BNetzASchwache Windbilanz
Die Bundesnetzagentur hat in der vergangenen Woche die Zuschläge für die Ausschreibungen für Windenergieanlagen an Land zum 1. November 2023 bekannt gegeben. Die Ausschreibung war erneut unterzeichnet, das Volumen ist gegenüber dem Vorjahr aber deutlich gestiegen. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, sagte: „Dass die Zuschlagsmenge 2023 doppelt so hoch ist wie im Vorjahr, stimmt mich zuversichtlich. Für die Ausbauziele muss sich der Trend einer deutlichen Steigerung verstetigen.“
Zuschlagsmenge bei 1.967 Megawatt
Insgesamt wurden bei einer Ausschreibungsmenge von 2.087 Megawatt (MW) 167 Gebote mit einer Gebotsmenge von 1.981 MW abgegeben. Lediglich zwei Gebote wurden aufgrund von Formfehlern vom Verfahren ausgeschlossen. Somit erhielten 165 Gebote einen Zuschlag, wodurch das Volumen bei 1.967 MW lag. Damit hat sich die Zuschlagsmenge im Jahr 2023 im Vergleich zum Jahr 2022 (3.225 MW) mit insgesamt 6.377 MW fast verdoppelt. Die Gebotswerte der erfolgreichen Gebote liegen zwischen 5,88 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) und dem zulässigen Höchstwert von 7,35 ct/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Gebotswert liegt mit 7,31 ct/kWh knapp unter dem Höchstwert.
Die regionale Verteilung der Zuschläge ist ähnlich wie in der vorangegangenen Ausschreibungsrunde. Die beiden größten Zuschlagsmengen entfallen erneut auf Standorte in Schleswig-Holstein (416 MW, 42 Zuschläge), Niedersachsen (312 MW, 25 Zuschläge), Nordrhein-Westfalen (309 MW, 31 Zuschläge) und Mecklenburg-Vorpommern (222 MW, 16 Zuschläge).
VDMA zeigt sich enttäuscht
Die Jahresbilanz der Windenergie-Ausschreibungen 2023 fällt für den Verband VDMA Power Systems enttäuschend aus. Geschäftsführer Dennis Rendschmidt sagte, die Gesamtbilanz für das Jahr zeige eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem geplanten Ausschreibungsvolumen von 12,4 Gigawatt (GW) und den tatsächlichen Zuschlägen von knapp 6,4 GW.
„Trotz der bereits eingeleiteten Maßnahmen der Bundesregierung zum beschleunigten Ausbau der Windenergie an Land reichen diese nicht aus, um das Ziel von zehn GW Zubau pro Jahr im übernächsten Jahr zu erreichen“, so Rendschmidt. Der VDMA-Geschäftsführer betonte, dass schnellere Verfahren, mehr Flächen und eine Umsetzung auf Länderebene notwendig seien.
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