Dienstag, 19. November 2024

HofgeismarSonnenstrom aus der Deponie

[09.04.2014] Auf einer alten Deponie bei Hofgeismar in Nordhessen wird ab sofort Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen. Eine Photovoltaikanlage soll bis zu 2,5 Megawatt bereitstellen.

Auf dem Entsorgungszentrum Kirschenplantage bei Hofgeismar in Nordhessen geht eine neue Photovoltaikanlage in Betrieb. Die Anlage besteht aus einer Dachfläche auf dem Gebäude der Biokompostierungshalle mit einer Anschlussspitzenleistung von 560 Kilowatt und einer 3,7-Hektar-Freiflächenanlage auf der Altdeponie mit einer Spitzenleistung von zwei Megawatt. Die Grundlage für die Idee, auf der stillgelegten Deponiefläche Kirschenplantage umweltfreundlichen Strom zu erzeugen, wurde laut der Pressestelle des Kreises Kassel bereits im Jahr 2011 mit einem Beschluss des Kreistages gelegt. Nach eingehender Prüfung unterschiedlichster Energieerzeugungsformen samt deren Wirtschaftlichkeit fiel die Entscheidung für eine Photovoltaikanlage. Für den Eigenbetrieb Abfallentsorgung würden sich durch die Bündelung verschiedener Formen der Energieerzeugung an einem Standort, wie beispielsweise Deponiegasverwertung und Sonnenenergienutzung, Synergien ergeben. Die am Standort vorhandene Infrastruktur könne weiterhin genutzt werden. „Mit dem Betrieb von Photovoltaikanlagen auf dem Entsorgungszentrum Kirschenplantage werden neue Energieformen auf verträgliche und sinnvolle Art in die Landschaft integriert“, sagt die Vizelandrätin des Kreises Kassel, Susanne Selbert. Insgesamt sollen durch die neuen Anlagen jährlich rund 2,5 Millionen Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt werden, was dem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 625 Vierpersonenhaushalten entspreche. Durch den Ersatz von fossilen Energieträgern sollen gleichzeitig rund 1.800 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr vermieden werden. Selbert: „Die Abfallwirtschaft hat sich von einer klimabelastenden Branche zu einem Motor im Klimaschutz entwickelt – vom klassischen Entsorger zum Energie- und Rohstofflieferanten“.
An dem Projekt sind mehrere Firmen beteiligt, darunter das Ingenieurbüro Peschla + Rochmess und der Energietechnikspezialist Schneider Electric, welcher eine kompakte Netzstation für die Anbindung der Dachanlage sowie eine begehbare Übergabestation für die Freiflächenanlage lieferte.





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