EU-KommissionSommerpaket Energie vorgelegt
Im Rahmen der Strategie für eine Energieunion (20739+wir berichteten) hat die EU-Kommission gestern (15. Juli 2015) weitere energiepolitische Vorschläge vorgelegt. Sie betreffen den zukünftigen Energieendkundenmarkt, die Umgestaltung des europäischen Strommarktes, die Aktualisierung der Energieverbrauchskennzeichnung und die Überprüfung des Emissionshandelssystems der EU. Die als Sommerpaket Energie titulierten Vorschläge folgen laut einer Pressemeldung der EU-Kommission dem Grundsatz „Energieeffizienz an erster Stelle“ und stellen Haushalte und Unternehmen als Verbraucher in den Mittelpunkt des europäischen Energiemarkts.
Zentrale Rolle für Verbraucher
Der für die Energieunion zuständige Vizepräsident der EU-Kommission, Maroš Šefčovič, sagte: „In der Strategie für die Energieunion haben wir uns verpflichtet, die Position der europäischen Verbraucher zu stärken, einen gut funktionierenden Energiebinnenmarkt zu schaffen, die Energieeffizienz als Priorität zu behandeln und in Bezug auf erneuerbare Energien die Nummer eins zu werden.“ Das Sommerpaket sei nun Ausdruck der Entschlossenheit der EU-Kommission, die CO2-Emissionen zu senken und den Verbrauchern eine zentrale Rolle bei der Umgestaltung des europäischen Energiesystems zuzuweisen. Das Paket biete nicht nur neue Möglichkeiten für die Verbraucher, sondern für das gesamte Energiesystem in Europa.
Miguel Arias Cañete, EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie, erklärte: „Heute haben wir einen entscheidenden Schritt getan, um das EU-Ziel einer Emissionssenkung um mindestens 40 Prozent bis 2030 in Rechtsvorschriften zu verankern. Meine Botschaft an unsere Partner in der Welt im Vorfeld der Klimakonferenz in Paris lautet: Die EU kommt ihren internationalen Verpflichtungen nach. Und meine Botschaft an Investoren, Unternehmen und Industrie lautet: Investieren Sie in saubere Energien – dieser Sektor hat sich etabliert und wird weiter wachsen.“
Energiemarkt als komplexes Gebilde
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßte die energiepolitischen Vorschläge der EU-Kommission. Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller kommentierte: „Viele der Vorschläge sind aus unserer Sicht geeignet, den Energiebinnenmarkt zu stärken und den europäischen CO2-Zertifikatehandel wiederzubeleben.“ Der BDEW unterstütze das Vorhaben, die zugelassene jährliche Menge an CO2-Emissionsrechten künftig stärker zu reduzieren: Statt um 1,74 Prozent soll die Obergrenze für Emissionen ab 2021 jährlich um 2,2 Prozent abgesenkt werden. Dies sei ein wichtiger Baustein dafür, dass der Emissionshandel tatsächlich seinen Beitrag zu den europäischen CO2-Reduktionszielen leisten könne.
Auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) äußerte sich zu den EU-Vorschlägen. Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck sagte: „Der Europäische Energiemarkt als komplexes Gebilde muss ganzheitlich gedacht werden. Es ist daher nur folgerichtig, dass die Kommission ein gebündeltes Paket vorgelegt hat.“ Der VKU begrüße insbesondere, dass die EU Kommission sich dem Thema Endkundenmarkt widme. „Wir brauchen dringend die Zustimmung der Bevölkerung, wenn es um den Umbau des Energiesystems geht“, erklärte Reck. Doch allein über bessere Informationen zur Energierechnung und den Einbau von Smart Metern werde das nicht funktionieren: „Die Menschen müssen sich tatsächlich mitgenommen und eingebunden fühlen. Kommunale und regionale Energieversorger sind dafür die richtigen Akteure“, gab sich Reck überzeugt.
Dennoch kritisiert Reck: „Der Schwachpunkt der Mitteilung zum Endkundenmarkt liegt darin, dass die Diskussion auf die Energieverbraucher verengt wird. Ein Smart Meter bedeutet jedoch noch lange kein Smart Grid.“ Für die intelligente Steuerung des Energiesystems der Zukunft sei ein massiver Um- und Ausbau der Infrastruktur erforderlich, was hohe Investitionen bedeute. Zudem müsse klar geregelt werden, wer am Ende die Verantwortung für Versorgungssicherheit und Stabilität übernehme. Vielversprechend sei daher der Ansatz, die Verteilnetzbetreiber zu so genannten neutral market facilitators weiterzuentwickeln. „Dass den Regulatoren allerdings eine noch größere Rolle zugedacht wird, sehen wir kritisch“, so Reck.
ZSW/BDEW: Rekordjahr für Erneuerbare
[16.12.2024] Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat im Jahr 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Nach vorläufigen Berechnungen von ZSW und BDEW lieferten Solar-, Wind-, Wasser- und Biomassekraftwerke mehr als die Hälfte des in Deutschland verbrauchten Stroms. mehr...
