Sachsen-AnhaltProjekt Green Octopus
Für den Aufbau einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft ist die Vernetzung großer Erzeugungs- und Verbrauchsregionen in Deutschland unerlässlich. In Sachsen-Anhalt ist jetzt ein Projekt gestartet, das einen wichtigen Schritt in diese Richtung macht. Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann (SPD) und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner (Bündnis 90/Die Grünen), überreichten am vergangenen Mittwoch (30. Oktober 2024) in Leuna einen Förderbescheid über 157 Millionen Euro für das Projekt Green Octopus Mitteldeutschland an den Fernleitungsnetzbetreiber Ontras Gastransport.
Das Projekt Green Octopus Mitteldeutschland soll das mitteldeutsche Chemiedreieck und die Region Leipzig-Halle mit den Industriezentren in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen verbinden. Minister Willingmann betonte die Bedeutung des Projekts: „Sachsen-Anhalt wird sich in den kommenden Jahren zu einem wichtigen Kraftzentrum der nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland entwickeln. Green Octopus Mitteldeutschland ist für den Aufbau der dafür notwendigen Infrastruktur von herausragender Bedeutung.“
Das Projekt umfasst insgesamt rund 300 Kilometer Pipeline, von denen 200 Kilometer durch Sachsen-Anhalt verlaufen. Ein Leitungsstrang führt von Bad Lauchstädt durch die Magdeburger Börde zu den Stahlwerken in Salzgitter. Zwei weitere Stränge sind in Richtung Leipzig geplant. Ein geplanter Wasserstoffspeicher mit einem Arbeitsgasvolumen von 50 Millionen Kubikmetern soll ebenfalls angeschlossen werden. Das Investitionsvolumen für den Abschnitt in Sachsen-Anhalt beträgt 83 Millionen Euro, davon trägt der Bund 43 Millionen Euro (rund 70 Prozent) und das Land Sachsen-Anhalt 18 Millionen Euro (30 Prozent).
Bis Ende 2028 soll der Großteil der Wasserstoffleitungen in Sachsen-Anhalt fertiggestellt sein. Der Bund unterstützt den Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes in Sachsen-Anhalt mit insgesamt 126 Millionen Euro, das Land selbst beteiligt sich mit 54 Millionen Euro. Eine Studie des Beratungsunternehmens r2b energy consulting sieht großes Potenzial für die klimaneutrale Wasserstoffwirtschaft im Land: Bis 2045 könnten bis zu 27.000 neue Arbeitsplätze entstehen und eine jährliche Wertschöpfung von 1,5 Milliarden Euro generiert werden.
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