Mittwoch, 12. März 2025

VKUNeustart der Energiewende gefordert

[11.03.2025] Der VKU fordert einen Neustart der Energiewende mit einem klaren Fokus auf Kosteneffizienz. In einem aktuellen Positionspapier schlägt der Verband konkrete Maßnahmen vor, um steigende Netzentgelte zu begrenzen, die Finanzierung der Wärmewende zu sichern und den Ausbau erneuerbarer Energien systemdienlicher zu gestalten.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) fordert eine grundlegende Neuausrichtung der Energiewende in Deutschland. Ohne eine stärkere Ausrichtung auf System- und Kosteneffizienz seien die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Belastungen nicht tragbar, erklärte VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing. In einem aktuellen Papier legt der Verband Vorschläge vor, die insbesondere die Finanzierung und Steuerung der Energiewende betreffen.

Reform der Netzentgelte

Ein zentrales Anliegen des VKU ist die Reform der Netzentgelte. Durch den zunehmenden Eigenverbrauch sinke die Stromentnahme aus dem Netz, was steigende Netzentgelte zur Folge habe, insbesondere für Haushalte mit geringem Einkommen und mittelständische Unternehmen. Der VKU fordert daher, Netzentgelte stärker verursachungsgerecht zu gestalten und sie teilweise mit Einnahmen aus dem CO₂-Preis abzufedern. Zudem solle die Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum gesenkt werden.

Für die Absicherung der Stromversorgung seien flexible Kraftwerke notwendig, die einspringen, wenn Sonne und Wind nicht ausreichen. Der VKU plädiert dafür, deren Vorhaltung angemessen zu vergüten und die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bis 2035 weiterzuentwickeln. Auch der Ausbau der Fernwärme müsse beschleunigt werden. Diese ermögliche die Nutzung erneuerbarer und klimaneutraler Wärmequellen wie Geothermie und industrielle Abwärme. Um die Wärmewende finanzierbar zu halten, solle die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze auf 3,5 Milliarden Euro jährlich erhöht werden.

Systemdienliche Planung

Beim Ausbau erneuerbarer Energien fordert der VKU eine systemdienliche Planung. Solaranlagen, die ihren Strom nicht direkt vermarkten, sollten keine staatliche Förderung mehr erhalten, da Überproduktionen insbesondere zur Mittagszeit zunehmend die Netze belasten. Auch die Ausbauziele für Offshore-Windkraft hält der Verband für zu hoch angesetzt: Wegen des so genannten Abschattungseffekts seien 50 statt der geplanten 70 Gigawatt installierter Leistung ausreichend.

Zur Finanzierung der Energiewende schlägt der VKU die Einrichtung eines Energiewendefonds vor, der privates Kapital mobilisieren soll. Staatliche Garantien und Bürgschaften seien notwendig, um Investitionen attraktiver zu machen. „Der Fonds würde privates Kapital für die Energiewende mobilisieren“, betonte Liebing. Ziel sei es, die Kosten für Verbraucher und Unternehmen zu begrenzen und zugleich die Klimaziele konsequent zu verfolgen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

Wärmewende: Verbände appellieren an neue Bundesregierung

[05.03.2025] Ein breites Bündnis von Verbänden fordert die Politik auf, die Wärmewende mit klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen voranzutreiben. In einem gemeinsamen Appell drängen sie auf eine sozialverträgliche und praxistaugliche Strategie, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu beschleunigen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Förderung für Projekt zur Bioökonomie

[28.02.2025] Mit dem Transformationscluster BioökonomieREVIER erhält das Rheinische Revier eine zentrale Plattform für die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Bioökonomie. mehr...

EU: Stellungnahmen zum Clean Industrial Deal

[28.02.2025] Der von der EU-Kommission vorgestellte Clean Industrial Deal soll Europas Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Industrie klimaneutral umgestalten. Unterschiedliche Stellungnahmen hierzu haben jetzt Thüga, Bitkom und BEE abgegeben. mehr...

BDEW: Verband fordert klare Energiepolitik

[24.02.2025] Nach der gestrigen Bundestagswahl zeichnet sich eine Koalition aus CDU/CSU und SPD ab. Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae, mahnt zügige Verhandlungen an und fordert eine entschlossene Energiepolitik. mehr...

