Leipziger StadtwerkeRichtfest für Heizkraftwerk Süd
Am 21. September 2021 feierten die Leipziger Stadtwerke Richtfest für das neue Heizkraftwerk (HKW) Leipzig Süd. Es ist aktuell das zentrale Projekt des Leipziger Zukunftskonzepts Fernwärme. „Leipzig zeigt, dass es die Energiewende in Sachsen ernst nimmt und aktiv gestaltet. Mit dem neuen HKW Leipzig Süd unternehmen die Leipziger Stadtwerke bereits heute einen wichtigen Schritt Richtung Kohleausstieg“, sagt Wolfram Günther, Sächsischer Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (Bündnis 90/Die Grünen). „Dieses neue Kraftwerk macht uns unabhängig von der Fernwärme aus Braunkohle. Und das auch noch schneller als geplant“, erklärt Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Aufsichtsratsvorsitzender der Leipziger Gruppe (SPD). Deutschland wolle den Kohleausstieg 2038 erreichen, Leipzig schaffe die Transformation schneller. 2019 habe der Stadtrat den Klimanotstand für Leipzig beschlossen, im Jahr darauf sei der Grundstein fürs HKW gelegt – und nun bereits der Richtkranz aufgezogen worden (wir berichteten). Bereits Ende 2022 könne das HKW am Netz sein. Es kann perspektivisch mit Wasserstoff betrieben werden.
Ende 2022 sollen neben dem Kraftwerksgebäude ein Versorgungsgebäude, eine Pumpenhalle und der Wärmespeicher stehen. Das Herzstück der Anlage bilden zwei Gasturbinen mit jeweils 62,5 Megawatt elektrischer Leistung. Der Abgasstrom der Turbinen wird in den nachgeschalteten Heißwassererzeugern genutzt, um jeweils 81,5 MW thermische Leistung für die Wärmeversorgung der Leipziger bereitzustellen. Die Anlage weist in diesem gekoppelten Kraft-Wärme-Prozess einen Brutto-Gesamtwirkungsgrad von mehr als 93 Prozent auf. Durch modernste Gasturbinentechnologie und den Einsatz von Katalysatoren werden die Stickoxid- und Kohlenmonoxid-Emissionen weit unter die gesetzlich zulässigen Werte reduziert. Der Speicher wird mit 60 Metern Höhe das Gelände des neuen HKW Leipzig Süd weit sichtbar überragen. Er hat ein Fassungsvermögen von 43.000 Kubikmetern Wasser. Im Speicher wird die im HKW erzeugte, aber nicht sofort benötigte, thermische Energie aufgefangen und bei Bedarf in das Fernwärmenetz eingespeist. Auch dies trägt zur weiteren Verbesserung von Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz bei.
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