Stadtwerke StuttgartPionier für den Klimafahrplan
Die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart will bis zum Jahr 2035 klimaneutral sein. Das hat der Gemeinderat auf Vorschlag des Oberbürgermeisters im Juli 2022 beschlossen. Die Stadtwerke Stuttgart (SWS) haben jetzt eine Strategie vorgelegt, wie sie einen großen Teil dazu beitragen können. Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) betont: „Unsere Stadtwerke sollen mit der städtischen Kapitaleinlage von 100 Millionen Euro mehr denn je zum Motor der Energiewende werden. Dies ermöglicht einen Quantensprung bei den Investitionen für Photovoltaikanlagen, in die Wärmewende und die Windkraft.“ Peter Drausnigg, Technischer Geschäftsführer der SWS, erklärt: „Wir haben uns am Klimafahrplan der Stadt orientiert und ganz konkrete Umsetzungsschritte für uns abgeleitet. Wenn uns der Gemeinderat im Dezember grünes Licht gibt, legen wir los.“
Die konkreten Umsetzungsschritte umfassen die Strom-, Wärme- und Verkehrswende. Konkret wollen die Stadtwerke Stuttgart den Ökostrom für ihre Kunden künftig selbst erzeugen. Angestrebt werden bis 2035 eine Erzeugungsmenge von etwa 1,7 Terawattstunden pro Jahr. Zu diesem Zweck investieren sie in Windparks und großflächige Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Allein bei der Wärmewende rechnen die Stadtwerke mit einer Investitionssumme von 700 Millionen Euro bis 2035. Das Unternehmen möchte zu diesem Zweck alle erneuerbaren Wärmequellen im Stadtgebiet erschließen, darunter insbesondere Abwasserwärme, außerdem Luft- und Erdwärme sowie, wenn möglich, Wärme aus dem Neckar. Je nach verfügbaren Quellen können die Wärmelösungen leitungsgebunden oder objektbezogen sein. Um die Verkehrswende voranzubringen, bauen die Stadtwerke Stuttgart die Lade-Infrastruktur weiter konsequent aus. Schon heute betreibt der Energiedienstleister laut eigenen Angaben das größte Ladenetz in Stuttgart. Ziel bis 2035 seien 10.000 bis 15.000 Ladepunkte im Stadtgebiet – privat und öffentlich zugänglich. Mit dieser Vervielfachung der Lademöglichkeiten soll der Umstieg auf die E-Mobilität für alle attraktiv werden – eine zentrale Voraussetzung für die Elektrifizierung des Individualverkehrs. Im nächsten Schritt berät der Wirtschaftsausschuss am 8. Dezember 2022 die SWS-Strategie. Der Gemeinderat soll am 15. Dezember 2022 darüber abstimmen.
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