BMWKOptionen für das Strommarkdesign
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Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) legt Optionen für ein neues Strommarktdesign vor.
(Bildquelle: BMWK)
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am Freitag (2. August 2024) neue Optionen für das künftige Strommarktdesign vorgestellt. Diese sollen eine sichere, bezahlbare und klimaneutrale Versorgung mit Strom und Energie gewährleisten. Die Vorschläge basieren auf den Diskussionen der Plattform Klimaneutrales Stromsystem (PKNS), die seit 2023 über das zukünftige Strommarktdesign diskutiert.
Intelligente Integration der Elemente
Ein hoher und weiter steigender Anteil erneuerbarer Energien erfordert einen Paradigmenwechsel im Stromsystem. Bisher war das System durch eine unflexible Nachfrage und eine statische Erzeugung geprägt. Nun geht es um den Umbau zu einem System mit kostengünstiger, variabler Stromerzeugung aus Wind und Photovoltaik (PV), ergänzt durch Speicherlösungen, flexible Nachfragesteuerung und flexible Kraftwerke als Back-up. Dieses Zusammenspiel und die intelligente Integration der Elemente verändern die Anforderungen an das Strommarktdesign grundlegend. Die Öffentlichkeit und alle interessierten Kreise sind nun aufgerufen, bis zum 28. August zum neuen Strommarktdesign Stellung zu nehmen.
BDEW will Aufwand gering halten
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt in einer ersten Reaktion das Papier des Bundeswirtschaftsministeriums. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, betont die Notwendigkeit verlässlicher Rahmenbedingungen für eine sichere, bezahlbare und klimaneutrale Stromversorgung. Entscheidend für den Erfolg der Reformen sei die Praxis-Expertise der beteiligten Unternehmen.
Der BDEW unterstützt die Kombination von zentralen und dezentralen Elementen im vorgeschlagenen Kapazitätsmarkt, weist aber darauf hin, dass Aufwand und Komplexität gering gehalten werden müssen. Andreae fordert eine zügige Ausgestaltung des Kapazitätsmarkts und die Einhaltung des Zeitplans, um Investitionsentscheidungen der Energieunternehmen zu ermöglichen. Konkrete Vorschläge zur Einbindung von Bestandsanlagen und zur Berücksichtigung der vielfältigen Erzeugungslandschaft, insbesondere von KWK-Anlagen, seien notwendig.
Ein gut gestalteter Kapazitätsmechanismus sollte Anreize für den Bau neuer steuerbarer Kapazitäten und die Integration von Flexibilität auf der Nachfrageseite schaffen und gleichzeitig den bürokratischen Aufwand minimieren. Kerstin Andreae betont auch die Bedeutung des Netzausbaus und die Notwendigkeit eines Dialogs mit der Industrie über Änderungen des Fördersystems für erneuerbare Energien, um Unsicherheiten zu vermeiden und den Ausbau von Erneuerbare-Energien-Anlagen sicherzustellen.
BEE kritisiert kurze Konsultationsfrist
Auch der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) begrüßt, dass das BMWK Optionen für das zukünftige Strommarktdesign vorgelegt hat, kritisiert jedoch die kurze Konsultationsfrist und fordert eine längere und geordnete Debatte. Der BEE hebt in seiner Stellungnahme das klare Bekenntnis des BMWK zur deutsch-luxemburgischen Stromgebotszone als wichtige Grundlage hervor. Auch die Ankündigung einer koordinierten Flexibilitätsagenda wird ausdrücklich begrüßt, da Flexibilitätsoptionen wie Bioenergie und Wasserkraft bisher unzureichend genutzt oder blockiert werden. Der BEE fordert die dringende Förderung von Erzeuger-, Speicher- und Verbraucherflexibilitäten, um systemische Lösungen für erneuerbare Energien zu finden.
BEE-Präsidentin Simone Peter warnt davor, das bewährte Sicherungssystem des EEG durch unzureichend diskutierte Modelle zu ersetzen. Die Energiewende erfordere hohe Investitionen, die Sicherheit und Verlässlichkeit bräuchten. Jede Reform müsse sicherstellen, dass ausreichend finanzielle Mittel mobilisiert werden können. Abschließend verweist der BEE auf sein Maßnahmenpaket zur Erhöhung der Flexibilität im Strommarkt, das die Erhöhung der Flexibilität, die bessere Nutzung der Netzinfrastruktur und ein mengenbasiertes Absicherungssystem umfasst.
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