BerlinPlanungen für ein Wasserstoffnetz
Die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, ein Unternehmen der Gasag-Gruppe, hat jetzt gemeinsam mit Partnern einen Fahrplan entwickelt, um das Berliner Gasnetz in drei Phasen für den Transport von Wasserstoff zu ertüchtigen. Wie Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe mitteilt, soll in der ersten Phase bis 2030 ein Wasserstoff-Startnetz für Berlin aufgebaut werden, das in der Lage ist, große Berliner Netzanschlüsse mit Wasserstoff zu versorgen. Damit würden wichtige Voraussetzungen geschaffen, um bestehende Gasnetzleitungen auf Wasserstoff umzustellen und so einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Wärme- und Stromversorgung zu leisten.
Eine zuverlässige CO2-neutrale Wärme- und Stromversorgung in Berlin sei nur möglich, wenn Wärme, Gas und Strom intelligent zusammenspielen. Die Unternehmen Gasag, NBB, Vattenfall Wärme und Ontras sowie das Land Berlin hätten dies frühzeitig erkannt und die Planungen für den Aus- und Umbau der jeweiligen Infrastrukturen miteinander verzahnt.
Von besonderer Bedeutung sei die Umwandlung der heutigen Gasnetze in zukünftige Wasserstoffnetze. NBB habe daher gemeinsam mit den Partnern ein Phasenmodell für Berlin entwickelt. Dabei würden zunächst Großverbraucher mit einem Verbrauch von mehr als 500 Megawatt (MW) wie die Heizkraftwerke von Vattenfall Wärme berücksichtigt und anschließend weitere Abnehmer versorgt. Der Wasserstoff werde von den überregionalen Transportnetzen in die lokalen Verteilnetze geleitet.
Das Modell sehe ein Startnetz vor, das bereits 2030 fast 50 Prozent des gesamten Berliner Gasverbrauchs durch Wasserstoff ersetzen könne. Die Planung basiere auf der Umstellung bestehender Gasleitungen und sei daher nicht nur vergleichsweise kostengünstig, sondern vermeide auch den Bau neuer Trassen im Berliner Stadtgebiet. Dies ermögliche gleichzeitig eine schnellere Umsetzung.
Das Wasserstoff-Startnetz Berlin
Die wichtigsten Trassen des Wasserstoff-Startnetzes Berlin seien zwei insgesamt 60 Kilometer lange Hochdruckleitungen, eine im Westen und eine im Osten Berlins. Sie sollen den Wasserstoff an Übernahmestationen des Ferngasnetzbetreibers Ontras übernehmen und zu verschiedenen großen Heizkraftwerken der Vattenfall Wärme in Berlin transportieren.
Die Ostleitung führe über die Übernahmestation aus dem geplanten Wasserstoffnetz der Ontras im Nordosten Berlins über den Stadtteil Marzahn nach Berlin Mitte. Die Westleitung verbinde die Großabnehmer in den Bezirken Wilmersdorf und Charlottenburg.
Technische Gutachten mit wissenschaftlicher Begleitung durch den TÜV und DBI Gas- und Umwelttechnik hätten bereits im vergangenen Jahr die Wasserstofftauglichkeit der Transportleitung Berlin-Ost bescheinigt und die wenigen erforderlichen – und bereits in der Umsetzung befindlichen – Maßnahmen bestimmt. Die Leitung Berlin-West werde in diesem Jahr dieser Prüfung unterzogen. Gleichzeitig werde ermittelt, an welchen Stellen Investitionen in Anlagen und Armaturen erforderlich sind.
Um die erste Phase des Berliner Wasserstoff-Startnetzes und damit die Planungen insgesamt umsetzen zu können, stimme sich NBB bereits mit dem Fernwärmeversorger Vattenfall ab, welche Heizkraftwerke zu welchem Zeitpunkt potenziell von Erdgas auf Wasserstoff umgestellt werden können. Nur bei ausreichender Nachfrage nach Wasserstoff könne ein Angebot an Wasserstofferzeugung entstehen und die Netzinfrastruktur sinnvoll umgestellt werden.
