Mittwoch, 16. April 2025

Stadtwerke MünsterSchluss mit Hin-und-Her

[25.09.2023] Die Stadtwerke Münster sprechen sich gegen energiepolitische Vorstöße zu vorzeitigem Ende der Mehrwertsteuersenkung und Verlängerung der Preisbremsen aus.
Sebastian Jurczyk

Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster, hofft auf eine stringentere Energiepolitik.

(Bildquelle: Stadtwerke Münster)

Die Bundesregierung diskutiert aktuell eine Verlängerung der Preisbremsen bis Ende März 2024 und ein vorzeitiges Ende der Mehrwertsteuersenkung auf Gas und Wärme bereits zum Jahresende. Nach aktueller Gesetzeslage laufen die Preisbremsen für Strom, Wärme und Gas zum Jahresende 2023 aus, der reduzierte Mehrwertsteuersatz für Gas und Wärme von sieben Prozent ist bis Ende März 2024 befristet.
Die Stadtwerke Münster sprechen sich gegen ein vorzeitiges Ende der Steuerentlastung und eine längere Laufzeit der Preisbremsen aus. Nach Auffassung des kommunalen Versorgers ist es geboten, die Entlastungen beizubehalten wie gesetzlich beschlossen – mit planmäßigem Ende der Steuerentlastung zum April 2024 und bis Jahresende befristeten Preisbremsen. Während die Entlastung durch die reduzierte Mehrwertsteuer sämtliche Verbraucher erreicht, wirken die Preisbremsen hingegen nur bei Kunden mit Tarifen oberhalb der Preisgrenzen.
„Die energiepolitischen Vorstöße der Koalition lehnen wir entschieden ab. Sie bedeuten weitere Unsicherheit für die Verbraucher und Versorgungsunternehmen“, kommentiert Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. Bereits die vielen Markteingriffe im vergangenen Jahr haben bei zahlreichen Energieversorgern zu immensen Schwierigkeiten bei der Abrechnung und einer Überlastung des Kundenservices geführt. Eine ähnliche Situation drohe erneut.
„Die vorgeschlagenen Maßnahmen können von den Versorgern nicht kurzfristig mit wenigen Mausklicks umgesetzt werden“, so Jurczyk. „Wir wollen verlässlicher Partner unserer Kundinnen und Kunden sein. Das aktuelle energiepolitische Hin- und-Her macht das fast unmöglich. Wieder einmal wird es auf dem Rücken der Energieversorger und ihrer Mitarbeiter ausgetragen.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?

[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...

Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik

[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...

Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung

[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...

BEE-Präsidentin Simone Peter bewertet den Referentenentwurf zum EnWG und EEG überwiegend positiv.

BEE: Strombedarf bleibt hoch

[08.04.2025] Der BEE warnt vor einer Unterschätzung des Strombedarfs und übt Kritik an einer Aurora-Studie. mehr...

BDEW: Mehr Effizienz für Energiewende

[04.04.2025] Der BDEW fordert eine Kurskorrektur bei der Energiewende. Sie müsse effizienter, praxistauglicher und unbürokratischer werden. mehr...

Thüga: Kritik an Plänen der BNetzA

[02.04.2025] Die Pläne der Bundesnetzagentur zur Regulierung der Stromnetzbetreiber stoßen auf scharfe Kritik: Laut Thüga würden sie die Renditen drastisch senken und Investitionen in den Netzausbau erschweren. mehr...

interview

Interview: Weiterbildung als Renditebringer

[31.03.2025] Die kommunale Versorgungswirtschaft ist vom Fachkräftemangel stark betroffen. Warum Weiterbildungsmaßnahmen gerade in dieser Situation eine strategische Notwendigkeit sind, erklärt Christina Zenke, Leiterin der VKU Akademie, im Interview mit stadt+werk. mehr...

Lausitz: Bewerbung als Net Zero Valley in Brüssel

[24.03.2025] Die Lausitz strebt an, Europas erstes Net Zero Valley zu werden. In Brüssel präsentierten Vertreter der Region gemeinsam mit den Staatssekretären Sachsens und Brandenburgs ihre Bewerbung für das EU-Programm, das saubere Technologien und nachhaltige Industrien fördert. mehr...

Metropolregion Nordwest: Förderung von Projekten zur Energietransformation

[12.03.2025] Die Metropolregion Nordwest fördert mit insgesamt 500.000 Euro sechs innovative Projekte zur Energietransformation. Dabei stehen der Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Fachkräftegewinnung, der Netzausbau sowie die Akzeptanzsteigerung der Energiewende im Fokus. mehr...

VKU: Neustart der Energiewende gefordert

[11.03.2025] Der VKU fordert einen Neustart der Energiewende mit einem klaren Fokus auf Kosteneffizienz. In einem aktuellen Positionspapier schlägt der Verband konkrete Maßnahmen vor, um steigende Netzentgelte zu begrenzen, die Finanzierung der Wärmewende zu sichern und den Ausbau erneuerbarer Energien systemdienlicher zu gestalten. mehr...

Wärmewende: Verbände appellieren an neue Bundesregierung

[05.03.2025] Ein breites Bündnis von Verbänden fordert die Politik auf, die Wärmewende mit klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen voranzutreiben. In einem gemeinsamen Appell drängen sie auf eine sozialverträgliche und praxistaugliche Strategie, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu beschleunigen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Förderung für Projekt zur Bioökonomie

[28.02.2025] Mit dem Transformationscluster BioökonomieREVIER erhält das Rheinische Revier eine zentrale Plattform für die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Bioökonomie. mehr...

EU: Stellungnahmen zum Clean Industrial Deal

[28.02.2025] Der von der EU-Kommission vorgestellte Clean Industrial Deal soll Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Industrie klimaneutral umgestalten. Unterschiedliche Stellungnahmen hierzu haben jetzt Thüga, Bitkom und BEE abgegeben. mehr...

BDEW: Verband fordert klare Energiepolitik

[24.02.2025] Nach der gestrigen Bundestagswahl zeichnet sich eine Koalition aus CDU/CSU und SPD ab. Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, mahnt zügige Verhandlungen an und fordert eine entschlossene Energiepolitik. mehr...

Das Bild zeigt die Titelseite des dena-Impulspapiers „Zwölf Leitplanken für die nächste Legislatur“.

dena: Klare Regeln für die Energiewende

[19.02.2025] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ein Impulspapier mit Empfehlungen für eine konsequente Energie- und Klimapolitik vorgelegt. Sie fordert verlässliche Rahmenbedingungen, eine bessere Abstimmung zwischen den politischen Ebenen und eine gesicherte Finanzierung der Energiewende. mehr...