LBEGSchicht im Schacht Steinförde

12 Uhr Mittags: Thomas Finkeldey, Altbergbau-Spezialist des LBEG (li.), und Wolfgang Genannt vom Verein Geoenergy Celle diskutieren an der Baustelle des Schachtes Steinförde in Wietze über Geothermie.
(Bildquelle: LBEG/Eike Bruns)
Eine Nutzung des Kalischachts Steinförde in Wietze (Landkreis Celle) für die Gewinnung von Erdwärme wird nicht erfolgen. Wie das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) mitteilt, wurde nach einer von ihr durchgeführten Untersuchung (wir berichteten) und einer anschließenden wirtschaftlichen Bewertung durch den Verein Geoenergy Celle entschieden, dass eine geothermische Nachnutzung unwirtschaftlich wäre.
LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier betont, dass die Untersuchung von ehemaligen Bergwerken auf ihre Eignung für Geothermie wichtig ist, da diese ein wertvoller Baustein der Wärmewende darstellen kann. Das LBEG ist neben seiner Rolle als Gefahrenabwehrbehörde auch als Geothermiedienst für Niedersachsen tätig und berät fachlich neutral und wirtschaftlich unabhängig zur Nutzung von Erdwärme.
Schachtzustand ist problematisch
Der Schacht Steinförde, der seit 1925 stillgelegt ist und derzeit mit Wasser gefüllt ist, hätte ein erstes Projekt dieser Art werden können. Da es keinen Rechtsnachfolger des ehemaligen Betreiberunternehmens gibt, liegt die Verantwortung für die Sicherung des Schachts beim LBEG. Ursprünglich wurde untersucht, ob im Zuge der notwendigen Verfüllung des Schachts auch Erdwärmesonden eingebaut werden könnten, um Wärme aus dem Bergwerk für die Energieversorgung zu nutzen.
Laut Thomas Finkeldey, Spezialist für die Sanierung ehemaliger Bergwerke beim LBEG, ist der Zustand des Schachts jedoch problematisch. Eine Barriere auf 60 Metern Tiefe stellte eine erhebliche Hürde dar, und Untersuchungen zeigten, dass die Innenwände des Schachts ab 275 Metern Tiefe eingestürzt sind. Dies hat zur Folge, dass der Schacht nur noch etwa 450 Meter tief ist, statt der ursprünglich 730 Meter.
Wolfgang Genannt, Vorstand des Vereins Geoenergy Celle, erläuterte, dass drei Hauptgründe gegen eine wirtschaftliche Nachnutzung sprechen: der hohe Aufwand für das Durchbohren der Barriere auf 60 Metern Tiefe, die niedrigeren Temperaturen auf 450 Metern im Vergleich zu 730 Metern und die notwendigen Sicherungsmaßnahmen aufgrund der maroden Innenwände.
Kosten übersteigen die anderer Lösungen
Angesichts dieser Faktoren übersteigen die Kosten für eine geothermische Nachnutzung die anderer geothermischer Lösungen. Wietzes Bürgermeister Wolfgang Klußmann bedauert die Entscheidung, bleibt jedoch realistisch: „Aber natürlich hat auch keiner garantieren können, dass der Schacht auf jeden Fall für Erdwärme nachgenutzt werden kann.“ Geothermie bleibe weiterhin ein wichtiges Thema für die kommunale Wärmeplanung.
Das LBEG plant weiterhin die Untersuchung von ehemaligen Bergwerken auf ihre Eignung für Geothermie. In der Nachbargemeinde Hambühren steht bereits das nächste Projekt an. Der Schacht Steinförde wird jedoch nun verfüllt, um ihn dauerhaft zu sichern und die Oberfläche wieder nutzbar zu machen. Diese Arbeiten sollen im kommenden Jahr erfolgen.
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