Mittwoch, 13. November 2024

ThügaPool für Regelleistung

[11.09.2014] Der Kraftwerkspool der Thüga-Gruppe wächst: Mittlerweile bieten rund 50 dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen Sekundärregelleistung an. Für die Zukunft ist zusätzlich die Vermarktung an der Börse geplant.
Manfred Groh

Manfred Groh, Syneco Projektleiter, verfolgt in Echtzeit die Leistungsverfügbarkeit von 50 Anlagen eines virtuellen Kraftwerks.

(Bildquelle: Thüga AG)

Vor rund zwei Jahren hatte die Thüga-Gruppe damit begonnen, ein virtuelles Kraftwerk aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Ziel des Vorhabens ist es, bundesweit möglichst viele dezentrale Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zu vernetzen und dadurch die Vermarktungsmöglichkeiten sowie Kosten zu optimieren (14947+wir berichteten). Wie das Unternehmen mitteilt, hat sich der Kraftwerkspool mittlerweile am Markt bewährt: „Unser Thüga-Kraftwerk vermarktet in drei Regelzonen erfolgreich Sekundärregelleistung und Minutenreserve“, sagt Ewald Woste, Vorstandsvorsitzender der Thüga Aktiengesellschaft. In den Pool seien nunmehr rund 50 mittelgroße Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen von neun unterschiedlichen Partnern der Thüga-Gruppe eingebunden. Die elektrische Nennleistung der einzelnen Anlagen liege zwischen 0,5 und 5 Megawatt, die Gesamtleistung bei 45 Megawatt.
Aus Sicht der Thüga-Gruppe birgt die Teilnahme am Kraftwerkspool gleich mehrere Vorteile: „Zum einen ist die für die Regelleistungserbringung vorgeschriebene IT-Infrastruktur sowie die Anbindung der Anlagen sehr komplex“, sagt Manfred Groh, vom Energiehändler Syneco Trading. Der Kraftwerkspool schaffe hier Abhilfe. „Zum anderen können in einem großen Pool die Besicherungskosten optimiert werden.“ Besicherungskosten entstehen, wenn für angebotene Regelleistung auch eine Reserve bereit gehalten werden muss. Die Reserve springt dann ein, wenn Kraftwerke, die sich in der Leistungsvorhaltung befinden, ausfallen. „Weiter erhalten die Betreiber einen Arbeitspreis, wenn die Regelleistung abgerufen wird“, erklärt Groh. Die beteiligten Thüga-Partnerunternehmen könnten ihren Kunden – etwa Betreibern von Biogasanlagen – eine Teilnahme am virtuellen Kraftwerk anbieten und damit Zusatzerlöse durch die Regelleistungsvermarktung ermöglichen. Doch damit nicht genug: „Wir planen, die Fahrweise des Kraftwerks entsprechend der Strompreisentwicklung am EPEX-Intraday-Markt zu optimieren, sodass wir die verfügbare Flexibilität auch an der Börse anbieten können“, erklärt Woste.





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