Freitag, 18. April 2025

Pumpspeicherwerk HeimbachRaumordnungsverfahren läuft an

[24.03.2014] Nahe der Ortsgemeinde Niederheimbach planen die Stadtwerke Mainz ein neues Pumpspeicherwerk. Nun wurden die Unterlagen für das Raumordnungsverfahren eingereicht. Mehrere Umweltverbände sowie die Öffentlichkeit wurden im Vorfeld des Genehmigungsverfahrens in das Projekt einbezogen.
Auf dem Franzosenkopf wollen die Stadtwerke Mainz das Oberbecken für das Pumpspeicherwerk Heimbach errichten.

Auf dem Franzosenkopf wollen die Stadtwerke Mainz das Oberbecken für das Pumpspeicherwerk Heimbach errichten.

(Bildquelle: Stadtwerke Mainz)

Die Stadtwerke Mainz haben die nächste Phase bei der Umsetzung des geplanten Pumpspeicherwerks (PSW) Heimbach eingeleitet und den Antrag für den Beginn des Raumordnungsverfahrens bei der zuständigen Landesplanungsbehörde (SGD-Süd) eingereicht. Die Anlage PSW Heimbach soll im Laufe der kommenden zehn Jahre bei der Ortsgemeinde Niederheimbach am Mittelrhein entstehen. Auf dem 600 Meter hohen Berg Franzosenkopf wollen die Stadtwerke nach eigenen Angaben ein 14 Hektar großes Oberbecken errichten, in dem Wasser gespeichert und bei Bedarf ins Tal abgelassen werden kann. Die Idee, den Rhein als Unterbecken zu nutzen, wurde verworfen, da dieses Konzept den Schiffsverkehr zu stark beeinträchtigen würde. Als Unterbeckenstandort soll nun eine Teilfläche eines bestehenden Steinbruchs genutzt werden. Änderungen gab es auch hinsichtlich der Größe des Bauvorhabens: Ursprünglich war das Pumpspeicherwerk laut den Stadtwerken mit einer Leistung von 400 bis 600 Megawatt geplant. Inzwischen wurde die Leistung der Anlage auf 280 bis 320 Megawatt reduziert, um den Eingriff in die Umwelt zu minimieren.

Im Dialog mit Bürgern und Verbänden

Ein Teil der Veränderungen basiert laut den Stadtwerken Mainz auf den Ergebnissen eines umfassenden Dialogs mit Umweltverbänden und der Öffentlichkeit, den die Deutsche Umwelthilfe (DUH) seit Mitte 2011 im Auftrag der Stadtwerke führt. Cornelia Nicklas, Leiterin Recht bei der DUH: „Vor der Planung großer Bauprojekte müssen Verbände sowie Bürgerinnen und Bürger ernst genommen und vor allem angehört werden. Denn ohne deren frühzeitige Einbeziehung sind Konflikte vorprogrammiert.“ Von Beginn an sei das Ziel gewesen, die Vertreter der Zivilgesellschaft frühzeitig zu beteiligen und einen ergebnisoffenen Austausch über naturschutzfachliche Fragen zu führen. Das sei auch gelungen, so Nicklas. An den Gesprächen waren unter anderem Vertreter des Naturschutzbunds Deutschland (NABU) und des Bunds für Umwelt- und Naturschutz (BUND) beteiligt. Laut DUH hegen die Gesprächsteilnehmer keine grundsätzlichen Bedenken gegen die Realisierung des Pumpspeicherkraftwerks. Allerdings müssten zahlreiche Detailfragen im weiteren Verlauf des Planungsprozesses noch geklärt werden.
Mit der Einreichung des Antrags für den Beginn eines Raumordnungsverfahrens endet die erste Etappe des Dialogprozesses. Die eigentliche Zulassung des Projekts erfolgt im anschließenden Planfeststellungsverfahren. Um die Bürger auch weiterhin ausreichend über das Projekt zu informieren, wollen die Stadtwerke Mainz die vollständigen Unterlagen zum Raumordnungsverfahren für unbegrenzte Zeit im Internet zur Verfügung stellen.





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