Mittwoch, 22. Januar 2025

DresdenSolarenergiepotenzial berechnet

[06.04.2023] Eine Solarpotenzialanalyse des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung hat jetzt ergeben, dass die Stadt Dresden bis zu 20 Prozent ihres Stromverbrauchs durch die Installation von Photovoltaikanlagen auf geeigneten Dächern und Fassaden gewinnen könnte.
Die Solarpotenzialanalyse wurde anhand eines virtuellen 3D-Modells der Stadt Dresden aus dem Jahr 2019 durchgeführt.

Die Solarpotenzialanalyse wurde anhand eines virtuellen 3D-Modells der Stadt Dresden aus dem Jahr 2019 durchgeführt.

(Bildquelle: H. Poglitsch/IÖR-Media)

Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) hat jetzt für die Stadt Dresden errechnet, dass sie bis zu 20 Prozent ihres Stromverbrauchs aus Sonnenenergie gewinnen könnte, wenn alle geeigneten Dächer und Fassaden mit Photovoltaik ausgestattet werden. Wie das IÖR mitteilt, fließen die Ergebnisse in den Themenstadtplan und ein 3D-Stadtmodell von Dresden ein. So könnten Interessierte online prüfen, ob sich ihr Haus für die Gewinnung von Sonnenstrom eignet.
Rund 1.900 Gigawattstunden (GWh) Strom könnten künftig in Dresden pro Jahr durch Photovoltaikanlagen an Gebäuden produziert werden. 400 GWh davon entfielen auf Photovoltaik an Fassaden. Der Stromverbrauch der Stadt liege bei rund 2.500 GWh jährlich. Damit könnten theoretisch bis zu 20 Prozent des Strombedarfs in Dresden durch Solaranlagen an Gebäuden gewonnen werden. Dieses theoretische Potenzial könne in Zukunft allerdings nicht vollständig ausgeschöpft werden, da es zum Beispiel auch Gebäude berücksichtigt, die unter Denkmalschutz stehen, bei denen es bauliche Einschränkungen gibt oder eine geringe Wirtschaftlichkeit zu erwarten ist. Dennoch zeige die Analyse deutlich höhere Potenziale für die Gewinnung von Solarstrom, als bisher angenommen.

Virtuelles 3D-Stadtmodell

Die Zahlen seien das Ergebnis einer Solarpotenzialanalyse, die das IÖR für die Landeshauptstadt Dresden durchgeführt hat. Ziel der Untersuchung sei es gewesen, für alle Gebäude der Stadt zu ermitteln, wie gut sie für die Installation von Solaranlagen geeignet sind. Die Analyse sei für alle 135.583 Gebäude des virtuellen 3D-Stadtmodells Dresden aus dem Jahr 2019 durchgeführt worden. Das Projekt-Team habe dafür ein Werkzeug zur Solarpotenzialanalyse genutzt, das der Lehrstuhl für Geoinformatik an der TU München entwickelt hat. Die Analyse sei realistisch angelegt, erläutert Martin Behnisch, Projektleiter im IÖR: „Wir haben das bestehende 3D-Stadtmodell mit einem 3D-Baummodell und einem Geländemodell angereichert. So konnten wir bei unseren Berechnungen Verschattungseffekte berücksichtigen.“ Angaben des IÖR zufolge ist Grundlage für die Berechnung der solaren Einstrahlung ein Punktgitter, das mit einem Punktabstand von zwei Metern auf allen Dach- und Fassadenflächen erzeugt wurde. Für jeden dieser Punkte habe das Projekt-Team die im Jahresverlauf auftreffende Strahlung berechnet und dabei mögliche Verschattungen und atmosphärische Bedingungen berücksichtigt.

Daten allgemein zugänglich

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Gebäude mit großen Flachdächern und hohen Fassaden, wie sie etwa die Plattenbauten in Prohlis oder Gorbitz, aber auch viele Bürogebäude aufweisen, ein großes Potenzial für die Solarstromgewinnung bieten. Grundsätzlich sind aber auch kleinere Dach- und Fassadenflächen für Photovoltaik geeignet. Wir hoffen, dass wir mit unseren Berechnungen dazu beitragen können, dass das Solarstrompotenzial in Dresden bestmöglich ausgeschöpft werden kann“, sagt Martin Behnisch vom IÖR.
Laut IÖR stehen die gewonnenen Daten nun allen Interessierten als Teil des Dresdner Themenstadtplans zur Verfügung. Bürgerinnen und Bürger ebenso wie Eigentümerinnen und Eigentümer von Gebäuden oder Unternehmen und Planungsbüros könnten sich mit der Dachteil- und Fassadenpotenzialkarte im Themenstadtplan oder im 3D-Stadtmodell von Dresden schnell einen Überblick über ertragreiche Gebäudeteile oder Gebäudeensembles verschaffen. Die 3D-Darstellung und die Visualisierung von Fassadenpotenzialen seien dabei ein Novum.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Photovoltaik | Solarthermie

Stadtwerke Warstein: Neue Photovoltaikanlage installiert

[15.01.2025] Die Stadtwerke Warstein haben am Wasserwerk Am Hillenberg eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Mit einer Jahresleistung von bis zu 85.000 Kilowattstunden soll sie vor allem den Eigenverbrauch decken und damit externe Strombezüge sowie CO2-Emissionen reduzieren. mehr...

Südwesten: Neuer Rekord bei PV-Ausbau

[14.01.2025] Über 2.100 Megawatt PV-Leistung wurden 2024 in Baden-Württemberg installiert. Das bedeutet einen neuen Rekord. Auch in Deutschland insgesamt erreichte der PV-Ausbau neue Höhen. mehr...

