Montag, 21. April 2025

StudieNutzung von Stromüberschüssen

[01.07.2021] Die Ergebnisse der Flexibilitätsstudie Rheinland-Pfalz zeigen: Es bestehen etliche Optionen in der Industrie zur Nutzung des Überschussstroms. Durchgeführt wurde die Studie vom Büro für Energiewirtschaft und technische Planung (BET) und dem Wuppertal Institut.

Im Auftrag des Klimaschutzministeriums Rheinland-Pfalz haben das Büro für Energiewirtschaft technische Planung (BET) gemeinsam mit dem Wuppertal Institut untersucht, wie künftig regenerative Stromüberschüsse optimal genutzt werden können. Die Ergebnisse der Flexibilitätsstudie Rheinland-Pfalz sind nun erschienen. Wie das BET mitteilt, hat die Studie zahlreiche Optionen in der Industrie zur Nutzung des Überschussstroms – was zugleich eine Dekarbonisierung bedeutet – in verschiedenen Anwendungsfeldern identifiziert und modelliert. Die Ergebnisse zeigen, dass die untersuchten Optionen einen großen Beitrag zur Minimierung der Treibhausgasemissionen in Rheinland-Pfalz leisten können.
Laut BET umfasst die Studie in ihrem ersten Schwerpunkt die Darstellung des künftigen Stromerzeugungssystems in Deutschland und im Speziellen in Rheinland-Pfalz bis 2050. Des Weiteren zeige die Analyse deren Auswirkungen auf Kraftwerksparks, Stromerzeugung und Strommarkt. „BET nutzt das fundamentale Stormmarktmodell EuroMod zur Modellierung der langfristigen Entwicklung des Strommarkts. Als Ergebnis ermöglicht dieses neben der Entwicklung zukünftiger Strompreise auch Analysen zum Kraftwerkseinsatz, Emissionen und auftretenden erneuerbaren Erzeugungsüberschüssen“, erklärt Projektleiter Jörg Ottersbach, Leiter des Kompetenz-Teams Erneuerbare Energien bei BET.

Berechnung der Flexibilitätsoptionen bis 2050

In einem weiteren Schritt habe BET verschiedene Flexibilitätsoptionen zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zur Nutzung des Überschussstroms betrachtet. Die Ergebnisse habe BET in einem mathematischen Modell abgebildet und kalibriert. Zu den untersuchten Flexibilitätsoptionen zählen unter anderem (teil-)elektrifizierte Prozesse in der Chemie- und Papierindustrie, bei der Zementherstellung und der Bereitstellung von Prozessdampf und -kälte. Des Weiterem haben BET und das Wuppertal Institut Prozesse zur Herstellung von grünem Wasserstoff, den Einsatz von Wasserstoff im Verkehrssektor und innovative Konzepte in der Nah- und Wärmeversorgung untersucht. Mithilfe von Simulationsrechnungen habe BET den stundenscharfen Einsatz der verschiedenen Flexibilitätsoptionen für mehrere Stützjahre bis 2050 berechnet. Dabei habe BET die Auswirkungen auf die Nutzung des Überschussstromes in Rheinland-Pfalz und die vermiedenen Emissionen durch (Teil-)Substitutionen bestehender Prozesse ermittelt. „Es zeigte sich, dass die Nutzung von Strom in der Dampferzeugung und Wasserstoffherstellung die größten Beiträge zur Dekarbonisierung leisten können“, so Ottersbach.
Um eine Übertragung der Erkenntnisse in die Praxis sicherzustellen, habe BET im Anschluss verschiedene Geschäftsmodelle aus den jeweiligen Flexibilitätsoptionen abgeleitet, die es mit Stakeholdern aus Industrie, Energieversorgung und Politik in einem Workshop diskutiert habe. „Wir haben sowohl bestehende Hemmnisse für Geschäftsmodelle in diesen Anwendungsbereichen aufgezeigt als auch mögliche und notwendige Weiterentwicklungen der Regulatorik skizziert“, sagt Ottersbach.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Energieeffizienz

Havelberg: Energie-Kommune durch Bürgerbeteiligung

[17.04.2025] Havelberg ist Energie-Kommune des Monats April dank Beteiligung, Windkraft und nachhaltiger Wärmeversorgung. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Sieben Nichtwohngebäude ausgezeichnet

[11.04.2025] Nordrhein-Westfalen hat sieben besonders energieeffiziente Nichtwohngebäude ausgezeichnet. Die prämierten Projekte zeigen beispielhaft, wie Klimaschutz, innovative Architektur und nachhaltige Bauweise miteinander vereinbar sind. mehr...

