Freitag, 22. November 2024

Bioenergie-KommunenSieger setzen auf Sektorkopplung

[24.01.2020] Die Gemeinden Asche, Fuchstal und Mengsberg haben den diesjährigen Bundeswettbewerb Bioenergie-Kommunen gewonnen. Sie nutzen Sektorenkopplung, flexible Stromerzeugung und kombinieren Sonne, Wind sowie Biomasse.
Die Gewinner und lobenden Erwähnungen des Wettbewerbs Bioenergie-Kommunen 2019.

Die Gewinner und lobenden Erwähnungen des Wettbewerbs Bioenergie-Kommunen 2019.

(Bildquelle: FNR/Volkmar Otto.)

Bioenergie-Kommunen und -Dörfer sind Pioniere der Energiewende. Das beweisen die Gewinner des Bundeswettbewerbs Bioenergie-Kommunen 2019 einmal mehr. Asche in Niedersachsen mit gut 300 Einwohnerb, Fuchstal in Bayern mit 1.700 Einwohnern und Mengsberg in Hessen mit 840 Einwohnern erproben die fortgeschrittene Energiewende im Alltag. Unter anderem erzeugen sie Strom und Wärme bedarfsgerecht mit flexibilisierten Biogasanlagen und kombinieren diese mit Holz-, Solar- und Windenergie und Elektromobilität. In Zukunft sollen Strom- und Wärmeüberschüsse auch gespeichert und zum Heizen genutzt werden. All dies initiieren die Bürger und Gemeinden vor Ort und setzen es gemeinsam mit regionalen Unternehmen um. „Mit dem Wettbewerb Bioenergie-Kommunen zeichnet unser Bundesministerium bereits zum fünften Mal Pioniere der Energiewende aus, engagierte Kommunen, die sich für den Klimaschutz und erneuerbare Energien einsetzen“, sagte Uwe Feiler, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundeslandwirtschaftsministerin, auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin am 22. Januar 2020 während der öffentlichen Prämierung der Preisträger mit je 10.000 Euro Preisgeld.
Rein rechnerisch erzeugen viele der rund 200 Bioenergiedörfer in Deutschland schon heute mehr als 100 Prozent ihres Strom- und Wärmebedarfs aus regionaler Bioenergie und weiteren erneuerbaren Quellen. In der Praxis gibt es aufgrund des unregelmäßigen Aufkommens jedoch Phasen der Unter- und Überversorgung. Ansätze, die Energie bedarfsgerechter und effizienter zu erzeugen und zu nutzen, sind Sektorenkopplung, Flexibilisierung und Speicherung. Alle diese Ansätze erproben die Gewinner-Kommunen schon heute oder in naher Zukunft.
Recht neu in Bioenergiedörfern ist der Power-to-heat-Ansatz, der überschüssigen Strom in Wärme umwandelt und in großen Speichern „zwischenparkt“, bis man sie benötigt. Fuchstal will diesen Ansatz praktisch erproben, daneben hat das Dorf jedoch auch andere innovative Ideen, wie die Direktvermarktung von Windstrom aus dem kommunalen Bürgerwindpark. Bei der Flexibilisierung wird die Biogasanlage so ausgerüstet, dass sie Energie nicht mehr rund um die Uhr, sondern angepasst an die schwankende Nachfrage erzeugt. In Asche wird die bereits flexibilisierte Biogasanlage sogar wärmegeführt betrieben. Wie in den meisten Bioenergiedörfern erzeugt sie in dem niedersächsischen Dorf nicht nur Strom, sondern versorgt auch das örtliche Nahwärmenetz. Das hessische Mengsberg schließlich hat die deutschlandweit größte Solarthermieanlage in Genossenschaftshand realisiert, die im Sommer und anteilig auch im Winter Wärme bereitstellt.





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