Gaskraftwerk IrschingRückkehr in den Strommarkt
Seit gestern (1. Oktober 2020) produzieren die Gaskraftwerke Irsching 4 und 5 bei Ingolstadt wieder Strom. Im Beisein des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger (Freie Wähler) nahmen die Eigentümer Uniper, N-ERGIE, Mainova und ENTEGA die Kraftwerke in Betrieb. Wie die Energieversorger mitteilen, ermöglichen insbesondere die gesunkenen Gaspreise einen wirtschaftlichen Betrieb der Kraftwerke.
Wirtschaftsminister Aiwanger erklärte: „Ich begrüße es sehr, dass die hoch effizienten und modernen Gaskraftwerksblöcke Irsching 4 und 5 zukünftig wieder mehr genutzt werden, insbesondere in Zeiten geringer Einspeisung aus regenerativen Erzeugungsanlagen. Die Rückkehr auf den regulären Strommarkt entlastet auch die Verbraucher, die bisher die Kosten der so genannten Netzreserve – in der sich die Kraftwerksblöcke seit Jahren befanden – über die Netzentgelte zu tragen haben.“
Josef Hasler, Chef des Nürnberger Versorgers N-ERGIE, betonte: „Mit dem heutigen offiziellen Startschuss zurück in den Strommarkt wird endlich eine jahrelange politische Fehlentwicklung korrigiert. Schließlich benötigen wir als Übergangstechnologie auch weiterhin für wind- und sonnenarme Phasen hocheffiziente und flexibel einsetzbare Kraftwerke, wie Irsching 5.“ Wenn es gelinge, Erdgas über Power to Gas zunehmend zu vergrünen, werde das Kraftwerk auch in Zukunft Bestandteil einer erfolgreichen Energiewende bleiben.
Der Hintergrund: Die beiden Kraftwerksblöcke Irsching 4 und 5 fielen bislang unter die Netzreserveverordnung. Das bedeutet, dass sie ausschließlich dann zum Einsatz kamen, wenn ihre Leistung zur Stabilisierung des Netzes gebraucht wurde. Das war dann der Fall, wenn das Netz in Süddeutschland wegen temporärer Engpässe gestützt werden musste. Zuletzt hatten die Eigentümer von Irsching 4 und 5 im September 2019 die vorläufige Stilllegung der Blöcke von Oktober 2020 bis Ende September 2021 angezeigt – diese Anzeige haben die Eigentümer nun zurückgenommen.
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