Das Bild zeigt die Titelseite des dena-Impulspapiers „Zwölf Leitplanken für die nächste Legislatur“.

dena: Klare Regeln für die Energiewende

[19.02.2025] Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ein Impulspapier mit Empfehlungen für eine konsequente Energie- und Klimapolitik vorgelegt. Sie fordert verlässliche Rahmenbedingungen, eine bessere Abstimmung zwischen den politischen Ebenen und eine gesicherte Finanzierung der Energiewende. mehr...

Schleswig-Holstein: Zentrum für Energiewendeforschung gegründet

[14.02.2025] Schleswig-Holstein hat zum Jahresbeginn 2025 ein Landeskompetenzzentrum Energiewendeforschung eingerichtet. Es soll die Energiewendeforschung im Land bündeln, Innovationen vorantreiben und eine zentrale Rolle in der wissenschaftlichen Begleitung der Transformation zur Klimaneutralität spielen. mehr...

BDEW: „Energie, die Zukunft schafft“

[12.02.2025] Der BDEW gibt Handlungsempfehlungen zur Bundestagswahl und für die neue Bundesregierung. Wichtige Punkte sind: das Gesamtsystem in den Blick nehmen, Effizienzpotenziale heben, Weichen für neue steuerbare Leistung jetzt stellen und Versorgungssicherheit gewährleisten. mehr...

Das Bild zeigt eine Windkraftanlage im Bau. Der Turm steht schon, im Vodergrund liegen Rotoren.

Rheinland-Pfalz: Erneuerbare gewinnen an Fahrt

[29.01.2025] Beim Ausbau der erneuerbaren Energien hat Rheinland-Pfalz seine Ziele für 2024 übertroffen. Mit deutlichen Zuwächsen bei Wind- und Solarenergie sieht sich das Land auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040. mehr...

Bundestag: Einigung über einige Energiegesetze

[27.01.2025] Der BDEW begrüßt die fraktionsübergreifende Einigung bei zentralen Energiegesetzen durch SPD, Bündnis 90/Die Grünen und CDU/CSU. mehr...

Wolfsburg: Entwurf zur Ausweisung neuer Windenergieflächen liegt vor

[21.01.2025] Der Regionalverband Großraum Braunschweig hat einen ersten Entwurf zur Ausweisung neuer Windenergieflächen vorgelegt. In Wolfsburg stehen dabei drei mögliche Erweiterungsgebiete im Fokus, deren Bewertung nun durch Stadtverwaltung und Politik erfolgt. mehr...

DVGW: Klare politische Weichenstellungen gefordert

[20.01.2025] Der DVGW hat zum Jahresauftakt klare politische Weichenstellungen für den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur und die Energiewende gefordert. In Berlin präsentierte der Verband seine energie- und wasserpolitischen Forderungen, darunter die Schaffung regulatorischer Sicherheit und Investitionen in eine flächendeckende Wasserstoffversorgung. mehr...

CO2-Emissionen: Historischer Tiefstand

[08.01.2025] Deutschland hat im Jahr 2024 seine Treibhausgasemissionen um 18 Millionen Tonnen gesenkt und damit das nationale Klimaziel erreicht. Das zeigen aktuelle Zahlen von Agora Energiewende. Haupttreiber der Emissionsminderung war der Energiesektor. mehr...

Auf dem Bild sind Photovoltaikanlagen und im Hintergrund Windräder zu sehen.

ZSW/BDEW: Rekordjahr für Erneuerbare

[16.12.2024] Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat im Jahr 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Nach vorläufigen Berechnungen von ZSW und BDEW lieferten Solar-, Wind-, Wasser- und Biomassekraftwerke mehr als die Hälfte des in Deutschland verbrauchten Stroms. mehr...

Bayern: Grüne stellen Dringlichkeitsantrag

[13.12.2024] Die Grünen im Bayerischen Landtag haben gestern im Plenum einen Dringlichkeitsantrag für konsequenten Klimaschutz eingebracht. Ziel ist es, die bayerischen Klimaziele bis 2040 zu sichern und notwendige Maßnahmen, insbesondere in der Wärmepolitik, zügig umzusetzen. mehr...