FriedrichshafenSektorübergreifende Nahwärme
In der neuen Wärmeübergabestation wird Wärme aus dem MTU-Netz in das Nahwärmenetz des Stadtwerks am See eingespeist und von dort an die Abnehmer weitergeleitet.
v.l.: Albin Berg, Infrastrukturverantwortlicher bei MTU; Paul Stampfer, Geschäftsführer SWG; Alexander-Florian Bürkle, Geschäftsführer Stadtwerk am See; Dr. Stefan Köhler, Erster Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen
(Bildquelle: STADTWERK AM SEE GmbH & Co. KG)
Das Stadtwerk am See und das Unternehmen MTU Friedrichshafen, eine Marke der Rolls-Royce Power Systems, haben heute im Friedrichshafener Norden die Energiezentrale für das Quartier Heinrich-Heine-Straße in Betrieb genommen.
Ziel ist es, Abwärme, die bei der Industrieproduktion entsteht, nutzbar zu machen. Partner, für das vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) geförderten Projekts sind neben dem Stadtwerk am See, Industriebetrieben und der Stadt Friedrichshafe, die Städtische Wohnbaugesellschaft (SWG). Vor einem Jahr wurde der erste Bauabschnitt des Nahwärmenetzes gestartet, jetzt werden 258 Wohnungen von SWG mit Wärme versorgt. Diese stammt aus dem Wärmenetz des benachbarten MTU-Werks.
Albin Berg, Infrastrukturverantwortlicher bei MTU, erläutert: „MTU startet dieses Projekt der Nahwärmeversorgung über ihr bereits bestehendes Wärmenetz, zu dem auch ein Blockheizkraftwerk von MTU Onsite Energy gehört. In einem zweiten Schritt werden wir auch Industrieabwärme, beispielsweise von Motorenprüfständen, einspeisen.“ Auch für SWG-Geschäftsführer Paul Stampfer handelt es sich um ein Vorzeigeprojekt: „Unsere Mieter bekommen ökologische Wärme zum günstigen Komplettpreis. Und wir als SWG ersparen uns die Kosten für neue Heizungen – und die fälligen Wartungen und Reparaturen gleich mit dazu.“
Zentraler Dienstleister für beide Seiten ist das Stadtwerk am See. Nach eigenen Angaben kauft es die Wärme von der Industrie und liefert sie an die SWG-Wohnungen und ein benachbartes Obdachlosenheim. Dazu hat das Stadtwerk ein 1.200 Meter langes Nahwärmenetz aufgebaut. „Das Projekt ist ein Ausblick in die Energiezukunft“, betont Stadtwerk-Geschäftsführer Bürkle. „Wir verbinden in diesem städtischen Quartier die ansässige Industrie mit Wärmeverbrauchern in der Nachbarschaft. Damit sparen wir rund 500 Tonnen CO2 pro Jahr ein.“ Dieser Öko-Vorteil habe das Projekt auch für eine Förderung durch die Landesregierung und die Europäische Union ausgezeichnet.
Auch der erste Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen Stefan Köhler lobt: „Industrie, Wohnungsbau, Stadtwerk und Stadt gemeinsam haben hier ein Vorzeigeprojekt von europäischer Dimension geschaffen.“ Das Projekt zeige, dass es Friedrichshafen ernst meine mit dem Klimaschutz und hierfür auch starke Partner habe. Den Fördergebern von Land und EU dankte das Stadtoberhaupt.
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