Sonntag, 22. Dezember 2024

Smart MeteringNeustart geglückt

[02.05.2024] Nachdem sich der Software-Anbieter für die Gateway-Administration, MeteringSüd, im Jahr 2022 vom Markt zurückgezogen hatte, haben sich ehemalige Gesellschafter für den Dienstleister GWAdriga entschieden. Er unterstützt die Projektpartner seitdem erfolgreich beim Smart Meter Roll-out.

Zu Beginn des Jahres 2022 stand für die Gesellschafter der ehemaligen MeteringSüd in Sachen Smart Meter Roll-out alles auf Anfang: Der damalige Software-Anbieter für die Gateway-Administration (GWA) hatte sich vom Markt zurückgezogen. Die beteiligten Unternehmen Allgäuer Überlandwerk (AÜW), Stadtwerke Augsburg Energie (swa), Technische Werke Schussental (TWS) Netz und die SEW Stromversorgungs GmbH entschieden sich daraufhin für einen Dienstleister, anstatt eine neue Lösung in Eigenregie zu betreiben. Mit Unterstützung des Berliner Full-Service-Dienstleisters GWAdriga sind alle Projektpartner nach nunmehr knapp einem Jahr bereit für den (Neu-)Start des Roll-outs.

Große Herausforderungen

Die größte Herausforderung war die Anbindung der von GWAdriga betriebenen GWA-Lösung an die ERP-Systeme. Diese sind bei den Projektpartnern sehr vielfältig. Zwar setzen sowohl swa Netze als auch AÜW auf SAP IS-U, allerdings in sehr unterschiedlicher Ausprägung. „Die SAP-Anbindung war daher nicht eins zu eins von einem Haus auf das andere übertragbar, sondern musste jeweils individuell strukturiert werden“, erklärt Ralf März, Leiter Service Digitalisierung bei AÜW. Zudem behinderten Änderungen in den Marktprozessen den Projektfortschritt: „Theoretisch mussten wir alles innerhalb von sechs Monaten umsetzen, da sich mit den Format­umstellungen jeweils im April und Oktober die Prozesse ändern. Die Testfälle müssen dann angepasst werden und man fängt jedes Mal in Teilen wieder von vorne an“, sagt Wolfgang Wagner, Leiter Technisches Messwesen bei swa Netze, Augsburg.
Dass dennoch alle Teilprojekte bis Ende 2023 abgeschlossen werden konnten, ist dem konsequenten Projekt-Management zu verdanken. „GWAdriga hat das Projekt von Anfang an sehr eng begleitet. Die Steuerung erfolgte über einen Lenkungskreis, der sich regelmäßig traf und alle offenen Punkte und Problemstellungen durchsprach“, erklärt Helmut Hertle.

Roll-out zügig vorantreiben

Für 2024 ist nun eine weitere Automatisierung der Prozesse geplant, um den Roll-out zügig voranzutreiben. Dabei setzen die Projektpartner unterschiedliche Schwerpunkte. So will das Unternehmen TWS zunächst seine Bilanzierungsqualität im Strom deutlich verbessern. „Früher waren die Finanzrisiken für einen Netzbetreiber bei Abweichungen in der Bilanzierung geringer als im heutigen Marktumfeld mit sehr volatilen Preisen. Jetzt sind sie sicher um den Faktor zehn höher. Durch die verbesserte Transparenz und Datenqualität hoffen wir, diese Risiken weitestgehend minimieren zu können“, erklärt Helmut Hertle, der im kommenden Jahr rund 500 Smart Meter Gateways ausrollen möchte. 1.500 sind bei den AÜW geplant. Hier wird der Roll-out zudem durch die stark steigende Anzahl von Photovoltaikanlagen im Netz angetrieben. „Uns werden sicherlich die unterschiedlichen Tarifanwendungsfälle beschäftigen, aber auch die Messwerterfassung über die 1:n-Anbindung von unterschiedlichen Zählern, sei es kabelgebunden oder über wireless MBus“, so Ralf März. Bei swa Netze stehen bis 2024 ebenfalls rund 1.500 Gateways auf der Agenda – mit dem erklärten Ziel der Prozessoptimierung, sodass in den kommenden Jahren ein schneller Mengenhochlauf erfolgen kann.

Ziel erreicht

Alle drei Unternehmen sind sich sicher, dass sie am Ende deutlich mehr Gateways ausrollen werden, als ursprünglich für den verpflichtenden Roll-out geplant. Wie viel mehr, ist allerdings noch in keinem der Häuser abschließend geklärt. Fest steht hingegen, dass die Projektziele erreicht wurden. „Es war die richtige Entscheidung. Denn aus heutiger Sicht hätte sich ein Gateway Management in Eigenregie einzeln oder als Gemeinschaftsprojekt nicht gerechnet – wenn wir das in dieser Zeit und angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen überhaupt geschafft hätten“, zieht Wolfgang Wagner von swa Netze Bilanz.

Uwe Pagel ist Geschäftsführer der Press’n’Relations GmbH, Ulm.




Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Smart Metering
interview

CLS ON: Flexibel in der Niederspannung

[18.12.2024] Mit CLS ON bauen EWE NETZ, RheinEnergie, Westfalen Weser Netz, ­N-ERGIE und deren Smart Meter Gateway Administrator GWAdriga eine Plattform auf, die Netz- und Messstellenbetrieb verbindet. GWAdriga Geschäftsführer Michał Sobótka erläutert den Status quo. mehr...

co.met: Neue Kooperationen mit Zählerherstellern

[17.12.2024] Das Saarbrücker Unternehmen co.met intensiviert jetzt seine Zusammenarbeit mit Zählerherstellern, um Energieversorgungsunternehmen eine zukunftssichere und digitale Messdatenbeschaffung zu ermöglichen. mehr...

