Mittwoch, 16. April 2025

Siemens / E.ON MeteringSmart-Metering-Kooperation

[18.02.2016] Im Rahmen einer Fachpressekonferenz auf der diesjährigen E-world haben Vertreter der Unternehmen Siemens und E.ON Metering eine Kooperationsvereinbarung für Smart-Meter-Dienstleistungen unterzeichnet.
Vertreter von E.ON Metering und Siemens unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung im Smart-Metering-Bereich.

Vertreter von E.ON Metering und Siemens unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung im Smart-Metering-Bereich.

v.l.: Robert Pflügel, E.ON Metering; Paul-Vincent Abs, Geschäftsführer von E.ON Metering und Ute Redecker, Leiterin des Siemens-Geschäftsbereichs Digital Grid in Deutschland

(Bildquelle: K21 Media AG)

E.ON Metering und Siemens haben eine Vertriebskooperation für intelligente Messsysteme beschlossen. Wie beide Unternehmen im Rahmen eines Fachpressegesprächs auf der diesjährigen E-world mitteilen, wollen sie ihre Expertise im Bereich des intelligenten Messwesens einem möglichst breiten Kundenstamm anbieten. Dabei werde die Applikationsplattform EnergyIP von Siemens ein wesentlicher technischer Bestandteil des Angebots sein. Bereits heute ermögliche es EnergyIP den E.ON-Netzbetreibern, ihre Smart-Meter-Infrastruktur optimal in die IT-Systeme zu integrieren und die gelieferten Messdaten sowohl für den Netzbetrieb als auch für Abrechnungen und deren Visualisierung bereitzustellen. Zukünftig sollen die Messwerte dann auch für Smart-Market-Applikationen wie variable Tarife oder die Steuerung von Einspeiseanlagen nutzbar gemacht werden. Aktuell seien Zweidrittel der E.ON-Smart-Metering-Mannschaft allein mit der Produktentwicklung beschäftigt. Insbesondere die Gateway-Administration wollen E.ON und Siemens den Stadtwerken als Dienstleistung anbieten. Denn: Vor allem kleine Stadtwerke könnten den Gateway-Administrator im Rahmen der Preisobergrenzen nur schwer alleine finanzieren. Paul Vincent Abs, Geschäftsführer von E.ON Metering, sagt: „Sie können als kleines und mittleres Stadtwerk nur über Skaleneffekte diese Dienstleistung anbieten. Die Zähler, die Gateway-Administration, die Kommunikationstechnik und die Hardware, das können Sie nicht für 100 Euro Brutto oder 84 Euro Netto ohne Skaleneffekte bereitstellen.“

Die Smart-Grid-Plattform EnergyIP

Die Smart-Grid-Plattform EnergyIP sei extra für hohe Datendurchsätze konzipiert, könne Erneuerbare-Energien-Anlagen als virtuelles Kraftwerk (VKW) zusammenschalten oder Big-Data-Analysen vornehmen. Außerdem sei die Plattform schon international im Einsatz, wegen der deutschen Gesetzgebung sei es lediglich notwendig gewesen, noch einige Funktionalitäten im Vorfeld anzupassen. Neben der Gateway-Administration können Stadtwerke aus einem modularen Baukasten weitere Services auswählen, wie etwa das Messdaten-Management (MDM), den operativen Messstellenbetrieb, die Visualisierung von Daten oder das Einspeise- und Last-Management. Bereits 150 Stadtwerke habe man für eine erste Kooperationsstufe – diese beinhaltet einen kostenlosen Newsletter und ebenfalls kostenlose Workshops – gewinnen können. Nach dem Durchlaufen dieser ersten Stufe einer Stadtwerkeallianz (SaM) können kommunale Unternehmen dann entscheiden, ob und welche Dienstleistung sie buchen möchten oder nicht. Insgesamt wollen beide Unternehmen gemeinsam mindestens 20 Prozent des Marktes erobern. Robert Pflügel von E.ON Metering rechnet vor allem nach dem Einbau der ersten zehn Prozent mit einer größeren Nachfrage: „Wir erwarten mittel- bis langfristig, dass sich Smart Meter durchsetzen werden, in 20 Jahren wird es nur noch intelligente Zähler geben.“ Abs ergänzte: „Ich glaube die weiteren 30 Stadtwerke für unser Angebot zu gewinnen, wird nicht schwierig sein.“ Allein im E.ON-Netzgebiet werde der Roll-out zwischen 2017 und 2032 den Einbau von mehr als einer Million intelligenter Messsysteme notwendig machen. Abs zeigte sich außerdem davon überzeugt, dass auch andere Kooperationen auf diesem Gebiet letztendlich auf die ein oder andere Dienstleistung von Siemens und E.ON zurückgreifen werden. Wann die Kooperation die ersten Gewinne abwerfen wird, hängt laut Ute Redecker, Leiterin des Siemens-Geschäftsbereichs Digital Grid in Deutschland, vor allem von den weiteren Gesetzesvorgaben ab.





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