Bayern: Grüne stellen Dringlichkeitsantrag
[13.12.2024] Die Grünen im Bayerischen Landtag haben gestern im Plenum einen Dringlichkeitsantrag für konsequenten Klimaschutz eingebracht. Ziel ist es, die bayerischen Klimaziele bis 2040 zu sichern und notwendige Maßnahmen, insbesondere in der Wärmepolitik, zügig umzusetzen. mehr...
Wien/Berlin: Gemeinsam für die urbane Energiewende
[09.12.2024] Bei den Vienna Science Days in Berlin trafen sich Ende November Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, um über die Herausforderungen der Energiewende und Dekarbonisierung in Großstädten zu diskutieren. Im Fokus standen die Zusammenarbeit zwischen Wien und Berlin. mehr...
Monitoringbericht: Energiemarkt in Bewegung
[09.12.2024] Der aktuelle Monitoringbericht von Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur zum Strom- und Gasmarkt zeigt: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt, konventionelle Kraftwerke bleiben aber unverzichtbar. Und: Sinkende Strom- und Gaspreise entlasten die Verbraucher. mehr...
KWKG: Bundestag berät über Verlängerung
[09.12.2024] Ein Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sieht vor, die Geltungsdauer des KWK-Gesetzes bis zum 31. Dezember 2030 zu verlängern. Der Bundestag hat jetzt erstmals darüber beraten. Unterstützung für die Initiative der Unionsfraktion kommt aus der Energiewirtschaft. mehr...
BMWK: Bioenergiepaket soll Anreize schaffen
[09.12.2024] Die Flexibilität und Planungssicherheit für Biogasanlagen sollen verbessert werden. Dazu hat das Bundeswirtschaftsministerium ein Bioenergiepaket vorgelegt. Der Entwurf zur Änderung des EEG 2023 ist allerdings noch nicht innerhalb der Bundesregierung abgestimmt. mehr...
Interview: Volle Unterstützung für Holzenergie
[05.12.2024] Die energetische Holznutzung ist eine wichtige Säule für die Wertschöpfung im ländlichen Raum, sagt Hubert Aiwanger. stadt+werk sprach mit dem bayerischen Wirtschaftsminister über die Ziele des Pakts Holzenergie Bayern. mehr...
SAENA: Neues Umfragetool
[04.12.2024] Die SAENA bietet jetzt für die finanzielle Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Umfragetools und Workshops an. mehr...
Saarland: Förderprogramm für Straßenbeleuchtung
[02.12.2024] Das saarländische Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie fördert jetzt mit dem neuen Programm ZEP-Kommunal die Umrüstung von Straßenbeleuchtungen in Kommunen auf LED-Technologie. mehr...
Kraftwerkssicherheitsgesetz: Die Politik ist gefordert
[25.11.2024] Ein Referentenentwurf für ein Kraftwerkssicherheitsgesetz liegt vor, berichten Medien. Er sieht neben neuen Regelungen für wasserstofffähige Gaskraftwerke auch eine Verlängerung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes vor. Der BDEW betont den dringenden Handlungsbedarf für die Energieversorgung. mehr...
Projekt PaDiSo: Tipps für die lokale Energiewende
[14.11.2024] Forscherinnen des Projekts PaDiSo haben Handlungsempfehlungen für deutsche Kommunen entwickelt, um sie bei der Gestaltung eines klimaneutralen Energiesystems zu unterstützen. Ziel ist es, kommunalen Akteuren praxisnahe Instrumente und Strategien an die Hand zu geben. mehr...
Energieministerkonferenz: Der Geist von Brunsbüttel
[11.11.2024] Die Energieministerkonferenz in Brunsbüttel hat mit der „Brunsbütteler Erklärung“ einen deutlichen Appell an die Bundesregierung verabschiedet: Die Ministerinnen und Minister fordern spürbare Entlastungen bei den Strompreisen, eine zügige Umsetzung der Gesetze und eine klare Strategie für erneuerbare Energien und Biomasse. mehr...
BDEW: Energiebranche besorgt über Ampel-Aus
[07.11.2024] Nach dem Bruch der Ampelkoalition warnt der BDEW vor den Folgen für die Energiepolitik. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mahnt schnelles und einvernehmliches Handeln an. mehr...
Bundesregierung: KRITIS-Dachgesetz beschlossen
[07.11.2024] Die Bundesregierung hat den Entwurf des KRITIS-Dachgesetzes beschlossen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont die Notwendigkeit des Gesetzes, um Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Katastrophen zu machen. mehr...
Frankfurt am Main: Energiezukunft gemeinsam gestalten
[05.11.2024] Bei einer Veranstaltung der Mainova diskutierten Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori über den geplanten Ausbau der Strom- und Wärmenetze in Frankfurt. mehr...