Mittwoch, 6. November 2024

TennetNeues Strommarktdesign vorgestellt

[09.01.2014] Übertragungsnetzbetreiber Tennet will das Strommarktdesign in Deutschland marktorientierter gestalten. Ein neues Modell zieht den Energy-Only-Markt den Kapazitätsmärkten vor.
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat ein eigenes Modell für ein Strommarktdesign vorgestellt.

Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat ein eigenes Modell für ein Strommarktdesign vorgestellt.

(Bildquelle: Gabi Schoenemann / pixelio.de)

Kapazitätsmärkte stehen an zweiter Stelle. Das ist die Botschaft, die Übertragungsnetzbetreiber Tennet in einer Studie des Beratungsunternehmen E-Bridge vermittelt. Lex Hartman, Mitglied der Geschäftsführung von Tennet: „Marktorientierte Lösungen sind kosteneffizient und reizen Investitionen und Innovationen an. Damit sind sie Kapazitätsmechanismen vorzuziehen.“ Aus Sicht von Tennet sollte der Energy-Only-Markt daher auch in Zukunft das zentrale Marktinstrument bleiben, das den kurzfristigen, kosteneffizienten Einsatz von erneuerbaren wie konventionellen Erzeugungsanlagen und Speichern steuert. Jeder Marktteilnehmer müsse einen Teil der Verantwortung für die Versorgungssicherheit übernehmen. Dazu soll das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu einem System weiterentwickelt werden, in dem die Erneuerbare-Energien-Anlagen schrittweise alle marktlichen Risiken übernehmen. Außerdem muss laut Tennet der Regelenergiemarkt zu einem smarten System ausgebaut werden, in dem Marktteilnehmer sich möglichst systemdienlich verhalten und in dem Bilanzabweichungen sofort sanktioniert werden. Darüber hinaus müssen kurzfristige Preisspitzen am Großhandelsmarkt akzeptiert werden, damit Marktakteure für ihre systemstabilisierende Wirkung ausreichend entlohnt werden.
Bis der Markt sich eingependelt hat, könne ein temporäres Fangnetz-Modell die Stromversorgung absichern. Das Fangnetz besteht aus Reservekapazitäten, die von der Regulierungsbehörde festgelegt werden können. Diese Fangnetz-Kapazitäten seien als letztes Mittel zu sehen, wenn alle anderen Maßnahmen zur Stabilisierung des Netzes nicht funktionieren. Zudem dürften sie nicht am Markt teilnehmen. Die Kosten für die Inanspruchnahme der Fangnetz-Kapazitäten sollen nur diejenigen Stromhändler und Stromlieferanten tragen, die sie in Anspruch nehmen und nicht der Endverbraucher. Dadurch entsteht laut Tennet der Anreiz, das Fangnetz möglichst nicht zu verwenden und die Möglichkeiten des Energy-Only-Marktes optimal auszunutzen. Wird die Reserve nicht in Anspruch genommen, sollen die Kosten für die Vorhaltung der Leistung auf alle Marktteilnehmer umgelegt werden.



Stichwörter: Politik, Tennet, Netze


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Auf dem Bild sind Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, Hessens Energie- und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori und Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef zu sehen. Sie halten ein Plakat in Händen, das das Konzept der Energiewendeviertel illustriert.

Frankfurt am Main: Energiezukunft gemeinsam gestalten

[05.11.2024] Bei einer Veranstaltung der Mainova diskutierten Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori über den geplanten Ausbau der Strom- und Wärmenetze in Frankfurt. mehr...

Barcamp 2023 in der SMA Solar Academy. Foto: Heiko Meyer

Energieblogger: Energiewende in Krisenzeiten

[05.11.2024] Wie kann man Menschen trotz globaler Krisen und Konflikte für die Energiewende gewinnen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das 12. Barcamp Renewables Mitte November in Kassel. mehr...

Stuttgart: Status zur Wärmeplanung

[30.10.2024] Die Landeshauptstadt Stuttgart plant bis 2035 eine klimaneutrale Wärmeversorgung und erhält Unterstützung durch das Regierungspräsidium. In einer Ausschusssitzung berichteten Verantwortliche über den Status und die Herausforderungen dieser nachhaltigen Wärmeplanung. mehr...

Die Säulen-Grafik zeigt die Entwicklung der installierten Leistung Erneuerbarer-Energien-Anlagen von 2023 bis 2029.

EWI-Gutachten: Milliardenanstieg bei EEG-Förderungen

[28.10.2024] Die EEG-Förderung für erneuerbare Energien könnte bis 2025 auf über 18 Milliarden Euro steigen – fast eine Milliarde mehr als 2023. Bis 2029 wird eine Verdoppelung der Erzeugungskapazitäten in Deutschland prognostiziert, die Förderzahlungen könnten auf über 23 Milliarden Euro steigen. mehr...

