Freitag, 22. November 2024

Mecklenburg-VorpommernSchlotmann kritisiert EU-Pläne

[23.07.2013] Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Volker Schlotmann reagiert verärgert auf die Pläne der EU-Kommission, neue Kernkraftwerke bei der Subvention mit regenerativen Energien gleichzusetzen: Der Erfolg der Energiewende werde gefährdet.
Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Volker Schlotmann äußert scharfe Kritik an den Subventionsplänen der EU-Kommission für neue Kernkraftwerke.

Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Volker Schlotmann äußert scharfe Kritik an den Subventionsplänen der EU-Kommission für neue Kernkraftwerke.

(Bildquelle: Regierungsportal Mecklenburg-Vorpommern)

Mit Verärgerung hat Volker Schlotmann (SPD), Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung, auf die Pläne der EU-Kommission reagiert, neue Kernkraftwerke bei der Subvention mit erneuerbaren Energien gleichzusetzen. „Was wie ein Treppenwitz anmutet, kann ganz schnell ernst und verdammt unangenehm werden“, kommentiert Schlotmann. Bislang sind lediglich für erneuerbare Energien Beihilferegeln auf europäischer Ebene erlassen, um damit deren Ausbau und Marktintegration zu beschleunigen. „Es ist doch ein Hohn, wenn man den schwierigen und für den Stromkunden teuren Prozess der Energiewende dadurch konterkariert, dass man Subventionstatbestände für Kernkraft ausbaut. Man muss sich schon für einen Weg entscheiden und diesen dann auch konsequent weiter gehen. Diese Pläne müssen vom Tisch.“ Versteckt über Steuervergünstigungen werde seit den 50er Jahren die Kernkraft in Deutschland massiv subventioniert. „Atomkraft frisst uns seit 60 Jahren Löcher in die Taschen. Da sich diese Technik noch immer nicht rechnet, muss die Förderung endlich aufhören“, fordert Schlotmann. „Es ist doch absurd, wenn die EU diesen Wahnsinn unterstützt.“
Da die Endlagerfrage von Atommüll bislang global ungeklärt ist, sei der Neubau von Kernkraftwerken zudem fahrlässig. „Und es ist unerhört, dass der für Energie zuständige EU-Kommissar Günther Oettinger dazu bislang schweigt, dass es scheinbar Tendenzen gibt, den Ausbau der Kernenergierauf europäischer Ebene zu fördern. Die Kanzlerin muss ihren Einfluss auf den schwäbischen Parteifreund und die Europäische Kommission geltend machen“, so der Energieminister weiter. „Das ist keine ideologische Frage, bei der sich Kernkraftgegner und -befürwortert produzieren können. Es geht hier um die Erfolgsaussichten der deutschen und der europäischen Energiewende.“ Laut Schlotmann werde ein europäischer Netzverbund benötigt, um Schwankungen durch Lastspitzen besser ausgleichen zu können. „Das wird nicht funktionieren, wenn die Netze von vermeindlich billigem, subventioniertem Atomstrom verstopft werden.“





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Projekt PaDiSo: Tipps für die lokale Energiewende

[14.11.2024] Forscherinnen des Projekts PaDiSo haben Handlungsempfehlungen für deutsche Kommunen entwickelt, um sie bei der Gestaltung eines klimaneutralen Energiesystems zu unterstützen. Ziel ist es, kommunalen Akteuren praxisnahe Instrumente und Strategien an die Hand zu geben. mehr...

Das Bild ist ein Porträtfoto des schleswig-holsteinischen Energieministers Tobias Goldschmidt

Energieministerkonferenz: Der Geist von Brunsbüttel

[11.11.2024] Die Energieministerkonferenz in Brunsbüttel hat mit der „Brunsbütteler Erklärung“ einen deutlichen Appell an die Bundesregierung verabschiedet: Die Ministerinnen und Minister fordern spürbare Entlastungen bei den Strompreisen, eine zügige Umsetzung der Gesetze und eine klare Strategie für erneuerbare Energien und Biomasse. mehr...

Das Bild ist ein Portätfoto von Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

BDEW: Energiebranche besorgt über Ampel-Aus

[07.11.2024] Nach dem Bruch der Ampelkoalition warnt der BDEW vor den Folgen für die Energiepolitik. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, mahnt schnelles und einvernehmliches Handeln an. mehr...

Auf dem Bild ist ein Umspannwerk zu sehen, im Vordergrund zwei Personen, die sich über einen Plan beugen.

Bundesregierung: KRITIS-Dachgesetz beschlossen

[07.11.2024] Die Bundesregierung hat den Entwurf des KRITIS-Dachgesetzes beschlossen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser betont die Notwendigkeit des Gesetzes, um Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Katastrophen zu machen. mehr...