Das passiert nach Phase 1
Nach Umsetzung der ersten Phase des Wasserstoff-Startnetzes für Berlin soll das Netz sukzessive ausgebaut werden: In einer zweiten Phase sollen Verbraucher mit einer Leistung von mehr als 30 MW angeschlossen werden. Dazu sollen weitere 150 Kilometer Hochdruckleitung für den Wasserstofftransport ertüchtigt werden. Dies ermögliche den Anschluss von Energieanlagen für kleinere Wärme- und Quartierskonzepte sowie von Industriebetrieben. Insgesamt werde damit eine Dekarbonisierung des heutigen Gastransports um 60 Prozent erreicht. Gegenüber der ersten Phase mit den beiden großen Wasserstoff-Hochdruckleitungen sei in der zweiten Phase noch mehr Flexibilität bei der Gestaltung und Anbindung von Wasserstoffnetzkunden gegeben. In einer dritten Phase könnte der Wasserstoff auch kleineren Abnehmern zur Verfügung gestellt werden.
Einbindung in Deutsches Wasserstofftransportnetz
Beim Phasenmodell der NBB für Wasserstoff profitiere Berlin vom benachbarten Brandenburg, wo ein starker Ausbau der Wasserstofferzeugungs- und -transportkapazitäten absehbar sei. Auch in Brandenburg werde die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg ihr Wasserstoffnetz schrittweise ausbauen und von der Anbindung an das vorgelagerte Wasserstoff-Backbone des Fernleitungsnetzbetreibers Ontras profitieren, um der lokalen Wirtschaft den Umstieg auf klimaneutrale Gase zu ermöglichen. Über das H2-Startnetz für Ostdeutschland und das Kooperationsprojekt Flow mit Gascade und Terranets BW ermögliche Ontras der Region Berlin den Zugang zu weiteren Wasserstoffaufkommensquellen. Durch den geplanten Netzausbau von NBB und Ontras ergäben sich sehr gute Diversifizierungsmöglichkeiten für die Versorgung Berlins mit Wasserstoff.
https://www.berlin.de
Saarland: Wasserstoffstrategie vorgestellt
[11.04.2025] Das Saarland will in der Wasserstoffwirtschaft international Maßstäbe setzen. Wirtschaftsminister Jürgen Barke hat dazu eine umfassende Strategie vorgestellt, die den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft bis 2032 systematisch vorantreiben soll. mehr...
Regionalverkehr Köln: Wasserstofftankstelle erhält zwei Elektrolyseure
[11.04.2025] Der Elektrolysespezialist Quest One liefert zwei PEM-Elektrolyseure an das Ingenieurbüro Ingenion für eine neue Wasserstofftankstelle von Regionalverkehr Köln. Die Anlage soll grünen Wasserstoff für den ÖPNV bereitstellen und ist Teil eines regionalen Innovationsprojekts für emissionsfreie Mobilität. mehr...
Brandenburg: Wasserstoffprojekt erhält zusätzliche Fördermittel
[08.04.2025] Das Brandenburger Pilotprojekt H2BAR erhält zusätzliche Fördermittel in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Damit ist die Fortführung des regionalen Wasserstoffvorhabens trotz gestiegener Kosten gesichert. mehr...
Stadtwerke Nienburg/Weser: Eigene Anlage für Wasserstoffproduktion
[04.04.2025] Die Stadtwerke Nienburg/Weser setzen auf klimafreundliche Mobilität und produzieren Wasserstoff für ihre Busse selbst. Die neue Anlage nutzt Solarstrom zur Wasserstofferzeugung und versorgt künftig den öffentlichen Nahverkehr vor Ort. mehr...
