EEG-UmlageSinkt nun auch der Strompreis?
Es ist ein Novum in der Geschichte des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG): Im kommenden Jahr wird die Ökostromumlage erstmals sinken – von gegenwärtig 6,24 Cent auf 6,17 Cent pro Kilowattstunde Strom. Das gaben gestern (15. Oktober 2014) die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet, 50Hertz, Amprion und Transnet BW bekannt. „Die EEG-Umlage für das Jahr 2015 liegt leicht unter dem Vorjahresniveau“, erklärt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA). „Der Hauptgrund hierfür ist, dass sich im vergangenen Jahr die angenommenen Risiken bezüglich der Vermarktung des Stroms aus den volatilen erneuerbaren Energien nicht in vollem Umfang realisiert haben.“ So hätten Wind- und Photovoltaikanlagen nicht überdurchschnittlich eingespeist und auch der Ausbau der Erneuerbaren habe sich im erwarteten Rahmen bewegt. Die Liquiditätsreserve sei daher – anders als in den vergangen Jahren – nicht vollständig ausgeschöpft worden. Hieraus resultiere ein positiver EEG-Kontostand und damit die Verringerung der EEG-Umlage für das kommende Jahr.
Einmaleffekt bremst Preisentwicklung
Trotz der positiven Entwicklung dürften sich die Verbraucher aber nicht allzu schnell auf fallende Energiekosten einstellen, mahnt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). „Dass die EEG-Umlage sinkt, ist erfreulich. Der damit verbundene Entlastungseffekt ist jedoch gering“, so Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Zahlreiche weitere Faktoren würden den Strompreis beeinflussen. In vielen Regionen dürften beispielsweise die Netzentgelte aufgrund des erforderlichen Aus- und Umbaus von Verteil- und Übertragungsnetzen weiter steigen. Der BDEW rechnet hier in den kommenden Jahren mit Investitionen in Milliardenhöhe.
Auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sieht für die Preisentwicklung keine dauerhafte Trendwende: „So gut diese Entwicklung auf den ersten Blick, vor allem für den Verbraucher, anmutet: Sie ist ein Einmaleffekt, der auf den hohen 2014er-Überschuss des EEG-Kontos zurückzuführen ist“, erklärt VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. Die Entwicklung des Strompreises sei vor allem von politischen Entscheidungen abhängig. Rund 68 Prozent der Preissteigerung seit dem Jahr 2007 seien auf die EEG-Umlage und die darauf anfallende Mehrwertsteuer zurückzuführen. Laut VKU dürfte die Ökostromumlage aufgrund der jüngsten Gesetzesreform bei der künftigen Preisbildung allerdings eine abnehmende Rolle spielen. „Mittel- bis langfristig sehen wir, dass die Reform zu einem kosteneffizienteren Erneuerbare-Energien-Zubau führt, was den Anstieg der EEG-Umlage zumindest bremst“, so Reck weiter.
Stromkunden sollen profitieren
Möglichkeiten für eine positive Preisentwicklung erkennt indes die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE). „Das Potenzial für sinkende Haushaltsstrompreise ist da“, sagt AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer. „2015 könnte ein Drei-Personen-Musterhaushalt rund 30 Euro sparen, wenn die Stromversorger die gesunkenen Kosten für EEG-Umlage und Beschaffung weitergeben.“ Eine Ansicht, die auch Hermann Falk, Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), teilt: „Die Zeiten deutlich steigender EEG-Umlagen sind vorbei. 2015 sollten die Stromkonzerne die seit Jahren fallenden Börsenstrompreise endlich an alle Stromkunden weitergeben.“ Der Börsenstrompreis ist laut BEE in den vergangenen vier Jahren um 40 Prozent von fünf auf drei Cent pro Kilowattstunde Strom gefallen. Für die kommenden Jahre rechnet der Verband mit einem weiterer Rückgang.
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