Freitag, 22. November 2024

Serie Kommunales Energie-ManagementSchätze heben im Netzwerk

[14.06.2017] Wie können Städte und Gemeinden sowohl Klimaschutzmaßnahmen umsetzen als auch den Gemeindehaushalt entlasten? stadt+werk begleitet das Energieeffizienz-Netzwerk im Enzkreis auf seinem Weg, die Energieeffizienzpotenziale kommunaler Liegenschaften wirtschaftlich zu erschließen. Teil 1 der Serie.
Treffen des kommunalen Energieeffizienz-Netzwerk im Enzkreis.

Treffen des kommunalen Energieeffizienz-Netzwerk im Enzkreis.

(Bildquelle: KEA)

Viele Städte, Gemeinden und Landkreise sind bereits heute beim kostensparenden Energie-Management ihrer Liegenschaften erfolgreich. Vor allem kleine Kommunen mit geringen Ressourcen können in Baden-Württemberg jetzt leicht und wirtschaftlich nachhaltige Einsparpotenziale erschließen. Unterstützung dafür erhalten sie in kommunalen Energieeffizienz-Netzwerken (kEEn). Dort profitieren sie von den Erfahrungen anderer Kommunen. Im Südwesten gibt es bislang zwei Pilotprojekte dieser Art. Initiator ist das Kompetenzzentrum Energie-Management der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg.

Energieeffizienzpotenziale heben

Vom Angebot der kommunalen Energieeffizienz-Netzwerke profitieren können Kommunen, die bereits über ein Klimaschutzkonzept verfügen. Voraussetzung ist die Einführung eines kommunalen Energie-Managements. Das gleiche gilt für diejenigen, die am European Energy Award (eea) teilnehmen und im Handlungsfeld kommunale Gebäude noch Potenzial haben. Ein kommunales Energieeffizienz-Netzwerk kann einen Schatz heben: Es erschließt die Energieeffizienzpotenziale aller kommunalen Liegenschaften. Schatzsucher im kEEn sind die Mitarbeiter der Kommunalverwaltungen, die mit Energiefragen beauftragt sind. Unter professioneller Leitung können sie voneinander lernen und ihr Wissen anwenden. Für die Kommune erhöht sich auf diese Weise kontinuierlich die Energieeffizienz ihrer Gebäude.

Energie-Management senkt Kosten

Nur jede dritte Kommune in Baden-Württemberg betreibt bislang kommunales Energie-Management. „Viel zu wenig“, sagt Claus Greiser, Leiter des Kompetenzzentrums Energie-Management der KEA. Aus seiner über 20-jährigen Praxiserfahrung weiß er: Mit Energie-Management lassen sich die Energiekosten in kommunalen Liegenschaften um 15 bis 25 Prozent senken – auch ohne große Investitionen. Das entlastet den Gemeindehaushalt spürbar. Greiser ist überzeugt: „In wenigen Jahren werden alle Kommunen ein professionelles Energie-Management betreiben – die finanziellen Vorteile sind einfach zu überzeugend.“
Vor rund eineinhalb Jahren wurden in Baden-Württemberg die ersten beiden Netzwerke gegründet. Eines mit acht Kommunen befindet sich im Enzkreis, ein weiteres spannt sich über den gesamten Südwesten. Im Enzkreis haben die Kommunen beispielsweise die gemeindeeigenen Gebäude untersucht, Schulungen der Mitarbeiter durchgeführt und Schwachstellen durch ein Energie-Controlling aufgespürt. Das Vorhaben wird noch bis 2018 dauern.

Der Hintergrund

Kommunale Energieeffizienz-Netzwerke sollen einen einfachen und strukturierten Einstieg in das kommunale Energie-Management ermöglichen. Dabei begleitet ein Netzwerk-Manager die Kommune mindestens drei Jahre lang. Jede teilnehmende Kommune zahlt jährlich rund 5.000 Euro für den Netzwerk-Manager und muss rund acht Arbeitstage pro Jahr aufwenden. Im Gegenzug sollen die Energiekosten um ein Mehrfaches sinken. Kommunen können bei der Einführung eines Energie-Management-Systems Landeszuschüsse erhalten. Eine Alternative dazu ist das Bundesprogramm „Förderung von Energieeffizienz-Netzwerken von Kommunen“, das das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) abwickelt.
In Baden-Württemberg werden die Kommunen vom Kompetenzzentrum Energie-Management der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg unterstützt. Die KEA-Experten erläutern die Vorteile der Netzwerkarbeit in einer kostenfreien Initialberatung, referieren über das Thema „Kommunale Energieeffizienznetzwerke“ beispielsweise im Rahmen einer Kreistagssitzung und können einen erfahrenen Netzwerkmoderator empfehlen.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz
VSHEW-Vorstandsvorsitzender Andreas Wulff (l.) und Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt mit der unterzeichneten Dekarbonisierungsvereinbarung. Foto: PR

Schleswig-Holstein: Stadt und Land dekarbonisieren

[15.11.2024] 23 Stadt- und Gemeindewerke im Norden präsentieren Maßnahmenpläne zur CO2-Reduzierung. Minister Tobias Goldschmidt sichert Unterstützung zu. Maßnahmen könnten bis 2023 rund 520.000 Tonnen CO2 einsparen. mehr...

Klimaaktive Kommune 2024: Vorbildliche Projekte prämiert

[13.11.2024] Sechs deutsche Kommunen wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2024“ für ihre herausragenden Klimaschutzmaßnahmen ausgezeichnet. Die Gewinner erhalten jeweils 40.000 Euro Preisgeld, das in weitere Klimaprojekte fließen soll. mehr...