Das Bild zeigt Module einer Freiflächen-Photovoltaikanlage, imHintergrund sind Windräder zu sehen.

Bund-Länder-Kooperationsausschuss: Erneuerbare nehmen Fahrt auf

[28.10.2024] Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Allerdings bleibt der Ausbau der Windenergie hinter den Erwartungen zurück. mehr...

AEE: Hintergrundpapier zu regelbaren Kraftwerken

[28.10.2024] Um die Stromversorgung in Deutschland auch künftig stabil zu halten, sind ergänzend zu erneuerbaren Energien regelbare Kraftwerke notwendig. Dies zeigt ein neues Hintergrundpapier der AEE. mehr...

Sachsen-Anhalt: Ressortplan Klima beschlossen

[25.10.2024] Das Kabinett von Sachsen-Anhalt hat jetzt einen neuen Ressortplan Klima verabschiedet, der 75 Maßnahmen zur Förderung des Klimaschutzes umfasst. Umweltminister Willingmann betonte, dass trotz sinkender Treibhausgasemissionen zusätzliche Anstrengungen notwendig seien, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...

Eine Freiflächensolaranlage.

Bremen: Stadtteile sollen direkt profitieren

[17.10.2024] In Bremen soll künftig ein Teil der Erträge von Windkraft- und Freiflächensolaranlagen direkt an die naheliegenden Quartiere fließen können. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Abgabe der Anlagenbetreiber, mit denen die Bremer Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft entsprechende Verträge abschließen kann. mehr...

Die Grafik symbolisiert Zukunftsszenarien für die Energiewende, die sowohl technische als auch soziale Aspekte einbeziehen. Die in blau gehaltene Grafik zeigt Gebäude, Windräder und Strommasten.

Studie: Elektrifizierung im Fokus

[14.10.2024] Wie Deutschland bis 2045 ein klimaneutrales Energiesystem erreichen kann, haben Forscher des KIT, des DLR und des Forschungszentrums Jülich in einem neuen Bericht vorgestellt. Sie betonen die Bedeutung der Elektrifizierung und des Ausbaus der erneuerbaren Energien als zentrale Bausteine der Energiewende. mehr...

Zu sehen ist das historische Rathaus der Stadt Braunschweig.

Braunschweig: Erfolge bei Energieeinsparungen

[11.10.2024] Die Stadt Braunschweig hat einen Energiebericht für ihre städtischen Gebäude vorgelegt. Er dokumentiert, wie die Stadt in den vergangenen Jahren ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß senken konnte. mehr...

Das Bild zeigt Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack.

Schleswig-Holstein: Solar-Erlass erleichtert Planung

[11.10.2024] Der Solar-Erlass soll den Kommunen in Schleswig-Holstein als Leitfaden bei der Planung und Genehmigung von Freiflächen-Solaranlagen dienen. Die Landesregierung hat den Erlass nun grundlegend überarbeitet. mehr...

Das Bild zeigt das Zeichen H2 für Wasserstoff, das in einer Flüssigkeit schwimmt.

Rheinland-Pfalz: Potenzialregionen für Wasserstoff

[08.10.2024] Eine aktuelle Studie des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität zeigt, dass es in Rheinland-Pfalz vielversprechende Regionen für die Produktion von grünem Wasserstoff gibt. mehr...

Foto der Sprecher der Pressekonferenz zur Gründung der EnergieRegion Göttingen GmbH.

Regionale Zusammenarbeit: EnergieRegion Göttingen gegründet

[08.10.2024] Mit der Gründung der EnergieRegion Göttingen soll der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben werden. Die Gesellschaft, an der Stadt, Landkreis, Stadtwerke und EAM beteiligt sind, schafft die Grundlage für eine nachhaltige Energieversorgung. Bürger und Kommunen können sich aktiv beteiligen. mehr...

Das Bild zeigt Arbeiter auf einem Strommast.

ÜNB: Netzentgelte vorläufig festgelegt

[07.10.2024] Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben die vorläufigen Netzentgelte für das Jahr 2025 bekannt gegeben. Das durchschnittliche Netzentgelt steigt um 3,4 Prozent und liegt im kommenden Jahr bei 6,65 Cent pro Kilowattstunde. mehr...

Energy Sharing: Deutschland vor dem Durchbruch?

[07.10.2024] Ein neuer Gesetzesentwurf weckt nun die Hoffnung, dass Energy Sharing auch in Deutschland bald Realität werden könnte. Über die Hürden und Chancen von Energy Sharing diskutieren Expertinnen und Experten auf der diesjährigen Online-Konferenz von Exnaton am 8. Oktober. mehr...