Samstag, 23. November 2024

DVGWSektorale Netzplanung aufgeben

[12.09.2017] Eine stärkere Kopplung der Sektoren, die sich auch in einer gemeinsamen Planung der Strom und Gasnetze niederschlagen soll, fordert jetzt der DVGW. Die Forderung ist das Ergebnis eines seit Mai 2017 geführten Expertendialogs.
Podiumsdiskussion zum Energie-Impuls am 06.09.2017 in Berlin.

Podiumsdiskussion zum Energie-Impuls am 06.09.2017 in Berlin.

v.l.: Peter Röttgen, Geschäftsführer BEE; Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender DVGW; Kristina Haverkamp, Geschäftsführerin dena; Frank Peter, Stellvertretender Direktor von Agora Energiewende; Daniel Wetzel, Redakteur Die Welt

(Bildquelle: Georg Lopata)

Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) hat auf einer Pressekonferenz in Berlin die Ergebnisse der DVGW-Informationskampagne Energie-Impuls vorgestellt. Seit Mai 2017 führt der DVGW einen offenen Dialogprozess mit Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft über die Ausrichtung und Gestaltung der nächsten Phase der Energiewende. Die Ergebnisse wurden jetzt in einer Themen-Broschüre und einem Fact-Sheet zusammengefasst.
Bei der Ergebnis-Präsentation in Berlin sagte der DVGW-Vorstandsvorsitzende Gerald Linke: „Der Fokus für die Entwicklung leistungsfähiger Energieinfrastruktur darf nicht allein auf dem Ausbau von Stromnetzen und Erneuerbare-Energien-Anlagen liegen. Im Sinne eines ‚level playing field‘ der Technologien und Lösungen sollten Anreize für Investitionen in CO2 einsparende, systemdienliche und Flexibilität ermöglichende Technologien und Infrastrukturen geschaffen werden.“ Dabei sollte der Nutzung bestehender Infrastrukturen Vorrang eingeräumt werden. Linke: „Ziel muss es sein, dass wichtige komplementäre Aspekte der vorhandenen Infrastrukturen wie Gasnetze oder Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung in einer einheitlichen regulatorischen Planung eingeschlossen sind.“
Dafür müsste zunächst die Einstufung von Power-to-Gas oder anderen Sektorkopplungselementen als Letztverbraucher abgeschafft werden. Linke erläuterte: „Sie müssen entsprechend ihrer systemischen Funktion im Ordnungsrahmen als verbindendes und tragendes Element der Sektoren behandelt werden. Das heißt, dass sie damit auch von Umlagen, Abgaben oder Steuern, die im Zusammenhang mit Erzeugung, Transport oder Verbrauch von Energie stehen, weitgehend ausgenommen werden sollten.“
Gleichzeitig forderte der DVGW-Vorstandsvorsitzende, die regulativen Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft sektorenübergreifend zu vereinheitlichen. Dazu müssten in der neuen Legislaturperiode Steuern, Abgaben und Umlagen auf Energie neu strukturiert werden. Auch die bislang strikt sektoral konzipierte Netzentwicklungsplanung für Strom und Gas müsse grundlegend reformiert werden. So sollte aus Sicht des Verbandes künftig ein gemeinsamer Netzentwicklungsplan für Strom und Gas erarbeitet werden. Und auch die Verteilnetze von Strom und Gas sollten künftig von den Akteuren vor Ort gemeinsam geplant und strukturell gekoppelt werden.



Stichwörter: Erdgas, DVGW


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Erdgas
Das Bild zeigt die Gasflamme eines Herds.

Mannheim: MVV legt das Gasnetz still

[11.11.2024] Das Mannheimer Energieunternehmen MVV plant den Ausstieg aus der Gasversorgung bis 2035. Die Bürgerinnen und Bürger sollen umfassend beraten werden, um frühzeitig auf zukunftsfähige Heizlösungen umzusteigen. mehr...

LNG aus Abu Dhabi: Vertragsunterzeichnung zwischen EnBW und der Abu Dhabi National Oil Company.

EnBW: LNG aus den Emiraten

[10.05.2024] Die Abu Dhabi National Oil Company wird die EnBW ab 2028 mit verflüssigtem Erdgas beliefern. Einen entsprechenden Vertrag haben die Unternehmen jetzt unterzeichnet. mehr...

Die Fertigstellung der EWE-Zukunftsleitung wurde mit einem Festakt gewürdigt.

