BitterfeldRiesiges Wasserstoff-Versuchsfeld
Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich Wasserstoff vorantreiben will ein Konsortium namens HYPOS (Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany) und hat dazu im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen auf 12.000 Quadratmetern das Versuchsfeld H2-Netz aufgebaut. Dieses soll die Verteilung von Wasserstoff bis hin zum Anschluss an Privathaushalte simulieren.
HYPOS gehören mehr als 100 Unternehmen, wissenschaftliche Institute und Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland an, darunter die Mitnetz Gas AG; das Konsortium wird seit über fünf Jahren vom Bundesforschungsministerium im Rahmen des Zwanzig20-Programms gefördert. „Die Bundesregierung wird bis Ende 2019 eine Nationale Wasserstoffstrategie auflegen“, erläutert Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. „Diese verzahnt Klima-, Wirtschafts- und Innovationspolitik. Forschung und Innovation sind dabei zentrale Treiber.“
Wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mitteilt, wird die dafür nötige Infrastruktur im neuen Wasserstoffdorf in Bitterfeld erprobt und weiterentwickelt. Das Gebiet beherbergt die zweitlängste Wasserstoffpipeline Deutschlands, mehrere Kraftstoff- und Chemieunternehmen sowie riesige unterirdische Salzspeicher, die gewaltige Mengen Wasserstoff speichern können. Für das Wasserstoffdorf wurden 675 Meter hochdichter Kunststoffleitungen verlegt, mit denen die bisher standardmäßig verwendeten Metallleitungen ersetzt werden sollen. Es wurden außerdem verschiedene Verlegetechniken unter und über der Erde getestet und technische Regelanlagen und Messeinrichtungen installiert. Neben diesen neuen und verbesserten Technologien setzt das Wasserstoffdorf laut BMBF den Rahmen für die Ausarbeitung eines technischen Regelwerks und bietet weiteren HYPOS-Projekten wie dem Vorhaben H2-Home ein Zuhause. Dieses untersuche, wie sich Mehrfamilienhäuser mit Strom und Wärme aus Wasserstoff versorgen lassen.
Nach Vorstellungen der HYPOS-Partner wird es künftig viele reale, grüne Wasserstoffdörfer geben. Auch städtische Quartiere sollen an eine Wasserstoffversorgung angeschlossen werden können. „Wasserstoff wird das Energieversorgungssystem revolutionieren“, sagt Dirk Hünlich, Prokurist von Mitnetz Gas. „Das ist der Energieträger der Zukunft.“
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