künftig größtenteils selbst – mithilfe einer neuen Photovoltaikanlage. 200 Solarmodule auf dem Dach ergänzen die vorhandenen Blockheizkraftwerke und leisten einen Beitrag zum kommunalen Klimaschutz. mehr...
Oldenburg: Schule verfügt über größte städtische PV-Anlage
[23.07.2025] Die BBS Wechloy in Oldenburg beherbergt nun die leistungsstärkste städtische Photovoltaikanlage der Stadt – mit innovativer Technik, die auch mit einem begrünten Dach funktioniert. Die 244-kWp-Anlage liefert bilanziell mehr Strom, als die Schule im Jahr verbraucht. mehr...
IBC Solar: Agri-PV mit Tracker installiert
[18.07.2025] IBC Solar hat in Veringenstadt seinen ersten Agri-Photovoltaikpark mit nachgeführten Solarmodulen ans Netz gebracht. Die Anlage vereint Stromerzeugung mit aktiver landwirtschaftlicher Nutzung und liefert jährlich rund elf Gigawattstunden. mehr...
Braunschweig: Energiegenossenschaft bei PV-Ausbau führend
[18.07.2025] Die Energiegenossenschaft Braunschweiger Land führt beim Ausbau von Photovoltaik in Braunschweig. Mit 94 Anlagen und 3,2 Megawatt installierter Leistung ist sie laut Bundesnetzagentur Spitzenreiterin in der Stadt. mehr...