Bayern: Modellvorhaben klimagerechter Städtebau

[17.10.2024] Der Klimawandel ist eine Herausforderung für Städte und Gemeinden. Acht bayerische Kommunen haben im Rahmen eines Modellvorhabens des Bauministeriums Konzepte zur Klimaanpassung entwickelt. Bayerns Bauminister Bernreiter stellte nun die Ergebnisse und einen digitalen Leitfaden für alle Kommunen vor. mehr...

Bis 2040 soll die Kommunalverwaltung klimaneutral sein. Das steht unter anderem im Vorreiterkonzept Klimaschutz. Ein Werk mit mehr als 300 Seiten – hinzu kommt ein umfangreicher Anhang.

Osnabrück: Klimaneutralität der Verwaltung bis 2040

[12.09.2024] Die Stadt Osnabrück hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Kommunalverwaltung bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Ein umfassendes Maßnahmenpaket liegt bereits vor, das energetische Sanierungen, den Ausbau von Photovoltaikanlagen sowie die Umstellung auf erneuerbare Energien vorsieht. mehr...

Preisträgerinnen und Preisträger des niedersächsischen Wettbewerbs „Klima kommunal 2024“.

Niedersachsen: Klimakommunen 2024 ausgezeichnet

[11.09.2024] Der Landkreis Cuxhaven und die Stadt Goslar sind als „Niedersächsische Klimakommunen 2024“ ausgezeichnet worden. Mit ihren innovativen Klimaschutzprojekten setzten sie sich in einem Wettbewerb mit 82 Projekten durch. mehr...

Bremen: CO2-Reduktion stagniert

[05.09.2024] Der CO2-Ausstoß im Land Bremen ist im Jahr 2022 fast unverändert geblieben, wie ein neuer Bericht zeigt. Um die Klimaziele zu erreichen, mahnt Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf ein entschlossenes Vorgehen an. mehr...

Niedersachsen: Elf Sieger bei „Klima kommunal“

[05.09.2024] Elf niedersächsische Kommunen wurden für vorbildlichen Klimaschutz im Wettbewerb „Klima kommunal“ 2024 ausgezeichnet. mehr...

Chemnitz wurde als Energiekommune für den Monat August ausgezeichnet.

Chemnitz: Bürger gestalten Energiewende mit

[02.09.2024] Die AEE zeichnet im August 2024 die Stadt Chemnitz als Energie-Kommune des Monats aus. Grund ist das gemeinsame Gestalten der Energiewende mit Bürgern, Wirtschaft und Wissenschaft. mehr...

Auch in diesem Jahr wurde ein Großteil der Förderung des Programms KlimaBonus Karlsruhe für Photovoltaikanlagen beantragt.

Karlsruhe: Fördermittel komplett abgerufen

[09.08.2024] Bereits jetzt sind die Mittel des städtischen Förderprogramms „KlimaBonus Karlsruhe“ in Höhe von zwei Millionen Euro vollständig ausgeschöpft. mehr...

Die Stadtwerke Münster planen den Bau großer PV-Freiflächen-Anlagen

Münster: Fortschritte auf dem Weg zur Klimastadt

[02.08.2024] Die Stadt Münster verzeichnet erhebliche Fortschritte in ihren Klimaschutzprojekten. Unternehmen, Institutionen und Bürger tragen dabei zum Klimastadt-Vertrag bei und setzen zahlreiche Maßnahmen um. mehr...

Magdeburg: Neuer Klimabeirat nimmt Arbeit auf

[02.08.2024] In Magdeburg hat jetzt ein 18-köpfiges Expertengremium seine Arbeit aufgenommen. Es soll die Landeshauptstadt bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und dem „Masterplan 100 % Klimaschutz“ unterstützen. mehr...

Der Rat der Metropolregion hat den Klimapakt einstimmig in der vergangenen Ratssitzung verabschiedet.

Metropolregion Nürnberg: Neuer Klimapakt beschlossen

[01.08.2024] Mit der Verabschiedung eines aktualisierten Klimapakts hat die Metropolregion Nürnberg einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität bis 2040 gemacht. Im Mittelpunkt steht die interkommunale Zusammenarbeit. mehr...

Im Hafen Kehl entstehen jetzt Landstromanlagen.

Kehl: Ökostromanschlüsse für Hafen

[30.07.2024] Das Land Baden-Württemberg und der Bund unterstützen jetzt den Bau von Landstromanlagen im Hafen Kehl mit rund 1,1 Millionen Euro. Diese Anlagen versorgen Schiffe mit erneuerbarer Energie und reduzieren dadurch die CO2-Emissionen in der Binnenschifffahrt. mehr...

Der KEA-BW erstellt aus den Informationen der Kommunen einen individuellen Kommunensteckbrief.

Baden-Württemberg: Energieverbrauch übermittelt

[29.07.2024] In Baden-Württemberg haben 547 von 1.136 Kommunen und Landkreisen ihre Energieverbräuche für 2023 fristgerecht veröffentlicht. Die KEA-BW erstellt auf Basis dieser Daten individuelle Steckbriefe, die den Gemeinden helfen, ihre Energiedaten zu analysieren und Einsparpotenziale zu identifizieren. mehr...

Gemeinsam mit 71 weiteren Kommunen hat die Stadt Gütersloh das dritte Kommuniqué im Rahmen der Klimakampagne OWL unterzeichnet.

Gütersloh: Stadt setzt sich Klimaschutzziele

[23.07.2024] Auf dem dritten Klimagipfel OWL in Detmold haben die Stadt Gütersloh und 71 weitere Kommunen ein neues Kommuniqué unterzeichnet. Schwerpunkte sind die klimafreundliche Wärmeplanung, der Ausbau der Windenergie und eine Wissensoffensive zur Förderung der Akzeptanz lokaler Klimaschutzprojekte. mehr...