Sonntag, 24. November 2024

MVV EnergiePositive Zahlen dank Erneuerbarer

[16.02.2016] Vor sechs Jahren hat sich der Mannheimer Energieversorger MVV Energie strategisch neu ausgerichtet und die Energiewende im Konzern eingeleitet. Jetzt erntet das Unternehmen dafür die Früchte.
Dank großzügiger Investitionen in Erneuerbare und der Übernahme des rheinland-pfälzischen Projektierers juwi schreibt das Unternehmen MVV Energie positive Zahlen.

Dank großzügiger Investitionen in Erneuerbare und der Übernahme des rheinland-pfälzischen Projektierers juwi schreibt das Unternehmen MVV Energie positive Zahlen.

(Bildquelle: MVV Pressebild)

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie hat am Freitag (12. Februar 2016) einen Zwischenbericht vorgelegt, demzufolge das operative Ergebnis (Adjusted EBIT) im Vorjahresvergleich für das erste Geschäftsquartal 2015/16 von 64 auf 103 Millionen Euro angestiegen ist. Wie der Energieversorger mitteilt, sind vor allem zwei neue Kraftwerke in England (wir berichteten) und die Zahlen des rheinland-pfälzischen Projektentwicklers juwi, an dem MVV seit gut einem Jahr mehrheitlich beteiligt ist (wir berichteten), für das gute Ergebnis verantwortlich. Daneben hätten im Laufe des vergangenen Jahres in Betrieb genommene Erneuerbare-Energien-Anlagen zu den positiven Ergebnissen beigetragen. Der Vorstandsvorsitzende Georg Müller macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass in der Regel die ersten drei Quartale für Planung, Entwicklung und Bau von Anlagen genutzt werden und erst im vierten Quartal viele Projekte fertiggestellt und abgerechnet werden: „In diesem Quartal machen Projektentwickler wie juwi oder Windwärts den weit überwiegenden Teil ihres Ergebnisses. Januar bis September sind dagegen kostengeprägt – sowohl von Sach- als natürlich auch von Personalkosten.“ Da die juwi-Beteiligung erst ab Mitte Dezember vollkonsolidiert wird, machten sich die guten Zahlen in der Umsatzentwicklung von MVV Energie noch nicht bemerkbar. Entsprechend liege der Umsatz des Unternehmens mit 940 Millionen Euro im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2015/16 auf Vorjahresniveau. Mit den höheren Umsatzerlösen aus den neuen Anlagen habe man aber Einbußen wegen der milden Witterung und weiterer gesunkener Großhandelspreise ausgleichen können.

Die strategische Neuausrichtung

Laut eigenen Angaben verzeichnet MVV Energie auch beim Vorsteuerergebnis (Adjusted EBT) im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ein Plus von 54 auf 90 Millionen Euro. Der Gewinn, also der bereinigte Periodenüberschuss nach Fremdanteilen, sei im Vorjahresvergleich ebenfalls um 22 auf 54 Millionen Euro angestiegen. Das entspreche einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 0,82 Euro gegenüber 0,48 Euro im selben Vorjahresquartal. Auch seien die Mitarbeiterzahlen mit den neuen Beteiligungen und Anlagen gestiegen: So beschäftigte die Unternehmensgruppe mit 6.268 Mitarbeitern Ende 2015 rund 20 Prozent mehr als zwölf Monate zuvor. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen einen Anstieg des Adjusted EBIT um etwa 15 Prozent und eine Umsatzsteigerung auf über vier Milliarden Euro. Diese positiven Zahlen seien vor allem ein Ergebnis der vor sechs Jahren eingeleiteten strategischen Neuausrichtung: „Wir haben sehr früh die richtigen Weichen für unser Unternehmen gestellt“, so Müller, „und ernten damit jetzt die Früchte unserer Investitionen in die Energiewende.“ So habe die Unternehmensgruppe in den vergangenen Jahren fast drei Milliarden Euro in den Ausbau der erneuerbaren Energien, der Kraft-Wärme-Kopplung, der Fernwärme und in die Stärkung von Energieeffizienzmaßnahmen investiert. „Wir haben mit der intelligenten Verknüpfung von erneuerbaren und konventionellen Energien erfolgreich eine Vorreiterrolle für den Umbau der Energieversorgung in Deutschland übernommen“, betont der MVV Energie Vorstandsvorsitzende. Auch künftig wolle man das Tempo weiter hochhalten und Investitionen im selben Umfang tätigen. Deshalb hat Müller auch Forderungen an die Politik: So drängt er bei der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes auf eine Verringerung der Einstiegsschwelle des Referenzertrags von 70 auf 65 Prozent sowie auf eine Erhöhung des jährlichen Ausschreibungsvolumens von den bisher vorgesehenen 2,0 Gigawatt (GW) brutto auf 2,5 GW netto. So könne man das 45-Prozent-Ziel der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2025 auf 55 Prozent erhöhen.



Stichwörter: Unternehmen, MVV Energie, Bilanz


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Unternehmen

Schleswig-Holstein: Dekarbonisierung mit 23 Stadtwerken

[19.11.2024] 23 Stadtwerke und das Energiewendeministerium Schleswig-Holsteins haben sich jetzt auf einen gemeinsamen Fahrplan zur Dekarbonisierung der Energieproduktion geeinigt. mehr...

Gründeten die Hauswerke: Claudia Dercks, Jörg Schunkert, Stephan Meuthen, Carlo Marks ( v.l.n.r.). Foto: Stadtwerke Goch

Kleve/Goch: Hauswerke für Energiewende

[19.11.2024] Die Stadtwerke Kleve und die Stadtwerke Goch haben die gemeinsame Marke Hauswerke zur Förderung der Energiewende gegründet. mehr...