EWE: Zukunftsleitung in Betrieb genommen

[02.04.2024] Innerhalb von nur 22 Monaten hat das Unternehmen EWE eine 70 Kilometer lange Erdgasleitung realisiert und an das LNG-Terminal in Wilhelmshaven angebunden. Bereits ab 2028 könnte die Leitung wesentlicher Bestandteil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes werden. mehr...

Öko-Institut: Erdgasverbrauch drastisch senken

[27.02.2024] Eine neue Studie des Öko-Instituts fordert, den Erdgasverbrauch in Deutschland schnell zu senken, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...

evm hat das Projekt Erdgasumstellung abgeschlossen.

evm: Erdgasnetz auf H-Gas umgestellt

[20.12.2023] Alle Gasgeräte im Versorgungsgebiet der evm wurden von L- auf H-Gas umgestellt. Das bisher größte Infrastrukturprojekt des Unternehmens kostet rund 85 Millionen Euro. mehr...

Trianel Gaskraftwerk Hamm erhält jetzt nächstes Leistungsupgrade.

Hamm: Gaskraftwerk erhält Upgrade

[31.08.2023] Der zweite Block des Trianel Gaskraftwerks in Hamm geht jetzt in Revision. Danach soll es über mehr Leistung und einen höheren Wirkungsgrad verfügen. mehr...

BDEW: Neues Fundament für Erdgas

[31.08.2023] Ein Jahr nach dem russischen Gaslieferstopp zieht der BDEW ein positives Fazit: Die Gasversorgung sei erfolgreich auf ein neues Fundament gestellt worden. mehr...

Zukunft Gas: Stellungnahme des Verbands

[01.08.2023] Der Verband Zukunft Gas wehrt sich gegen Vorwürfe, Erdgas als klimafreundlichen Energieträger zu bewerben. Eine Stellungnahme. mehr...

Klima-Bündnis: Keine Zukunft für Gas

[31.07.2023] Mit dem Aufruf „Unsere Stadtwerke raus aus der Gaslobby!“ will das Klima-Bündnis Deutschland die kommunalen Mitgliedsunternehmen von Zukunft Gas zum Austritt aus dem Verband bewegen. mehr...

Gasmarkt-Studie: Bedeutung von LNG steigt

[06.03.2023] Das EWI hat untersucht, wie sich die globalen Gasmärkte bis 2035 entwickeln werden. Die Forscher gehen davon aus, dass die Gaspreise wieder sinken und Norwegen und die USA die wichtigsten Gaslieferanten für Europa werden. mehr...

Baden-Württemberg: Biogas statt Erdgas

[10.10.2022] Biogasanlagen im Südwesten könnten durch Leistungssteigerung dank flexibler Einsatzzeiten Erdgas in Teilen schnell ersetzen, so eine Berechnung der Plattform EE BW. mehr...

enervis: Atomkraft spart Gas

[30.09.2022] Nach einer enervis-Studie erhöht der AKW-Weiterbetrieb die Versorgungssicherheit und reduziert den Gasverbrauch. mehr...

LNG-Terminal (3D-Darstellung): Vor allem die USA werden Flüssiggas nach Europa liefern.

EWI-Studie: Erdgas aus den USA muss es richten

[23.09.2022] Eine EWI-Studie betrachtet die Folgen ausbleibender Gasmengen aus Russland auf die globalen Gasmärkte bis 2030. Flüssigerdgas aus den USA hat demnach das größte Potenzial für Lieferungen nach Europa. mehr...

Das Trianel Gaskraftwerk in Hamm wird jetzt einer Revision unterzogen.

Hamm: Gaskraftwerk erhält Leistungs-Upgrade

[02.09.2022] Das Trianel Gaskraftwerk in Hamm wird nach 15 Jahren Betrieb jetzt technisch überprüft. Im Zuge der Revision soll die Leistung des Kraftwerks gesteigert und am Einsatz von Wasserstoff gearbeitet werden. mehr...

Der Brunsbütteler Elbehafen wird zum Standort für ein schwimmendes Flüssiggasterminal.

Brunsbüttel: Zeitplan für Flüssiggasterminal steht

[25.07.2022] Im Elbehafen Brunsbüttel in Schleswig-Holstein wird künftig ein schwimmendes Flüssiggasterminal dazu beitragen, die Gasversorgung in Deutschland zu sichern. Bereits zum Jahreswechsel 2022/2023 soll es den Betrieb aufnehmen. 
  mehr...