Regierungsbezirk DetmoldSechs Preisträger mit eea ausgezeichnet
Weil sie sich seit mehreren Jahren für die kommunale Energiewende engagieren, haben jetzt der Kreis Lippe sowie fünf weitere Kommunen im Regierungsbezirk Detmold in Nordrhein-Westfalen den European Energy Award (eea) erhalten. Wie die EnergieAgentur.NRW mitteilt, nahmen die Stadtspitzen von Brakel, Löhne, Minden, Verl, Bad Salzuflen sowie der Landrat des Kreises Lippe das weiße Ortsschild entgegen, das sie als Preisträger ausweist. Sie alle hätten das mehrjährige Energie-Management-Programm absolviert, das die EnergieAgentur.NRW im Auftrag des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums durchführt. Teilnehmer, die darin mindestens 50 Prozent der erreichbaren Punkte erhalten, werden mit einem Award ausgezeichnet. Wer über 75 Prozent erreicht, darf sogar einen Award in Gold entgegennehmen. Übergeben wurden die Auszeichnungen an die sechs Preisträger von Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, und Ilga Schwidder von der Bundesgeschäftsstelle des European Energy Award.
Zusammenarbeit und Gesamtstrategie
Der Kreis Lippe nimmt laut EnergieAgentur.NRW bereits seit dem Jahr 2010 am European Energy Award teil. Im Rahmen der Exzellenzinitiative „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“ der Bundesregierung hätten die eea-Aktivitäten dort noch um eine intensive Ausweitung der interkommunalen Zusammenarbeit mit den lippischen Städten und Gemeinden ergänzt werden können. Ein weiterer Schwerpunkt des Engagements habe auf dem Projekt „Lippe_Re-Klimatisiert“ (LiReK) (wir berichteten) gelegen. Hier sei eine Gesamtstrategie für die Bereiche Mobilität, Verhalten und Gebäude inklusive der Kreishaussanierung erstellt worden, die der Kreis mit Fördermitteln bis Juli 2022 umsetzen wolle. Die Erfolge im eea seien auf dem Weg zur Förderqualifizierung des Projekts ein ebenso wichtiger Baustein gewesen, wie bei der gelungenen Bewerbung für das Wasserstoff-Modellprojekt HyDrive OWL und das EU-Förderprojekt Evolving Regions, das sich mit der Klimafolgenanpassung beschäftigt.
Die Stadt Brakel gehöre ihrerseits zu den Pionieren des eea-Prozesses in Deutschland. Seit 2004 unterstütze der eea-Prozess die Energie- und Klimaschutzaktivitäten der 17.000-Einwohnerstadt aus dem Kreis Höxter. Mehrere Nahwärmenetze in und um die historische Altstadt gehören zu den herausragenden Projekten der Stadt. Dazu betrage der Anteil regenerativer Stromerzeugung 77 Prozent durch einen Mix aus Windenergie-, Biogas- und PV-Anlagen. Mit gutem Beispiel gehe auch die Brakeler Stadtverwaltung voran: Bei den eigenen Gebäuden und Anlagen (Wasserversorgung, Kläranlage, Straßenbeleuchtung) liege der Anteil erneuerbarer Energien bei der Wärmeversorgung bei 60 und bei der Stromversorgung bei 100 Prozent.
Vom Passivrathaus bis zur Holzpellet-Heizung
Auch die Liste der umgesetzten Projekte in Löhne ist lang, berichtet die EnergieAgentur.NRW. Herausragend sei beispielsweise, dass die Kommune ihr Rathaus mit einer Sanierung zu einem der ersten Passivrathäuser der Welt umgebaut habe. Zudem seien verschiedene Schulen mit BHKW- oder Holzpellet-Heizung versehen worden. Dazu spende eine Bürgersolaranlage auf dem Dach der Stadtwerke umweltfreundlichen Strom und im städtische Fuhrpark komme sukzessive die Elektromobilität zum Zuge. Auch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED wirke sich positiv auf die Löhner Energiebilanz aus.
In der Weserstadt Minden sorge wiederum ein energetische Konzept für das Quartier „Rechtes Weserufer“ für Umdenken. Auch hier soll die Straßenbeleuchtung über LED-Lampen funktionieren. Das Carsharing-Angebot MindenGO oder die energetisch und ökologisch optimierte Kläranlage prägen ebenfalls das Energie- und Nachhaltigkeitskonzept der Stadt.
Fernwärme im Fokus
Eine Vielzahl von Maßnahmen biete außerdem die Stadt Verl. Besonders beachtet worden ist laut EnergieAgentur.NRW das dortige Fernwärmenetz. Hier sei durch einen städtischen Eigenbetrieb die Wärmeversorgung von Schulen und kirchlichen Liegenschaften auf Fernwärme aus Bioenergie umgestellt worden. Am Freibad Verl sei dazu ein Holzheizwerk errichtet und eine Fernwärmetrasse zum Zentrum verlegt worden. Ein Landwirt speise weitere Leistung aus einem Satelliten-Biogas-BHKW ein. Die zunächst nur für rund einen Kilometer geplante Fernwärmetrasse sei im Projektverlauf immer weiter ausgedehnt und auch private Kunden seien zu attraktiven Preisen angeschlossen worden. Im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt Verl durch Straßen NRW sei ein Fernwärmeausbau im Stadtzentrum mit über 2,5 Kilometer Trassenlänge erfolgt. Ein weiteres Siedlungsquartier sei fernwärmeseitig erschlossen und mit einer Anschlussquote von über 60 Prozent für die Fernwärme gewonnen worden.
Bad Salzuflen gehe ganzheitlich an das Thema Energiewende heran. Ein Energie-Controlling für alle kommunalen Gebäude, ein Sanierungsfahrplan und diverse energetische Sanierungen städtischer Gebäude, die Umrüstung von Beleuchtungsanlagen auf LED-Technik in Straßenbeleuchtung und in verschiedenen städtischen Gebäuden oder die sukzessive Zurverfügungstellung von Dachflächen für Solaranlagen würden für verbesserte Energiebilanzen sorgen. Nicht nur Bad Salzuflen, sondern alle sechs Preisträger nehmen zudem an der Kommunikations-Klimakampagne OstWestfalenLippe teil.
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