Hamburg: Anschluss an das europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz
[02.04.2025] Das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz (HH-WIN) wird mit einer bestehenden Hochdruck-Gasleitung an das europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz angeschlossen. Durch die Nutzung der Bestandsleitung spart das Projekt rund 18 Millionen Euro, verringert den Bauaufwand erheblich und reduziert Eingriffe in Verkehr und Natur. mehr...
Brunsbüttel: Terminal für grünen Ammoniak geplant
[26.03.2025] RWE plant in Brunsbüttel den Bau eines Terminals für den Import von grünem Ammoniak, das einen wichtigen Beitrag zur deutschen Wasserstoffversorgung leisten soll. Das Projekt soll nicht nur die Dekarbonisierung der Industrie unterstützen, sondern auch den Standort langfristig auf eine vollständig grüne Energieversorgung vorbereiten. mehr...
Rheinland-Pfalz: H2-Netz im Norden geplant
[25.03.2025] Die zukünftige Nutzung von Wasserstoff im nördlichen Rheinland-Pfalz nimmt konkrete Formen an. Die Energienetze Mittelrhein treibt die Planungen dafür voran. mehr...
Baden-Württemberg: Studie zu Wasserstoffimporten
[12.03.2025] Baden-Württemberg wird langfristig auf Wasserstoffimporte angewiesen sein. Eine aktuelle Studie des Fraunhofer ISE analysiert mögliche Versorgungswege und zeigt, dass der Pipelinetransport die kostengünstigste Option darstellt. mehr...
BMDV: Investition in Wasserstoffzentren
[10.03.2025] Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert mit 154 Millionen Euro den Aufbau von Innovations- und Technologiezentren Wasserstoff in Chemnitz sowie in Norddeutschland. Die Zentren sollen Forschung, Entwicklung und die Marktreife von Wasserstofftechnologien vorantreiben, insbesondere für Industrie, Luft- und Schifffahrt. mehr...
Bundesnetzagentur: SuedLink macht Fortschritte
[28.02.2025] Der Ausbau des SuedLinks macht Fortschritte: Die Bundesnetzagentur hat einen weiteren Abschnitt der Höchstspannungsleitung genehmigt, der vollständig auf dem Gebiet der Region Hannover verläuft. mehr...
Baden-Württemberg: 100 Millionen Euro für Wasserstoffprojekte
[27.02.2025] Baden-Württemberg stellt im Rahmen des Förderprogramms ELY jetzt über 100 Millionen Euro für die regionale Erzeugung von grünem Wasserstoff bereit. Ziel ist es, die lokale Produktion durch Elektrolyseure auszubauen und die Versorgung der Region sicherzustellen. mehr...
Bremerhaven: Wasserstofftankstelle eröffnet
[21.02.2025] Bundeskanzler Olaf Scholz hat jetzt die neue Anlage von HY.City.Bremerhaven gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft eröffnet. Nach einer kurzen Testphase soll die Tankstelle ab März für die Allgemeinheit zugänglich sein. mehr...
Krefeld: Erste Wasserstoffbusse im Linienbetrieb
[18.02.2025] In Krefeld fahren jetzt erstmals Wasserstoffbusse im regulären Linienbetrieb durch die Stadt. mehr...
Niedersachsen: Wasserstoff Campus Salzgitter erhält Förderung
[10.02.2025] Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur unterstützt den Wasserstoff Campus Salzgitter mit 2,5 Millionen Euro. Die Mittel fließen in Forschungsarbeiten des Fraunhofer-IST und sollen die Entwicklung innovativer Wasserstofftechnologien vorantreiben. mehr...
Westfalen Weser: Wasserstoff-Gesellschaft gegründet
[10.02.2025] Mit der Gründung von Wasserstoff Lichtenau haben mehrere Partner den Grundstein für die Produktion von grünen Wasserstoff in Ostwestfalen-Lippe gelegt. Ziel des Projekts ist es, mithilfe eines Zehn-Megawatt-Elektrolyseurs Wasserstoff aus Windenergie herzustellen und in bestehende Infrastrukturen zu integrieren. mehr...