Zu sehen sind eine Freiflächen-PV-Anlage und im Hintergrund Windräder.

EnBW: Mit Investitionen auf Wachstumskurs

[13.11.2024] EnBW Energie Baden-Württemberg setzt auf nachhaltige Energieprojekte und meldet für die ersten neun Monate 2024 Investitionen von fast vier Milliarden Euro. Trotz eines Rückgangs beim operativen Ergebnis ist das Unternehmen für das Gesamtjahr zuversichtlich. mehr...

Das Bild zeigt das Firmengebäude von msu solutions in Halle (Saale).

Kraftwerk Software Holding: Von Regensburg nach Halle

[12.11.2024] Die Kraftwerk Software Holding zieht von Regensburg nach Halle (Saale) um. Am neuen Standort, an dem sich auch der Sitz der größten Konzerngesellschaft msu solutions befindet, verspricht sich das Unternehmen zahlreiche Synergieeffekte. mehr...

ITC AG: Barrierefreier Onlinezugang

[29.10.2024] Ab Mitte 2025 werden gesetzlich geregelte Mindeststandards für die Barrierefreiheit digitaler Services verpflichtend. Die ITC AG hat ihre Selfservice-Lösungen für Stadtwerke und Energieversorger bereits umfassend optimiert, um barrierefreie Onlinezugänge für Menschen mit Einschränkungen zu ermöglichen. mehr...

Das Bild zeigt das Hybridkraftwerk Letschin, zu sehen ist eine Photovoltaik-Freiflächenanlage mit Batteriespeicher.

Trianel: Drei Hybridkraftwerke verkauft

[25.10.2024] Die Beteiligungsgesellschaft LHI Gruppe erwirbt drei Hybridkraftwerke von Trianel Energieprojekte. Die Anlagen, bestehend aus Solaranlagen und Batteriespeichern, können 14.200 Haushalte mit klimafreundlichem Strom versorgen. mehr...

Uniper ist einer der größten Betreiber von Wasserkraftwerken in Deutschland.

Beschaffung: Win-win-Modell für alle Beteiligten

[09.10.2024] Der Energiekonzern Uniper unterstützt seine Kunden bei der Beschaffung grüner Energie. Instrumente wie Power Purchase Agreements und Herkunftsnachweise sichern die Versorgung mit sauberer Energie, schützen vor Preisschwankungen, fördern Innovationen und reduzieren Emissionen. mehr...

EnBW: Neue Beteiligungsrunde für Kommunen

[09.10.2024] EnBW startet im Juli 2025 die zweite Runde des Beteiligungsmodells „EnBW vernetzt“. Antragsberechtigte Kommunen in Baden-Württemberg können Anteile an Netze BW erwerben und so die Energieinfrastruktur aktiv mitgestalten. mehr...

Der Fachkräftemangel ist eines der Themen

Studie: Den digitalen Puls fühlen

[24.09.2024] Die aktuelle Studie Utility 4.0 von prego services und den Energieforen Leipzig hat untersucht, wie gut Energieversorger im digitalen Zeitalter aufgestellt sind. Ein Ergebnis: Zwischen den einzelnen Unternehmen bestehen zum Teil eklatante Unterschiede im Digitalisierungsgrad. mehr...

Zukünftiger badenova Vorstand: Dirk Sattur.

badenova: Dirk Sattur wird neuer Vorstand

[23.09.2024] Der Aufsichtsrat der badenova hat Dirk Sattur zum neuen Vorstand für Infrastruktur, Erzeugung, Personal und kommunales Engagement berufen. Der bisherige Alleinvorstand Hans-Martin Hellebrand wird Vorstandsvorsitzender. mehr...

WEMAG-Vorstände Thomas Murche und Caspar Baumgart blicken optimistisch auf die Entwicklung der Netzentgelte im WEMAG Netzgebiet.

WEMAG: Strompreise sinken ab 2025

[13.09.2024] Die Bundesnetzagentur sorgt ab Januar 2025 für eine gerechtere Verteilung der Kosten für den Netzausbau. Insbesondere Regionen mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg werden entlastet. mehr...

Die Gewinner des diesjährigen STADTWERKE AWARD.

STADTWERKE AWARD 2024: Haßfurt, München und Worms siegen

[05.09.2024] Die Siegerprojekte des STADTWERKE AWARD 2024 kommen aus Haßfurt, München und Worms. mehr...

VKU-Stadtwerkekongress: Zu Gast in Hannover

[04.09.2024] Seit 25 Jahren ist der VKU-Stadtwerkekongress Branchen-Seismograf. In diesem Jahr findet er in Hannover statt. mehr...

Geschäftsführung der neuen Gesellschaft Hamburger Energienetze.

Hamburg: Fusion der Netzgesellschaften

[30.08.2024] Stromnetz Hamburg und Gasnetz Hamburg fusionieren zur Hamburger Energienetze. Das neue Unternehmen steht im Zentrum der Weiterentwicklung der Hamburger Energie-Infrastruktur und spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Klimaziele der Freien und Hansestadt. mehr...

Solarthermieanlage am Bodensee: Die Umstellung der Wärmeversorgung ist für das Stadtwerk am See ein wichtiges Zukunftsthema.

Stadtwerk am See: Weichen für die Zukunft gestellt

[30.08.2024] Mit einem guten Jahresergebnis und umfangreichen Investitionen in erneuerbare Energien, Nahwärme und ÖPNV sieht sich das Stadtwerk am See für die Energie- und Mobilitätszukunft gut aufgestellt. mehr...