Auf dem Bild sind Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, Hessens Energie- und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori und Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef zu sehen. Sie halten ein Plakat in Händen, das das Konzept der Energiewendeviertel illustriert.

Frankfurt am Main: Energiezukunft gemeinsam gestalten

[05.11.2024] Bei einer Veranstaltung der Mainova diskutierten Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori über den geplanten Ausbau der Strom- und Wärmenetze in Frankfurt. mehr...

Barcamp 2023 in der SMA Solar Academy. Foto: Heiko Meyer

Energieblogger: Energiewende in Krisenzeiten

[05.11.2024] Wie kann man Menschen trotz globaler Krisen und Konflikte für die Energiewende gewinnen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das 12. Barcamp Renewables Mitte November in Kassel. mehr...

Stuttgart: Status zur Wärmeplanung

[30.10.2024] Die Landeshauptstadt Stuttgart plant bis 2035 eine klimaneutrale Wärmeversorgung und erhält Unterstützung durch das Regierungspräsidium. In einer Ausschusssitzung berichteten Verantwortliche über den Status und die Herausforderungen dieser nachhaltigen Wärmeplanung. mehr...

Die Säulen-Grafik zeigt die Entwicklung der installierten Leistung Erneuerbarer-Energien-Anlagen von 2023 bis 2029.

EWI-Gutachten: Milliardenanstieg bei EEG-Förderungen

[28.10.2024] Die EEG-Förderung für erneuerbare Energien könnte bis 2025 auf über 18 Milliarden Euro steigen – fast eine Milliarde mehr als 2023. Bis 2029 wird eine Verdoppelung der Erzeugungskapazitäten in Deutschland prognostiziert, die Förderzahlungen könnten auf über 23 Milliarden Euro steigen. mehr...

Das Bild zeigt Module einer Freiflächen-Photovoltaikanlage, imHintergrund sind Windräder zu sehen.

Bund-Länder-Kooperationsausschuss: Erneuerbare nehmen Fahrt auf

[28.10.2024] Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Allerdings bleibt der Ausbau der Windenergie hinter den Erwartungen zurück. mehr...

AEE: Hintergrundpapier zu regelbaren Kraftwerken

[28.10.2024] Um die Stromversorgung in Deutschland auch künftig stabil zu halten, sind ergänzend zu erneuerbaren Energien regelbare Kraftwerke notwendig. Dies zeigt ein neues Hintergrundpapier der AEE. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ressortplan Klima beschlossen

[25.10.2024] Das Kabinett von Sachsen-Anhalt hat jetzt einen neuen Ressortplan Klima verabschiedet, der 75 Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes umfasst. Umweltminister Willingmann betonte, dass trotz sinkender Treibhausgasemissionen zusätzliche Anstrengungen notwendig seien, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...

Eine Freiflächensolaranlage.

Bremen: Stadtteile sollen direkt profitieren

[17.10.2024] In Bremen soll künftig ein Teil der Erträge von Windkraft- und Freiflächensolaranlagen direkt an die naheliegenden Quartiere fließen können. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Abgabe der Anlagenbetreiber, mit denen die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft entsprechende Verträge abschließen kann. mehr...

Die Grafik symbolisiert Zukunftsszenarien für die Energiewende, die sowohl technische als auch soziale Aspekte einbeziehen. Die in blau gehaltene Grafik zeigt Gebäude, Windräder und Strommasten.

Studie: Elektrifizierung im Fokus

[14.10.2024] Wie Deutschland bis 2045 ein klimaneutrales Energiesystem erreichen kann, haben Forscher des KIT, des DLR und des Forschungszentrums Jülich in einem neuen Bericht vorgestellt. Sie betonen die Bedeutung der Elektrifizierung und des Ausbaus der erneuerbaren Energien als zentrale Bausteine der Energiewende. mehr...

Zu sehen ist das historische Rathaus der Stadt Braunschweig.

Braunschweig: Erfolge bei Energieeinsparungen

[11.10.2024] Die Stadt Braunschweig hat einen Energiebericht für ihre städtischen Gebäude vorgelegt. Er dokumentiert, wie die Stadt in den vergangenen Jahren ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß senken konnte. mehr...

Das Bild zeigt Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.

Schleswig-Holstein: Solar-Erlass erleichtert Planung

[11.10.2024] Der Solar-Erlass soll den Kommunen in Schleswig-Holstein als Leitfaden bei der Planung und Genehmigung von Freiflächen-Solaranlagen dienen. Die Landesregierung hat den Erlass nun grundlegend überarbeitet. mehr...