EWI-StudieRiesiger Investitionsbedarf
Um die Energiewende in Deutschland voranzutreiben, sind in den kommenden Jahren enorme Investitionen notwendig. Nach einer aktuellen Analyse des Energiewirtschaftlichen Instituts (EWI) an der Universität zu Köln beläuft sich der jährliche Investitionsbedarf bis 2030 auf 240 Milliarden Euro. Diese Summe ist notwendig, um die Sektoren Verkehr, Wohngebäude und Stromversorgung an die Anforderungen der Energiewende anzupassen.
Vor allem in Wohngebäuden, die sowohl saniert als auch mit neuen Heizungsanlagen ausgestattet werden müssen, ist mit rund der Hälfte der größte Teil dieser Investitionen erforderlich. Aber auch der Verkehrssektor benötigt erhebliche Investitionen, vor allem für den teilweisen Austausch der Fahrzeugflotte. Im Stromsektor müssen erhebliche Mittel in erneuerbare Energien und Stromnetze investiert werden, um die gesetzten Ziele zu erreichen.
Die Analyse des EWI zeigt auch, dass bisher ein Investitionsstau von rund 220 Milliarden Euro besteht, was etwa zehn Prozent des gesamten Investitionsbedarfs von 1,9 Billionen Euro entspricht. Philip Schnaars, Manager am EWI, betont: „Um die Ziele der Energiewende zu erreichen, müssten die Investitionen in die Stromversorgung von durchschnittlich 23 auf 53 Milliarden Euro pro Jahr mehr als verdoppelt werden.“
Diese enormen Investitionen würden mehr als sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmachen und stellen die Wirtschaft vor große Herausforderungen. Zur Finanzierung dieser Investitionen wird es notwendig sein, in anderen Sektoren zu sparen oder Kapital aus dem Ausland zu importieren. Besondere Herausforderungen ergeben sich auch für Eigenkapitalgeber, insbesondere für Kommunen als Eigentümer von Energieversorgungsunternehmen. Die Energiewende ist somit nicht nur eine technische, sondern auch eine finanzielle Herausforderung, die das ganze Land betrifft.
EWI-Analyse: Investionen der Energiewende bis 2030 (PDF, 485 KB)
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