Mainova-Vorständin Diana Rauhut und Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung der ABG Frankfurt, sowie Frankfurts Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodriguez würdigten die Zusammenarbeit der beiden Partner für die urbane Energiewende (von links). Foto: Mainova

Mainova: Zehn Megawatt Mieterstrom

[10.12.2024] Als erstes Unternehmen in Deutschland hat Mainova über Zehn-Megawatt-peak-Mieterstromprojekte mit Photovoltaikanlagen in einer Stadt umgesetzt – ein Großteil davon in enger Zusammenarbeit mit der ABG Frankfurt. mehr...

SWW Wunsiedel/Ørsted: Stromliefervertrag abgeschlossen

[05.12.2024] SWW Wunsiedel und Ørsted haben jetzt einen langfristigen Stromliefervertrag abgeschlossen. Ab 2025 wird die Region Wunsiedel mit Grünstrom aus zwei bayerischen Solarparks versorgt. mehr...

Stuttgart: Stadtwerke nehmen PV-Großanlage in Betrieb

[04.12.2024] Die Stadtwerke Stuttgart haben im Oktober eine neue Photovoltaik-Freiflächenanlage bei Habscheid im Eifelkreis Bitburg-Prüm mit einer Leistung von 25 Megawatt peak übernommen. mehr...

Leipzig: Richtfest für Solarthermie-Anlage

[03.12.2024] In Leipzig-Lausen feiert Deutschlands zukünftig größte Solarthermie-Anlage Richtfest. Die Leipziger Stadtwerke und Ritter XL Solar investieren rund 40 Millionen Euro in das Projekt, das ab 2026 Fernwärme liefern soll. mehr...

Der Solarpark in kann Strom für rund 2.600 Haushalte liefern.

BDEW: PV-Zubau erreicht Rekordhoch

[28.11.2024] 17,5 Gigawatt Solarleistung wird in diesem Jahr in Deutschland voraussichtlich insgesamt zugebaut, so der BDEW. mehr...

Deutscher Solarpreis 2024: Preisträger stehen fest

[28.11.2024] Die diesjährigen Gewinner des Deutschen Solarpreises wurden jetzt bekanntgegeben. Am 29. November 2024 werden in Gelsenkirchen sechs Projekte aus verschiedenen Bereichen der erneuerbaren Energien für ihr innovatives Engagement ausgezeichnet. mehr...

Das Forschungsprojekt „PV2Float" wurde der Öffentlichkeit vorgestellt. Foto: Ecotec Deutschland GmbH

RWE: PV schwimmt auf Mortkasee

[18.11.2024] RWE, Fraunhofer ISE und BTU Cottbus-Senftenberg haben das Forschungsprojekt PV2Float vorgestellt. Dabei wurden drei verschiedene Anlagensysteme mit jeweils 30 Kilowatt Leistung getestet. mehr...

Frankfurt am Main: Stadion als Kraftwerk

[13.11.2024] Das Stadion von Eintracht Frankfurt erhält eine neue Photovoltaikanlage, die jährlich mehr als 500.000 Kilowattstunden sauberen Strom liefern wird. Die Kooperation zwischen Mainova, der Stadt Frankfurt und dem Verein soll ein Zeichen für den Klimaschutz setzen. mehr...

Das Bild zeigt enercity-Vorstand Marc Hansmann; Finanzminister Gerald Heere; Justizstaatssekretär Thomas Smollich, auf dem Dach der Justizvollzugsanstalt Sehnde. Im Hintergrund sind PV-Module zu sehen.

Niedersachsen: Energiewende auf den Dächern

[31.10.2024] Mit der Installation einer großflächigen Photovoltaikanlage auf den Dächern der Justizvollzugsanstalt Sehnde setzen das Land Niedersachsen und der Energiedienstleister enercity ihre Kooperation für die Energiewende um. mehr...

Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm: Ausbau der Photovoltaik auf kommunalen Dächern

[30.10.2024] Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) weiten in Zusammenarbeit mit den Städten Ulm und Neu-Ulm den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden deutlich aus. Die ersten Anlagen sollen noch 2024 in Betrieb gehen und so über 250 Haushalte mit sauberem Solarstrom versorgen. mehr...

Auf dem Bid ist eine Solaranlage der Berliner Stadtwerke auf dem Dach der HOWOGE-Wohnanlage in der Ernst-Barlach-Straße zu sehen. Das Foto stammt von Matthias Schult und den Berliner Stadtwerken.

Berlin: Großer PV-Wurf auf Wohnhausdächern

[29.10.2024] HOWOGE und die Berliner Stadtwerke bauen bis zu 50 MW Solarleistung für Berlin. mehr...

München: Neue Solarbörse soll PV-Ausbau erleichtern

[25.10.2024] Mit der neuen Solarbörse hat die Stadt München jetzt eine kostenfreie Onlineplattform gestartet, die sowohl Eigentümerinnen und Eigentümer geeigneter Flächen als auch Dienstleisterinnen und Dienstleister aus der Photovoltaik-Branche zusammenbringt. Ziel ist es, den Ausbau von Solarenergie im Stadtgebiet weiter zu beschleunigen. mehr...

Heidelberg: Bericht zum PV-Ausbau vorgestellt

[24.10.2024] Aus einem jetzt vorgestellten Sachstandsbericht geht hervor, dass die Stadt Heidelberg den Ausbau von Photovoltaikanlagen weiter vorantreibt. Demnach erzeugt die Stadt bereits genug Solarstrom, um fast 18.000 Haushalte zu versorgen. mehr...