Stadtwerke Döbeln: Wechsel zur Komplettlösung von Schleupen

[02.12.2024] Die Stadtwerke Döbeln wechseln jetzt bei der Gateway-Administration zur Komplettlösung des Softwareanbieters Schleupen. mehr...

Die Kuchengrafik zeigt, dass 61 Prozent der Befragten für den Einbau von Smart Metern sind, 36 Prozent dagegen und 3 Prozent wissen es nicht.

Smart Meter: Hohe Kosten kosten Zustimmung

[06.11.2024] Laut einer Umfrage befürworten 61 Prozent der deutschen Haushalte den Einbau intelligenter Stromzähler. Doch die vom Bundeswirtschaftsministerium geplanten Kostensteigerungen könnten die Akzeptanz gefährden, warnt der Verbraucherzentrale Bundesverband. mehr...

GWAdriga: CLS ON-Projekt geht live

[24.10.2024] Mit der Installation der ersten zertifizierten Steuerboxen hat das Projekt CLS ON von GWAdriga den Produktivbetrieb aufgenommen. Projektpartner wie RheinEnergie und EWE Netz testen nun die Lösung, um erste Erfahrungen mit dem Steuerungs- und Managementprozess zu sammeln. mehr...

Das Bild zeigt die Erfassung von Zähleständen per Handyfoto.

regiocom: MeterSnap vereinfacht Zählerstandserfassung

[10.10.2024] Mit MeterSnap bringt regiocom eine innovative Lösung auf den Markt, die die Erfassung von Zählerständen per Foto deutlich vereinfacht. Der Service spart Zeit und Kosten für Energieversorger und deren Kunden. mehr...

ESWE: Smart Metering mit GWAdriga

[09.10.2024] Bei der Modernisierung des Messdatenmanagements setzt ESWE auf den Metering-Spezialisten GWAdriga. Das Unternehmen erhofft sich durch den Anbieterwechsel auch Synergieeffekte in anderen Bereichen. mehr...

Der Smart Meter Roll-out ist häufig der Einstieg in digitale Gebäudelösungen.
bericht

Smart Meter Roll-out: Gute Kombination

[30.07.2024] Die Kombination von Smart Meter Gateway, LoRaWAN und CLS-Management bietet zahlreiche Chancen: Durch die Möglichkeit, präzise Daten zeitnah über große Entfernungen zu übertragen, können Transparenz und Effizienz im Energie-Management optimiert werden. mehr...

Abteilungsgruppenleiter Thomas Knels zeigt den Stromzähler der Zukunft für die Hertener Stadtwerke.

Hertener Stadtwerke: Smart-Meter-Ausbau gewinnt an Fahrt

[25.07.2024] Im Laufe des Jahres wollen die Hertener Stadtwerke auf 500 verbaute intelligente Messsysteme kommen. 200 sind bereits installiert, jeden Monat kommen etwa 50 hinzu. Dahinter steht ein genauer Fahrplan, den nicht zuletzt die gesetzlichen Vorgaben erfordern. mehr...

GWAdriga/GreenPocket: Partnerschaft um fünf Jahre verlängert

[22.07.2024] GWAdriga und GreenPocket setzen jetzt ihre Zusammenarbeit im Bereich der Smart-Meter-Visualisierung fort. Die seit 2019 bestehende Partnerschaft wird bis 2029 verlängert, um den steigenden Anforderungen im Smart Metering gerecht zu werden. mehr...

Das Breitband-Powerline(BPL)-System von PPC macht das Stromnetz zur effektiven und sicheren Kommunikationsplattform für digitale Anwendungen im Verteilnetz.

Voltaris: BPL für Smart Meter Roll-out

[16.07.2024] Um eine zuverlässige Verbindung des Smart Meter Gateways zu den Back-End-Systemen herzustellen, testet die Voltaris AWG momentan alternative WAN-Technologien wie etwa BPL. mehr...

Das Gateway Elvaco Edge kann sowohl mit Batterie als auch über das Stromnetz betrieben werden.

Elvaco: Neues Submetering Gateway

[21.06.2024] Mit Elvaco Edge bietet das Unternehmen Elvaco ab sofort eine technologieoffene Ende-zu-Ende-Lösungen für Energieversorger, Stadtwerke und Submetering-Unternehmen an. Das Gerät ist sowohl für die kabelgebundene als auch die kabellose M-Bus-Kommunikation konzipiert und kann entweder mit Netz- oder Batterieversorgung betrieben werden. mehr...

Energieversorgung Filstal: Schrittweises Vorgehen beim Smart Meter Roll-out hat sich bewährt.
bericht

Smart Metering: Roll-out ohne Schnittstellen

[21.06.2024] Für den Roll-out intelligenter Messsysteme greift die Energieversorgung Filstal auf eine Lösung der Wilken Software Group zurück. Dadurch profitiert sie von einem Roll-out ohne Schnittstellen. Die Gateway-Administration kann sie außerdem an meterpan auslagern. mehr...

N-ERGIE-Hauptsitz in Nürnberg: Der Energieversorger hat über 4.600 intelligente Messsysteme auf den neuen Dienstleister GWAdriga umgestellt.

N-ERGIE: Smart-Meter-Projekt abgeschlossen

[04.06.2024] Die N-ERGIE hat ihr GWA-Wechsel- und Migrationsprojekt erfolgreich abgeschlossen. Über 4.600 intelligente Messsysteme wurden auf den neuen Dienstleister GWAdriga umgestellt. mehr...