Freitag, 22. November 2024

HamburgSektorkopplung und Wärmewende

[01.06.2023] Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeichnet im Mai die Hansestadt Hamburg als Energie-Kommune des Monats für das Engagement für Sektorkopplung und Wärmewende aus.
Hamburger Energieberg Georgswerder auf der ehemaligen Mülldeponie.

Hamburger Energieberg Georgswerder auf der ehemaligen Mülldeponie.

(Bildquelle: Hamburger Energiewerke)

Hamburg will noch in diesem Jahr die zweite Fortschreibung seines Klimaplans verabschieden. Eine starke Vernetzung der Sektoren sowie große Investitionen in die Wärmewende sind wesentlicher Bestandteil dieses Plans. Bis 2030 will die Hansestadt so 70 Prozent weniger CO2 ausstoßen als noch 1990.
Entscheidend für das Gelingen der Transformation der Stadt sind eine sektorenübergreifende Planung sowie die Vorbereitung der Strom- und Wärmenetze auf die zukünftigen Anforderungen eines nachhaltigen Energiesystems. Hamburg kann hier bereits auf Erfahrungen vorheriger Projekte zurückgreifen. Als Teil des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energiewende“ des damaligen Bundesministeriums für Wirtschaft wurde zwischen 2016 und 2020 das Projekt Norddeutsche Energiewende 4.0 (NEW 4.0) umgesetzt.
Aber auch in Zukunft sind Investitionen in Millionenhöhe zur Herstellung von grünem Wasserstoff und der Auslotung des Geothermiepotenzials in der Stadt geplant. „Erneuerbarer Strom wird in absehbarer Zeit zur Grundlage unseres Energiesystems werden. Das funktioniert nur über die konsequente Kopplung der Sektoren“, erklärt Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), welche die Hansestadt dafür als Energiekommune des Monats auszeichnete. Hamburg sei gerade dabei, die Grundlagen zu schaffen, damit die Millionenstadt in Zukunft, wo immer möglich, Wärme sowie Verkehr elektrifizieren könne.

55 Millionen Euro für grünen Wasserstoff

Im Februar 2023 gab die EU-Kommission der Förderung des Vorhabens der Bundesregierung zur Produktion von grünem Wasserstoff im Hamburger Werk eines großen Stahlproduzenten in Höhe von 55 Millionen Euro grünes Licht. Durch die Umstellung der Anlage auf das wasserstoffbasierte Direct-Reduced-Iron-Verfahren will der Stahlproduzent ab 2030 im Hamburger Werk nur noch kohlenstoffneutralen Stahl produzieren.
Im Bereich der Wärmewende arbeiten die Hamburger Energiewerke darüber hinaus daran, Geothermie in Hamburg-Wilhelmsburg für die Wärmeversorgung möglich zu machen. Nachdem bereits in einer ersten Bohrung ein vielversprechendes Thermalwasservorkommen gefunden wurde, wird dessen Eignung zur Wärmeversorgung des Stadtteils mittels Wärmepumpe oder anderweitiger technischer Lösungen gerade geprüft. Bis zum Herbst 2023 rechnet das Projekt-Team damit, Ergebnisse präsentieren zu können (wir berichteten).

Abwärme aus Industrieprozessen

Mit dem zweitgrößten Wärmenetz Deutschlands versorgen die im städtischen Eigentum befindlichen Hamburger Energiewerke bereits weite Teile der Stadt. Der momentan im Bau befindliche 1.160 Meter lange Tunnel unter der Elbe legt die Grundlage dafür, dass auch der Norden der Stadt in Zukunft mittels Abwärme aus Industrieprozessen im Hamburger Süden versorgt werden kann. Somit bildet er eine wichtige Voraussetzung, damit der geplante Energiepark „Hafen an der Dradenau“ das Kohlekraftwerk in Hamburg Wedel 2025 ablösen kann. Die bis dahin vom Kohlekraftwerk versorgten Haushalte werden dann durch überwiegend klimaneutrale Wärme versorgt. Mit Fertigstellung des Energieparks Tiefstack sinken die CO2-Emissionen der zentralen Hamburger Stadtwärmeversorgung gegenüber heute insgesamt um 70 bis 80 Prozent.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Energieeffizienz
Das Bild zeigt zwei Personen bei einer Besprechung vor einem Bildschirm.

Baden-Württemberg: Kommunen verfehlen Klimaziele bei Gebäuden

[19.11.2024] Nur wenige öffentliche Gebäude in Baden-Württemberg erreichen die Zielwerte für den Wärme- und Stromverbrauch. Das zeigt eine Auswertung der Landesenergieagentur KEA. mehr...

Nachtansicht einer Straße in Freiburg.

Freiburg: Stadt tauscht 3.500 Leuchten aus

[10.10.2024] Die Stadt Freiburg modernisiert ihre Straßenbeleuchtung. Ab dem 14. Oktober werden 3.500 Leuchten auf umweltfreundliche LED-Technik umgerüstet. Damit spart die Kommune 73 Prozent Strom und reduziert den CO₂-Ausstoß erheblich. mehr...

