Freitag, 22. November 2024

BurgÖkostrom vom Dach für Mieter

[03.05.2017] Die Stadt Burg ist Energie-Kommune des Monats. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) rückt damit ein Mieterstromprojekt in den Fokus.
Ein Mieterstromprojekt der Stadtwerke verhilft der Stadt Burg zur Auszeichnung als Energie-Kommune des Monats.

Ein Mieterstromprojekt der Stadtwerke verhilft der Stadt Burg zur Auszeichnung als Energie-Kommune des Monats.

(Bildquelle: Stadtwerke Burg)

Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat jetzt die Stadt Burg (Sachsen-Anhalt) als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet. Ein Mieterstromprojekt vor Ort sorgt dafür, dass 230 Mietparteien einen Teil ihres Strombedarfs direkt vom Dach ihrer Wohnung mit Solarstrom decken können. Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der AEE, erläutert: „Mieterstromprojekte sind ideal, um die Energiewende vor Ort voranzutreiben und gleichzeitig viele Bürger einzubeziehen – entweder durch die finanzielle Beteiligung an den Anlagen oder durch den Bezug von Ökostrom.“
Die Stadtwerke Burg betreiben auf den Dächern von zehn Mietshäusern einer Wohnungsbaugenossenschaft Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 283 Kilowatt Peak. Bisher nutzen in dem ersten Mieterstromprojekt der Stadt 57 Prozent der Mieter den Solarstrom, den sie für 20 Jahre zum Festpreis erhalten. Für die Stadtwerke bedeutet das Planungssicherheit. Wie die Agentur meldet, ist der Strom vom Mietshausdach obendrein günstiger als der Grundversorgungstarif. Hinzu komme die Gewissheit, Ökostrom vom eigenen Dach zu beziehen. Alfred Kruse, Geschäftsführer der Stadtwerke Burg sagt: „Das Projekt Sonnenburg ermöglicht den Mietern, direkt von den Kostenvorteilen des Stroms aus Photovoltaikanlagen zu profitieren.“
Während der Planungszeit hatten die Mieter außerdem die Möglichkeit, sich an der Finanzierung der Anlagen zu beteiligen und so auch vom Stromverkauf zu profitieren. Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) lobt das Projekt: „Die beispielhafte Kooperation von Stadtwerken und Wohnungsbaugenossenschaft zeigt eindrucksvoll, wie die Energiewende vor Ort die städtische Infrastruktur aufwertet und zur Attraktivität unserer Stadt beiträgt.“
Die jährlich erzeugte Strommenge beläuft sich auf 290.000 Kilowattstunden und soll ausreichen, um ein Drittel des Strombedarfs zu decken. Ein höherer Anteil von solarem Mieterstrom habe bei dem Projekt nicht realisiert werden können, da die Stadtwerke nicht nur technische Herausforderungen meistern, sondern gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit des Projekts sicherstellen mussten. Nicht jedes Objekt sei außerdem für Mieterstrom geeignet. „Daher begrüßen wir auch die derzeitige Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums zur Förderung von Mieterstrom“, erklärt Stadtwerkechef Kruse. „Würden Mieterstromprojekte zukünftig gefördert beziehungsweise von Abgaben entlastet werden, eigneten sich mehr Dachflächen oder größere Anlagen könnten aufgebaut werden. Der Zubau von Erzeugungsanlagen und die direkte Nutzung von Ökostrom vor Ort erhielten damit einen Anschub.“
Darüber hinaus ist die Stadt Burg seit Ende 2016 dabei, ein neues Klimaschutzkonzept zu erarbeiten. Ziel ist es, den Anteil erneuerbarer Energien in der Kommune zu erhöhen. Dazu erarbeiten Gemeinde und Bürger gemeinsam neue Ideen.





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