Energiesystem: 700 Milliarden mit besserer Planung sparen

[03.04.2025] Eine neue Studie im Auftrag der EnBW zeigt: Der klimaneutrale Umbau des Energiesystems könnte deutlich günstiger ausfallen als bisher angenommen - wenn Ausbauziele und Netzinvestitionen besser aufeinander abgestimmt werden. mehr...

Heilbronn: Heizungsanlagen erhalten IoT-Technologie

[28.03.2025] Stadtsiedlung Heilbronn rüstet über 120 Heizungsanlagen mit IoT-Technologie von metr und der Konnektivität der Telekom auf. Durch digitale Überwachung und automatische Optimierung sinken Energieverbrauch und Heizkosten, während CO₂-Emissionen reduziert werden. mehr...

Rosengarten: Betriebsführung für öffentliche Beleuchtung vergeben

[26.03.2025] swb Beleuchtung hat die Ausschreibung für die Betriebsführung der öffentlichen Beleuchtung in der Gemeinde Rosengarten gewonnen. Der Vertrag umfasst rund 1.800 Lichtpunkte, läuft über zwölf Jahre und beinhaltet Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie zur Modernisierung der Beleuchtungsinfrastruktur. mehr...

Dortmund: Umstellung auf LED fast abgeschlossen

[13.03.2025] Die Stadt Dortmund hat die Umstellung auf smarte Straßenbeleuchtung nahezu abgeschlossen. mehr...

Jena: Smartes Quartier fertiggestellt

[10.03.2025] Das Modellprojekt Smartes Quartier Jena-Lobeda ist nach fünf Jahren abgeschlossen. Durch smarte Technologien, energieeffiziente Sanierung und digitale Gesundheitsangebote wurden neue Wohnkonzepte erprobt, deren Erkenntnisse nun in weitere Projekte einfließen. mehr...

Essen: Fortführung des Förderprogramm für Gebäudemodernisierung

[06.03.2025] Der Rat der Stadt Essen hat die Fortführung des Förderprogramms für energetische Gebäudemodernisierung beschlossen. Ab dem 1. April 2025 können wieder Anträge gestellt werden, wobei überarbeitete Richtlinien für mehr Klarheit und Effizienz sorgen. mehr...

RheinEnergie: KI soll Effizienz der Heizwerke steigern

[03.03.2025] Die RheinEnergie setzt jetzt verstärkt auf Künstliche Intelligenz, um die Effizienz ihrer Heizwerke zu steigern. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt mit acht Anlagen wird die smarte Technologie nun in 120 weiteren Wärmeerzeugungsanlagen implementiert. mehr...

E.ON: Effizienz-Drohnen über Coventry

[12.02.2025] E.ON, die englische Stadt Coventry und Kestrix setzen Drohnen mit Wärmebildkameras und 3D-Modellierung ein, um Daten über Energieeffizienz und Wärmeverluste zu sammeln. mehr...

Landkreis Oder-Spree: Ganzheitliche Energie-Kommune

[11.02.2025] Die AEE zeichnet den Landkreis Oder-Spree im Februar als Energie-Kommune des Monats aus. Ein Grund dafür ist, dass hier Wärme, Mobilität und Strom im Sinne des Klimaschutzes ganzheitlich gedacht werden. mehr...

Sugenheim: Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt

[10.02.2025] Die Gemeinde Sugenheim hat ihre Straßenbeleuchtung modernisiert und setzt nun vollständig auf LED-Technik. Die Umstellung, die in Zusammenarbeit mit N‑ERGIE erfolgte, spart jährlich rund 53.600 Kilowattstunden Strom ein und reduziert den CO₂-Ausstoß um 22.000 Kilogramm. mehr...

Die Fahrradbrücke West „Ann Arbor Bridge“ in Tübingen ist Teil des nachhaltigen Mobilitätskonzeptes. Foto: Universitätsstadt Tübingen

Energie-Kommune 2024: Finalisten stehen fest

[04.02.2025] Bundorf, Chemnitz und Tübingen stehen im Finale zur Wahl der Energie-Kommune das Jahres 2024. mehr...

Walldorf: Energie-Kommune dank Sektorkopplung

[03.02.2025] Walldorf treibt die Energiewende mit innovativen Projekten und attraktiven Förderprogrammen voran. Die Stadt setzt auf Sektorenkopplung, Elektromobilität und die effiziente Nutzung erneuerbarer Energien. mehr...