Die dena hat den Finanzierungsbedarf für die energetische Sanierung aller öffentlichen Gebäude errechnet.

dena-Studie: Milliarden für klimaneutrale Sanierung

[11.09.2024] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat in einer neuen Studie den Finanzierungsbedarf für die energetische Sanierung aller öffentlichen Gebäude in Deutschland auf ein klimaneutrales Niveau bis 2045 berechnet. Demnach werden jährlich rund sechs Milliarden Euro benötigt. mehr...

Rheinland-Pfalz: Eifelpipeline in Betrieb

[05.09.2024] Mit der offiziellen Inbetriebnahme des Regionalen Verbundnetzes Westeifel, auch bekannt als Eifelpipeline, wurde jetzt ein bundesweit einzigartiges Infrastrukturprojekt gestartet. Das Vorhaben integriert Trinkwasser- und Energieversorgung sowie Digitalisierung in einem System. mehr...

Effiziente Gebäude: Konferenz zum nachhaltigen Bauen

[03.09.2024] ZEBAU veranstaltet am 16. September 2024 die Fachkonferenz Effiziente Gebäude 2024 in Hamburg. Im Fokus stehen nachhaltige und energieeffiziente Baukonzepte, die zur Erreichung der Klimaziele beitragen sollen. mehr...

Radwegleuchten mit integriertem Solarpanel.

WE-EF Leuchten: Neue Solarleuchten vorgestellt

[09.08.2024] Mit der Erweiterung der AFL100-Serie um zwei innovative Solarlösungen bietet WE-EF Leuchten moderne und umweltfreundliche Beleuchtungslösungen für Städte und Gemeinden. Die neuen Modelle punkten mit Nachhaltigkeit, hoher Lichtqualität und einfacher Installation. mehr...

Rathaus von Gummersbach: Städtische Gebäude sollen energieeffizienter werden.

Gummersbach: Energie und Kosten sparen

[08.08.2024] Die Stadt Gummersbach will mit Unterstützung von Engie Deutschland den Energieverbrauch städtischer Gebäude senken und so rund 800.000 Euro einsparen. Das Energiespar-Contracting startet im Sommer 2025 und läuft über zehn Jahre. mehr...

Klimaschutzministerin Katrin Eder (r.) überreicht Bürgermeisterin Annette Wick den Förderbescheid.

Rheinland-Pfalz: Förderung für energetische Sanierung

[01.08.2024] Die Stadt Diez erhält rund 2,2 Millionen Euro Fördermittel für die umfassende energetische Sanierung einer Sporthalle. Die rheinland-pfälzische Klimaschutz- und Energieministerin Katrin Eder hat jetzt den Förderbescheid übergeben. mehr...

Die Solaroffensive beginnt auf dem Dach des Landratsamts Bayreuth.

Bayreuth: Partnerschaft von Stadt und Umland

[31.07.2024] Die Agentur für Erneuerbare Energien zeichnet im Juli die Region Bayreuth als Energie-Kommune des Monats aus. mehr...

bericht

Klimafreundliches Bauen: Abschied von Energiedinosauriern

[24.07.2024] Die Zahl der Plusenergiehäuser ist noch relativ gering. Die meisten Gebäude sind Energiefresser. Die kommunale Wärmeplanung kann hier für Klarheit sorgen. Wichtig ist auch, Immobilien als Teil eines Netzwerks aus Gebäuden, Straßen und grünen Energiequellen zu sehen. mehr...

Das Unternehmen energielenker präsentiert mit Enbas einen selbstlernenden Energiemanager.

energielenker: Smarter Energiemanager

[11.07.2024] Das Unternehmen energielenker präsentiert mit Enbas einen selbstlernenden Energiemanager, der die Energieströme in Gebäuden optimal steuert. Dank integrierter KI-Algorithmen analysiert Enbas das Nutzungsverhalten und die Stromerzeugung. mehr...

Oberbürgermeister Belit Onay

enercity: Biomethan-BHKW für Kohleausstieg

[19.06.2024] enercity nimmt ein Biomethan-Heizkraftwerk in Betrieb. Damit rückt der Kohleausstieg in Hannover näher. Die hochflexible Anlage für Spitzenlast produziert erneuerbare Wärme und erneuerbaren Strom. mehr...

In Trier rüsten die Stadtwerke die Straßenbeleuchtung sukzessive auf LED um und erwirken damit mehr Energieeffizienz und Umweltschutz.

Trier: Einheitliche LEDs senken CO2-Ausstoß

[14.06.2024] Seit dem Jahr 2016 stellen die Stadtwerke in Trier die Straßenbeleuchtung auf LED um. Über 78 Prozent der vormals unterschiedlichsten Leuchtentypen sind mittlerweile umgerüstet, der Stromverbrauch hat sich dadurch mehr als halbiert. mehr...

Frank Junker

Mainova: Marktstart für smartes Monitoring

[11.06.2024] Mainova AG und der ABG Frankfurt wollen mit Heatral für effiziente Heizanlagen sorgen. mehr...

Die Stadt Brühl nutzt die Energie-Managementsoftware von ITC.

ITC AG: Brühl nutzt Energie-Management

[30.05.2024] Bereits seit dem Jahr 2021 nutzt die Stadt Brühl die Energie-Managementsoftware von ITC. Mittlerweile hat die Stadt rund 500 Hauptzähler und deren Untermessungen in das Energie-Management eingebunden. mehr...